Schaffhausen – Stell Dir vor, es ist Herren-2-Runde, und niemand geht hin … diese frei formulierte Abwandlung des berühmten Zitats von Carl August Sandburg traf die Toggi-Situation für die erste Spielrunde im 2015 ausgezeichnet. Erschreckend hoch war die Zahl der Abwesenden: Mit Chlor, Buume, Tom Turbo, Joel de Lunettes, Oli4, Goalie-Andi sowie sämtlichen u21-Junioren fehlte dem Plausch-Ensemble nicht nur die Hälfte des Kaders, sondern auch ein beachtlicher Anteil an Feuerkraft. Da auch das anstehende Programm mit Stammheim und Wetzikon II nicht gerade Schmalkost versprach, durften sich die Toggenburger auf strenge 80 Spielminuten einstellen. Immerhin durfte man in der BBC-Arena statt auf dem königlichen Handballfeld im kleinen Holzlager nebenan spielen, wo die Garderoben offensichtlich im Vorfeld schon an das knappe Kader angepasst wurden.

Im ersten Spiel wartete eine junge Schar Stammheimer auf die Churfirstenjünger. Irgendwie fanden die dank des Kurzeinsatzes von Präsi Rust auf zwei Blöcke angewachsenen Toggenburger überhaupt nicht den Tritt, möglicherweise lag es an der frühen Spielzeit (bereits um 11 Uhr Unihockey? Was für ein Graus!), möglicherweise auch an der lähmenden Höhenluft, welche Pippo und Bodo am Vortag in Arosa eingeatmet hatten, jedenfalls lief die erste Halbzeit komplett an der Bazenheid-Equipe vorbei. Eine rasche Kombination vor dem Tor durch die Stammheimer eröffnete das Score, kurze Zeit später wurde ein übles Bodenspiel von Erzherzog Jörg durch den rangmässig höheren Baron mit zwei Strafminuten geahndet, welche dann prompt den zweiten Treffer der Jungschar herbeiführte.
Als ob das Schicksal nicht schon arg genug mit den Toggenburgern umgesprungen wäre, musste direkt am Ende der Pause noch der Seitenwechsel vollzogen werden. Allmählich erwachten nun auch die Toggi-Spieler und kamen vermehrt zu Spielanteilen und Chancen, jedoch wurde zur Mitte der Halbzeit el Presidente Rust vollends in den Tiefschlaf befördert. Somit dezimierte sich das Kader frühzeitig auf noch 9 mehr oder weniger funktionsfähige Spieler, zusätzlich wurde auch die anstehende Überzahlsituation nach diesem Foul nicht ausgenutzt. In der Schlussphase riskierten die Toggenburger nun viel und kamen auch zu einigen sehenswerten Chancen, wobei hier sicherlich neo-Stürmer Meile mit zwei saugefährlichen Abschlüssen erwähnt werden muss. Schlussendlich gelang der Jungschar Stammheim in den Schlussminuten über einen Konter aber gar noch das 3:0, nun war Kräfteschonen für die bereits ausgelaugten Toggis angesagt.

Mit Ach und Krach konnte bei geringer Spielerzahl für die Pause noch eine Jassrunde zusammengestellt werden, während Rust sich mit Aspirin und Maaaco mit Feuer eindeckte. Die Hausherren der Unihockey-Kadetten konnten nun endlich punkten: Feine Sandwiches, ein gelungener Hörnlisalat, exquisite Donuts und eine traumhafte Linzertorte – Herren-2-Gaumen, was willst du mehr?! Ebenfalls ein Schmankerl, allerdings spielerischer Art, boten die Akteure von Wängi in den Startminuten auf dem Feld, doch allzu schnell mussten die Toggenburger wieder die Schlittschuhe schnüren, um sich auf die Partie gegen den schwarz-gelben Leader vorzubereiten.

Gegen den unbestrittenen Gruppenleader waren die Herren-II-Pläuschler im Hinspiel knapp mit 2:1 getaucht, aufgrund des Minikaders rechnete aber niemand mit einer gelungenen Revanche. Niemand? Doch, Bick setzte alles auf eine Karte, nahm seinen Herren-I-Stock hervor und wurde prompt für dieses Risiko belohnt. Mit einem Doppelschlag innerhalb von lediglich 3 Minuten brachte er die „richtigen“ Schwarz-Gelben mit 2:0 in Front, wobei beide Male das Zuspiel von Barschläfer volle Bolle kam. Mit weiten Bällen konnten sich die Toggenburger immer wieder gefährlich in Szene setzen, gleichzeitig wurden damit jeweils einige Verschnaufsekunden ausbedungen. Der Zweitorevorsprung hatte zur Pause bestand, womit die Batterien noch ein letztes Mal gefüllt werden konnten – ausbleibendem Seitenwechsel sei Dank.

Die Wetziker zeigten in Halbzeit zwo von Beginn an, dass sie nicht gewillt waren, die Niederlage kampflos hinzunehmen. Der Druck der Zürcher wurde von Minute zu Minute höher, so dass eine rasche Passfolge schon kurz nach der Pause das 1:2 herbeiführte. Die drei Abwehrfetzen Maaaco, Meile und Silbereisen mussten nun Schwerstarbeit verrichten, wobei sich die Toggi-Stürmer auch immer mehr in den Verteidigungsreigen einfanden. Als dann Bick in den Schlusssekunden den letzten gefährlichen Abschluss blocken konnte, war der Sieg in trockenen Tüchern. Mit vereinten Kräften konnte die Tabellenposition 2 gehalten werden; mit vollem Kader wäre möglicherweise gar etwas mehr drin gelegen.
Fürs H2 riskierten Kopf und Kragen: Kilaimtheelder, CapitanoHageltobler, Präsi Rüstü, Fipsli, Danny Long, Hurdel, Maaaco, Erzherzog JörgerlWatumba, Tinu van der Star, 1.609 km, BodovicMagnin; erster Tenuwascher: Luca.