Mitte Movember stand endlich die dritte Runde für die Herren-II-Trömmler auf dem Programm. Ab gings – vorbei an malerischen Riegelhäusern – nach Stammheim. Die hölzig-heimelige Halle wurde bereits zu höllisch früher Zeit betreten, indes musste man trotzdem feststellen, dass die Hausherren aus Stammheim das Einlaufen (!) bereits hinter sich gebracht hatten und 45 Minuten vor Spielbeginn (!) mit dem Einschiessen beschäftigt waren. Rasch zog man sich um und wollte mit mässigem Engagement ebenfalls eine hohe Pace an den Tag legen, musste jedoch alters- oder fitnesshalber nach wenigen Minuten das Einschiessen für ein Päuschen unterbrechen. Das Heimteam hatte einiges an Publikum mobilisiert, entsprechend motiviert starteten sie in die Partie. Nach der ersten Angriffswelle der Stammheimer glückte aber doch den Toggis das erste Tor, Oli4 konnte eine Bärentöter-Vorlage in die Maschen hauen. Die Hausherren stachelte dieser Rückstand erst richtig an, mit druckvollen Vorstössen setzten sie der gelb-schwarzen Verteidigung arg zu, zwei rasche Treffer waren die Folge. Glücklicherweise hatte man da noch einen Bolliger in den eigenen Reihen: Solo konnte er das Spielgeschehen wieder ausgleichen. Irgendwie schienen jedoch die Stammheimer nach wie vor duracel-hasengleich zu agieren, während die Kohle-Zink-Batterie im United-Gehäuse schon erste Spannungsabfälle anzeigte.

Zwar konnte Neo-Whatsapper Rüstel die Jasskameraden aus dem Toggenburg auf Zuspiel von Meile nochmals via nahe, flache Ecke in Front befördern, danach übernahmen aber die Lokalmatadoren endgültig das Zepter: Beim 3:3-Ausgleichstreffer konnte sich Egil immerhin noch den Assist zuschreiben lassen, das 3:4 fiel dann wortwörtlich ohne Toggenburger Beteiligung. Einmal mehr musste eine vehemente Schlussoffensive die Wende bringen, was auch tatsächlich gelang: Erst konnte Freistaatfreak Sternchen den Ausgleich herbeischaufeln, was bereits für ekstatischen Jubel auf dem United-Bänklein sorgte, schliesslich fiel gar noch der Siegtreffer, indem JB einen Assist von Kilaim über die Linie beförderte. Hochverdient war der Sieg definitiv nicht, trotzdem freuten sich die freiwillig Absteigenden über den neuerlichen Punktezuwachs.

Eiligst wurden Torschützen und Vorbereiter ins schwarze Büchlein notiert, schliesslich musste ja in den wenigen Pausenminuten noch ein Jass geklopft werden. Durch die arge Zeitvorgabe ereigneten sich zahlreiche Rochaden in der Besetzung, so dass schliesslich nicht ganz klar war, ob jetzt Kilae, Oli4 oder doch Neckertadi gewonnen hatten – einzig die Niederlage von Jassgrossmeister Joista stand unumstösslich fest.

In Partie zwo stand mit Dietlikon II ein noch ärgeres Kaliber auf dem Speiseplan. Adi von Hemberg gab ehrfurchtgebietend eine Verletzung vor und ersparte sich die Affiche, während die restlichen Toggenburger Reservisten nochmals die Schuhe schnürten und die Bidons füllten. Irgendwie schienen die Gegner zu Beginn mindestens eine Liga besser zu sein, jedenfalls peitschte ihr Trainer (!) die Zürcher Mannen immer wieder nach vorne, was natürlich für die nicht gerade lauffreudigen United-Recken alles andere als wünschenswert war. Bodo Beutlin brachte in dieser Phase einen von rar gesät schlauen Auswürfen nach vorne, so dass Erzherzog Jörgerl nur noch mittels Foul gestoppt werden konnte. Das gut leitende Schiedsrichtergespann zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt, so dass 1.609 endlich wieder einmal einen gegnerischen Torhüter schwindlig kurven durfte. Die Partie glich dennoch stark dem Eröffnungsspiel gegen Stammheim: Die Gegner waren physisch deutlich tiffiger und stellten die Rückraumspezialisten Mal für Mal vor arge Probleme. In erschreckender Regelmässigkeit trafen die Spieler der Dietlikon-Beta, so dass zur Pause bereits ein 1:3 Tatsache war. Auch nach dem Unterbruch sahen die St.Galler kein Land, bis zur 30. Spielminute fiel gar noch das 1:5. Völlig unerwartet kam man aber doch nochmals zurück: Erst verkürzte Capitano Ugu mit einem Lepri-Lob auf Höhe Schutzraumlinie auf 2:5, gleich anschliessend vernaschte United-Django#1 aka Lulu den Torhüter zum 3:5. Kaum hatten die letzten drei Spielminuten geschlagen, machte Frodo dem nimmermüden Bolliger Platz. Dieser stocherte dann tatsächlich nochmals einen Ball von Kilae über die Linie, so dass endgültig Bammel beim Gegner auszumachen war. Die ultimative Ausgleichsgelegenheit wurde dann doch vergeben, Fortuna schien etwas überstrapaziert zu sein. Postwendend hagelte es dann noch zweimal ins United-Gehäuse, dennoch liest sich die 4:7-Niederlage etwas besser als das 1:5 zu früherer Spielzeit.

Einmal mehr bleibt am Schluss die Frage: Wo steckt Töbeli? Der United-Berserker auf Lebenszeit scheint endgültig ins Volleyball abgedriftet zu sein, auch fehlen diese Spielzeit die routinierten Scorer Baumann und Bick, welche im Herren-1-Team söldnern. Zwar leisten insbesondere die Novizen aus dem u21-Juniorenpool, aber auch die punktemässig wieder erstarkten Rüstü, Sternchen und Hugic ausgezeichnete Arbeit, ohne namhafte und internationale Transfers wirds wohl aber doch nichts mit dem vierten Titel in Folge werden.

Der Sonne hinterher unterwegs: Poca-Röbi, Raouli, Boll∑iger, Jögiboy, Nummer 12, Wengen-Simi, Don Prezy, Higeltabler, OliWurzel16, Lulubre, JaBa the hutt, Center-Egil, Ädu de Necki, der foulende Goalie; Hörnlisalat-Degustator: Luca.