Auf den hohen Heimsieg folgt postwendend die herbe Ernüchterung. Gegen das ehemalige Schlusslicht unterliegen die Toggenburger klar. Die unter Druck stehenden Zürich Oberland Pumas zeigten sicherlich einen beherzten Auftritt, jedoch müssen die Spieler von United Toggenburg die Ursachen für die Niederlage in den eigenen Reihen suchen.

Hittnau – Die Vorzeichen nach dem Heimerfolg gegen Winterthur United standen gut, vor dem Spiel war der einzige Wermutstropfen in der Abwesenheit von Silvan Frey zu finden, welcher nach wie vor an einer langwierigen Verletzung laboriert. Gleich mit dem Spielbeginn wurde jedoch klar, dass die Pumas den Erfolg stärker anstrebten. Mit geschickten Auslösungen und unkonventionellen Laufwegen stellten sie United Toggenburg früh vor Probleme, wobei gleichzeitig die geringe Intensität und die fehlende Laufbereitschaft auf Seiten der Gäste ins Auge stachen. Torhüter Mazzucchelli musste von Beginn an die Fehler seiner Vorderleute ausbügeln, dennoch stand es nach zwölf Spielminuten 2:0 für das Heimteam. Gleich zweimal wurde einem Zürcher vor dem Tor zu viel Platz eingeräumt, entsprechend verdient fiel dieser Vorsprung auch aus. Auf der anderen Seite waren bis zu diesem Zeitpunkt kaum zusammenhängende Spielzüge auszumachen, geschweige denn war an gefährliche Abschlüsse zu denken. Mit hängenden Köpfen und einer Portion Ratlosigkeit ging es in die erste Pause.

Mit dem Beginn des zweiten Spielabschnitts sollte sich das Gezeigte nur wenig ändern. Nach wie vor lag das Heimteam punkto Ballbesitz und offensive Gefährlichkeit voran, das 3:0 zur Spielhälfte die logische Konsequenz. Endlich flammte nun auch der Ehrgeiz der Toggenburger etwas auf, Baumann konnte ein Zuspiel von Resegatti ausnutzen. Dieser Treffer liess nun die Nerven der Gastgeber deutlich flattern, jedoch scheiterte zuerst Resegatti mit einem Penalty, ehe auch das anschliessende Überzahlspiel nicht ausgenutzt wurde.

Logisch die Konsequenz für den Schlussabschnitt: Mit vollem Einsatz und verbesserter spielerischer Qualität sollte das 1:3 noch gedreht werden. Ersteres wurde umgesetzt, Letzteres nach wie vor sträflich vernachlässigt. Zu viele Aktionen der Toggenburger blieben an diesem Abend Stückwerk, allzu oft wurde der Ball unnötig und ohne Bedrängnis an den Gegner ausgehändigt. Als bereits die Schlussminuten anliefen, begannen die Toggenburger einen Kampf mit offenem Visier. Das totale Risiko brachte zwar noch zwei späte Treffer durch Rutishauser und Pargätzi ein, gleichzeitig führten zwei Strafstösse sowie eine weitere defensive Nachlässigkeit zu drei weiteren Toren für die Gäste, welche damit den ersten Saisonsieg nach regulärer Spielzeit bejubeln durften.

Das Fazit fällt äusserst ernüchternd aus: Im sechsten Saisonspiel nehmen die Spieler von United Toggenburg die zweite Niederlage hin und müssen sich darüber hinaus vorwerfen lassen, nicht alles gegen diese verdiente, aber vermeidbare Niederlage getan zu haben. Durch diesen Rückschlag verlieren die Toggenburger den Kontakt zur Spitze. Nebst einer deutlichen Verbesserung der eigenen Spielweise sind sie nun auch auf fremde Schützenhilfe angewiesen, wollen sie in dieser ausgeglichenen Gruppe nicht weiter nach hinten durchgereicht werden.

United Toggenburg: Mazzucchelli; Andreas Gyr, Rüegg, Reinhard, Resegatti, Tannheimer, Studer, Peter Abderhalden, Luzio; Rutishauser, Weiss, Thaddey, Pargätzi, Solenthaler, Baumann, Christoph Abderhalden, Gian Liechti, Zwicker, Simon Keller; Dario Liechti.