Frauenfeld – Drei lange Jahre durften die Altstars von United Toggenburg die friedliche Heimat in der Ostschweizer Gruppe geniessen, nun hielt es aber der Verband für angebracht, die erfolgsverwöhnten Toggenburger in die grosse weite Welt hinaus zu schicken. Vorbei also die Zeiten, in denen sich gegnerische Teams die gleiche Garderobe teilten, die Mannschaften sich selber über Vergehen und Strafen einigten und lediglich Schüga oder Quöllfrisch konsumiert wurde.
Bick und Chlor mutmassten, dass ihnen möglicherweise einige WaSaner feindselig gesinnt sein könnten, deshalb das traditionelle u21-Treffen schwänzten und gleich noch die Macht ihres Joe P. ausnutzten, um die Toggenburger in die Fremde zu schicken. Als dann aber gleich beim Betreten der Halle die ewigen Begleiter aus Wängi beim Pausenjass erblickt wurden, heiterte sich die Stimmung doch ein erstes Mal etwas auf.
Auch den Gegner des Startspiels kannte man noch von früheren Begegnungen: Bereits vor Äonen traf man in den Aufstiegsspielen in die 1. Liga (eine 3. Liga gab es damals natürlich noch gar nicht) auf die Kadetten aus Schaffhausen, also waren die Toggenburger durchaus gewarnt, dass sich auch einige Weltklassespieler im Team aus der Munotstadt befinden. Überrascht stellten die United-Reservisten fest, dass in der neuen Gruppe ein gepflegtes Unihockey und sogar ein Forechecking betrieben werden. Dennoch hielten die Toggis dem ersten Ansturm stand und konnten nach zehn Spielminuten durch die Routinier-Kombo „Meile/Buumä“ in Führung gehen. Ein Überzahlspiel nach einem Foul von Maaaco, welcher den Draht zu den neuen Unparteiischen noch nicht ganz gefunden hat, konnte ohne Gegentreffer überstanden werden, ehe Buumä ein präsidiales Zuspiel zum 2:0 in die Maschen hämmerte.
In der Pause konnten die Toggenburger mit Müh und Not das in der Ostschweiz unbekannte Wechseln der Seiten verhindern, die Schaffhauser ihrerseits verstärkten nun ihre Offensivbemühungen, um schnellstmöglich den Anschluss zu bewerkstelligen. Die Defensivabteilung von United 2.0 hielt der Belastung aber bestens stand, so dass Bick auf Vorlage von Chlor neu auf 3:0 stellen konnte. Die Kadetten ersetzten in den Schlussminuten ihren Torhüter durch die Kavallerie, doch Meile spielte seine ganze Artillerie-Erfahrung aus und erzielte aus 30 Metern das 4:0, so dass selbst die Gegner ihm für dieses Kabinettstückchen gratulieren mussten. In der Schlussminute entlud sich dann bei der Nummer 14 noch etwas Frust, indem er ebendiese Nummer der Toggis ohne Stock in der Hand in die Sprossenwand beförderte. Dem grinsenden Töbeli war dies relativ egal, mit dem Schlussstand von 4:0 waren die ersten Punkte in trockenen Tüchern und „Chase the Sun“ konnte ein erstes Mal in der neuen Gruppe angestimmt werden.
Im Pausenjass wollte Captain und neo-Papi Ugi seine Kernkompetenzen ausweiten. Im Göpf-Egg-Gedächtnis-Zeugnis resultierte zwar lediglich ein „gab sich Mühe“, schlussendlich musste der Jass dann aber vorzeitig abgebrochen werden, da die gleichfarbigen Spieler aus Wetzikon auf die Töggis warteten.
Hochmotiviert war insbesondere Torhüter Müller – nach sechs langen unihockeyabstinenten Jahren durfte er endlich wieder einen Ernstkampf bestreiten. Gleichzeitig war die Spielerfraktion von United Toggenburg in einem erbärmlichen Zustand: Rust laborierte mit einem angeschlagenen Gasfuss, musste er doch frühmorgens die u18 (oder was auch immer da auf dem Feld rumtollte) nach Egg begleiten. Bick zollte den Anstrengungen Tribut, war es doch bereits seine dritte Partie in 24 Stunden. Schlussendlich fiel Chlor komplett aus, seine Ferse wollte nicht mehr in die gleiche Richtung wie er selbst. Äusserst schlechte Vorzeichen, zumal die Schwarz-Gelben II aus Wetzikon in etwa deckungsgleich mit der Mannschaft des UHC Laupen war, gegen welche man vor zig Jahren in der ersten Liga kämpfte. Dank dem doppelten Gilä auf der Centerposition konnte die Startphase lange ausgeglichen gestaltet werden, so dass Meile einen Freistoss von Kilae (dem Älteren) gar zur United-Führung im Tor unterbringen konnte. Mit zunehmender Dauer der Partie kamen jedoch die Wetziker immer besser in ihr Fahrwasser, so dass ein gnadenloser Konter den Ausgleich herbeiführte.
In der Pause pflegten die mittlerweile müden Toggenburger nochmals ihre Wehwehchens, schon ging die Partie unbarmherzig weiter. In Halbzeit zwei waren nun die Zürcher das deutlich bessere Team, nur mit äusserstem Einsatz konnten weitere Treffer durch die Spieler oder Andi Müller teils mirakulös unterbunden werden. Just in einer Überzahlsituation zu Gunsten der United-Equipe fiel dann aber doch der Führungstreffer für Wetzikon II. Zwar riskierten die Toggenburger in den Schlussminuten nochmals alles und ersetzten den Torhüter durch ein weiteres Kellerkind, jedoch scheiterten Bick und Buume mit ihren letzten Chancen.
Ein Sieg, eine Niederlage – so das Fazit der ersten Runde. Die Betrachtung der anderen Teams vor den United-Spielen zeigt eindrücklich, dass viele starke Mannschaften in dieser Gruppe beheimatet sind. Wollen die Toggis an der Heimrunde zum Saisonschluss von einer hohen Tabellenposition lächeln, muss die Verletzungshexe in den kommenden Matchs pausieren und eine Extraportion Powerplay-Training eingelegt werden. Vorerst durfte jedoch die Quöllfrisch-Cardinal-Mischung von Joista genossen werden, weitere Bierschwemmen durch Tom Turbo und die Goalhockers sind bereits fix eingeplant.
Fürs Zwei trömmeleten: Chlörli, Bick, Oli4, Lattestar, Maaaco, Hogetubler, Rüstü, Carlos Baumann, Tom Turbo, Kilae le grand, 1.609 Kilometer, Joigl; Müllers Res, HJS; Freistoss-Admin: Luca Meile, Programmheftverkäufer: Samwise Gamgee