Erneut war die zweite Cuprunde Endstation für das Herren-1-Team von United Toggenburg. Gegen den oberklassigen Gegner aus Nesslau ging eine Partie, in welcher stets die Toggenburger führten, mit 4:5 nach Verlängerung verloren. Und wie so oft stellt sich am Schluss die Frage: Überwiegen die positiven oder die negativen Aspekte?

Bazenheid – Endlich wieder einmal ein Derby gegen Nesslau – dies wohl der meistgeäusserte Kommentar zur Affiche des 1/64-Finals des diesjährigen Cupkalenders. Zwar mussten die Toggenburger verletzungsbedingt auf die drei Routiniers Zwicker, Pargätzi und Peter Abderhalden verzichten, dennoch konnte dank dem starken Kaderzuwachs aus dem Juniorenbereich das Matchblatt ohne Probleme gefüllt werden. Den Hausherren gelang es in der Startphase vorzüglich, den Erstligisten mit offensiven Störaktionen im Aufbau zu hindern. Just ein solcher Ballgewinn führte bereits nach drei Spielminuten zum ersten Treffer: Christoph Abderhalden bediente Bick mustergültig, dieser verwertete die Chance gekonnt. Während des gesamten Startdrittels überzeugte die Leistung der Toggenburger, so dass den Nesslauern nur wenige gefährliche Vorstösse zugestanden werden mussten. Entsprechend fiel der Ausgleichstreffer zur Drittelshälfte nicht unbedingt verdient, wurde jedoch durch eine sehenswerte Einzelaktion eingeleitet. Das Heimteam liess sich durch diesen Rückschlag nicht weiter verunsichern: Christoph Abderhalden konnte ein Zuspiel von Luzio zur neuerlichen Führung ausnutzen, eine Strafe gegen Gian Liechti im Anschluss wurde schadlos überstanden. Direkt nach der Rückkehr von der Strafbank bot Liechti ein weiteres Kabinettstückchen: Hinter dem Tor schoss er den Nesslauer Torhüter an, so dass der Ball via Schoner den Weg zum 3:1 ins Netz fand.
Nach der ersten Pause wollten die Toggenburger den Schwung der ersten 20 Minuten mitnehmen, während Nesslau erpicht darauf war, den Fehlstart schnellstmöglich zu korrigieren. Als Folge glichen sich die Spielanteile zusehends an, ein Klassenunterschied war nach wie vor nicht auszumachen. Zur Spielhälfte nutzten die Gäste einen defensiven Stellungsfehler aus und konnten über eine 2:1-Situation verkürzen. Postwendend gelang jedoch auch den Toggenburgern ein weiterer Treffer – Rutishauser konnte in Überzahl ein Zuspiel von Baumann direkt ins Gehäuse ablenken. Kurz vor Drittelsende entwischte einmal mehr der quirlige Casagrande den United-Abwehrspielern, so dass nach 40 Spielminuten das Resultat auf 4:3 gestellt wurde. Eine spannende Schlussphase war also vorprogrammiert.
Mit zunehmender Spielzeit im Schlussabschnitt gelang es den Nesslauern, die Überhand in der Partie zu gewinnen. Die Toggenburger Angriffsbemühungen wurden seltener und allzu oft fand der Ball nicht den beabsichtigten Weg aufs Tor. Gleichzeitig wurde in der Abwehr vorzüglich gearbeitet, und fand doch einmal ein Ball den Weg aufs United-Goal, so konnte Torhüter Mazzucchelli diese teils mirakulös behändigen. Nach 51 Spielminuten war es dann aber doch um die lange verteidigte Führung geschehen, Nesslau verwertete eine rasche Passstafette zum Ausgleich. In der Schlussphase besassen nun beide Teams hochkarätige Chancen, Treffer fielen jedoch keine mehr.
Die Verlängerung sollte nur 33 Sekunden währen, dennoch bot sich den Zuschauern reichlich Stoff an Spielgeschehen: Gleich nach dem Anpfiff eroberten die Toggenburger den Ball im Forechecking zurück, jedoch scheiterten zuerst Gian Liechti, anschliessend Baumann vor dem Tor aus bester Lage. Schliesslich fand ein Fehlpass direkt den Weg zu einem offensiven Spieler der NesslauSharks, welcher Mazzucchelli umdribbeln und mit dem 5:4 die United-Siegeshoffnungen zerstören konnte.
Früh – zu früh – findet damit die Cupsaison 2015 für United Toggenburg ihr Ende. Der Nesslauer Erfolg war nicht unverdient: Zu leicht wurde den Haifischen gelegentlich das Toreschiessen gemacht, zu fahrlässig wurden beste Chancen nicht ausgenutzt. Dennoch prägen viele positive Anzeichen das Bild: 40 Minuten lang war United Toggenburg das bessere Team, auch zeigte die Mannschaft auf, dass die Integration der jungen Spieler bestens voranschreitet. Nun gilt es, die ausgezeichneten Voraussetzungen mit einem breiten Kader und einem guten Altersmix zu nutzen und in den Trainings geflissentlich weiterzuarbeiten, um für die im September beginnende Meisterschaft optimal vorbereitet zu sein.

United Toggenburg: Mazzucchelli, Dario Liechti; Andreas Gyr, Rüegg, Resegatti, Bruggmann, Studer, Luzio, Bärlocher; Bick, Bollinger, Frey, Bruhin, Baumann, Pascal Gyr, Christoph Abderhalden, Eicher, Gian Liechti, Rutishauser, Simon Keller.