Herren I aufgestiegen, Herren II Gruppensieger und abgestiegen, die Junioren mit Medaillen bar jeden sportlichen Wertes ausgestattet – doch irgendetwas fehlte noch zum Saisonabschluss: Ganz genau, April ist Sarnen-Zeit! Bereits zum fünften Mal rief der Waschbär zur trömmligen Herren-2-Versammlung, 16 United-Recken sowie Alexandra als Medical Staff folgten dessen Lockruf. Offensichtlich schien der Vorjahres-Vizetitel gewisse Privilegien mit sich zu bringen, durfte das eine von noch drei verbleibenden Ostschweizer Teams doch tatsächlich samt und sonders alle Partien auf dem Grossfeld bestreiten.

Schändlicher hingegen die Standard-Begrüssung vor Ort: „Wo ist euer Partybus?“ war vom OK, den Teams und gar den Schiedsrichtern allenthalben zu hören. Die Ausrede, dass Säntscher in den Ferien weilt, schien zu peinlich, der Hinweis auf seine neue Spieltätigkeit im H1 ebenfalls. Entsprechend wurde vorwiegend eine Verschrottung vorgeschoben, stets mit der vorauseilenden Entschuldigung, im Folgejahr dann mit zwei Fahrzeugen anzurücken.

Los gings angenehm spät mit dem Spiel gegen Unihockey Langenthal Aarwangen, kurz ULA. Bereits mit dem Startschuss wartete also ein Zweitligist auf die Neo-Viertligisten, entsprechend wusste man um die Komplexität der Aufgabe. Gygi startete exquisit und schoss auf Kilaims Vorlage das 1:0, musste aber nur kurze Zeit später mit einer üblen Bänderverletzung für den Turnierrest forfait erklären. Die Verletzung erwies sich gar als so gravierend, dass ein Spitalbesuch inklusive Bed and Breakfast für eine Nacht für ihn anstanden. Umso löblicher ist zu erwähnen, dass er das Team bis zum Höhepunkt am Sonntag stets begleitete und durch die ebenso löbliche Schamanin Alexandra aufs Fürstlichste versorgt wurde. Die Toggenburger überwanden diesen Schock, mussten jedoch den Spielern von ULA die territoriale Herrschaft überantworten. Plötzlich lag man mit 1:2 in Rücklage, Glücklicherweise brachte ein Geniestreich von Meile auf Zuspiel Joistas doch noch den Ausgleich und damit den Punktegewinn.
Nach der Labung an den Futtertrögen stand das lange herbeigesehnte Derby gegen die Herisauer auf dem Spielplan. Rüstel beteiligte sich gleich beim Beschwörungsritual der Appenzeller, die wie üblich äusserst gut gelaunten Herisauer und der United-Trümmerhaufen gestalteten eine spassige, wenn auch nicht immer technisch hochstehende Partie, in welcher die Ausserrhödler vorlegten, Laebi auf Zuspiel von Ragoul ausglich und schliesslich Joista auf Vorlage des Herisau-Schlussmannes den knappen 2:1-Erfolg bewerkstelligte. Somit war die Quali für die Zwischenrunde schon fix, nun musste nur noch an der Ausgangslage geschraubt werden.

Gegner Nummer drei des Tages waren die Black Creeks Schwarzenbach. Der eher unbekannte Drittligist erwies sich als härteste Nuss des Tages. Zwar konnte Gan eine exzellente präsidiale Vorlage früh zum 1:0 nutzen, danach frassen die St.Galler jedoch einen Strafstoss sowie zwei Strafen. Der Penalty brachte nix ein, hingegen fiel in beiden Überzahlphasen je ein Treffer für die Berner. Nun ja, das mit dem Rückstände ausgleichen war mittlerweile gut eingeübt. Zuerst brachte wiederum der jüngere Liechti auf Vorlage des Schlössliknackers das 2:2 herbei, anschliessend wurde der neuerliche Rückschlag durch den Sportchef eingeebnet, den Pass erhielt er dabei von Bolliger mit und ohne „n“. Für die Zwischenrunde wurden die beiden Punkte gegen Herisau gestrichen, die beiden Remis durften jedoch mitgenommen werden, was wider Erwarten zum Sieg in der Gruppenphase gereichte.

Noch vor Apéro und Galadinner musste die Zwischenrunde eröffnet werden, mit Konolfingen wartete ein weiterer Zweitligist auf United Beta. Der Gegner war den Toggenburgern wohlvertraut, schienen die Ostschweizer doch in Vorjahren wie eine Art Kryptonit auf die Emmentaler zu wirken. Tatsächlich verlief der Start optimal: Die grüne Salbe beflügelten die 1.609 Kilometer einmal mehr auf höllische Art und Weise, so dass er in den ersten beiden Einsätzen jeweils ein Solo lancierte, sich an der Bande entlangschaufelte und beide Male den Torhüter direkt vernaschte. Die Konolfinger Löwen waren darüber natürlich alles andere als erfreut, mit drei raschen und sauber vorgetragenen Treffern drehten sie die Partie rapide. Doch auch diesmal war der waschbärgesichtige Unihockeygott den Toggis hold, wobei nun Oli4 Flügel zu wachsen schienen. Erst brachte er einen Pass von Meile zum 3:3 im Gehäuse unter, assistierte anschliessend den vierten Treffer von JiBi und kürte seine Leistung mit dem 5:3 nach Vorlage der personifizierten Leber.

Die Freude über den famosen Starttag war gross, das Amüsement über den edlen Aperitif jedoch noch grösser. Mit den letzten Sonnenstrahlen wurde an Epesses und Speckzopf delektiert, anschliessend ging es direkt weiter zum gewohnt formal-gediegen gehaltenen Galadinner. Erwartet rasch fanden sich Rüstel und Neckertadi am Looping-Louie-Tisch wieder, während JiBi die unterschiedlichsten WhatsApp-Chats unsicher machte. Pocahontas und Bodo Beutlin brachten derweil Joista und Kilae am Jasstisch beinahe zur Verzweiflung, was prompt das Bonmot des Tages aus Erzherzogs Kehle erzittern liess: „Meteme Vierfärber zweiter Hand machi secher nöd unenue!“ Gegen Mitternacht wurden allmählich die Kojen angepeilt, doch irgendwie wurde jeder Bus von einem anderen Team gekapert oder war so parkiert, dass sich die Fahrzeugtüren aufgrund eines Metallpfostens trotz vehementem körperlichen Einsatz nicht öffnen liessen. Somit war man dann doch erst um kurz vor zwei Uhr in der Nähe der Ukft, wobei fälschlicherweise erst das sich direkt daneben befindliche Schulhaus okkupiert wurde. Für einige seriöse oder doch nicht so trinkfeste Teammitglieder ging es danach in die Federn, andere machten noch das berühmt-berüchtigte Nachtleben von Alpnach City unsicher. Gerüchten zufolge musste sich hier JiBi gegen diverse Avancen wohlsituierter Damen erwehren, während Neckertadis Breakdance-Einlagen eher einer Bodenpolitur glichen. Zumindest bei der folgenden Tagwache waren alle United-Djangos auf der Hühnertreppe, bis auf die drei erwartet Fehlenden: Simon Rolfes und die Club-Heilerin hatten sich ein Fünfsternehotel ausgekiekt, während Gipsi sich sein Frühstück im Kantonsspital direkt ans Bett liefern liess.

Wiederum verhältnismässig spät gingen die United-Edelreservisten am Sonntag ad Ääbet, die Hornets Moosseedorf Worblental – ihres Zeichens ebenfalls Gruppensieger der dritten Liga – waren Gegner dieser Affiche. Neckertadi war noch nicht zu koordinierten Bewegungen fähig, der Rest der Truppe wurde in zwei Blöcke aufgeteilt und schon startete das fünfte Spiel. Zwar zogen die Toggenburger wahrlich schwache 30 Spielminuten ein, dennoch lachte am Ende ein Punkt: Ein präziser verdeckter Schuss und ein Torhüterfehler des Schreiberlings liessen die Gauditruppe rasch in Rückstand gehen, doch konnte der Eisenbähnler auf Sportchef-Zuspiel in Überzahl verkürzen. Die letzten Sekunden liefen bereits, Bodo hatte sein Gehäuse längst verlassen, als wiederum Kilae einen Ball in Richtung Tor brachte. Dort war weit und breit kein Toggenburger, also musste ein Spieler der Hoornetz den Job selbst übernehmen und kickte den Ball zum 2:2 in die eigenen Maschen. Man blieb weiterhin ungeschlagen, ein Remis in der dritten Zwischenrundenpartie würde für die Halbfinalquali genügen.
Das entscheidende Spiel fand fast schon traditionellerweise gegen die Grashüpfer aus Zürich Downtown statt. Die Startminuten gehörten dem Millionenclub, ihr Führungstreffer wurde jedoch postwendend vom HSG-Hummelwäldler auf Vorlage der Leber beantwortet. Die Weiss-Blauen legten jedoch erneut vor und anschliessend musste der Torhüter-Kadi Müller einige Male brillieren, um weiteres Ungemach fernzuhalten. Nun mutete es fast schon unheimlich an, wie die Ostschweizer erneut den Kopf aus der Schlinge zogen. Zuerst glich Gänchen auf Joista-Zuspiel aus, ehe Pocahontas aus der Distanz einen wahrlich unerwarteten Hammer auspackte und den Ball unhaltbar in der hohen weiten Ecke unterbrachte. Erneut standen die Toggis somit im Halbfinale – da erwachte sogar Neckertadi allmählich aus seinem Koma und Gipsi jubelte auf der Yoga-Matte.

In der Runde der letzten Vier wurde das zweite Derby Tatsache, die Gruppensieger aus dem Churfirstental trafen auf die etwas südlicher beheimateten Sarga(n)ser. Obwohl deren Verdacht, dass sich bei den Toggis Herren-I-Spieler eingeschlichen hätten, keiner seriösen Prüfung standhalten konnte (Kilaim und Homer J. waren zwar jeweils dabei, aber mit einer angejahrten H2-Lizenz ausgerüstet), wusste man dennoch um die Spielstärke des Kantonsrivalen. Die Sargaaser legten tatsächlich los wie die Feuerwehr, stellten auf der Toggi-Spielhälfte Zelte, Pavillons und gar eine kleine Bar auf, dennoch wurden ihnen vorerst keine Treffer zugestanden. Besser lief es bei den äusserst sporadischen Vorstössen der diesmal gelb Gewandeten: Präsi Rüstü stellte sich in voller Imposanz dem Eckfreistoss entgegen, der Ball trümmerte an ihm ab und fand den Weg zu Gänchen, welcher bloss noch einzuschieben brauchte. Noch vor der Pause stocherte Laebi einen weiteren Ball über die Linie, so dass eine gefährliche, wenn auch unverdiente 2:0-Führung zu Pause resultierte. Nach Wiederanpfiff drückten die Sarganser unentwegt weiter, jedoch gelang ihnen in den zweiten 15 Spielminuten lediglich ein Treffer im Nachstochern. Beide Teams, Schiedsrichter und OK waren sich einig: Sargans war das bessere Team, doch United Toggenburg II durfte erneut ins Finale! Die späteren Gegner nahmen dies – völlig unerwartet – mit Freude zur Kenntnis, mit letzten Kuchen- und Sandwichrationen wurden die Energiereserven vor dem Endspiel nochmals aufgefüllt.

Wie im Vorjahr wartete im Finale das mit ehemaligen Axpo-Super-League-Spielern gespickte Team aus Köniz auf die kleinen Viertligisten aus dem beschaulichen Bazenheid. Im Vorjahr konnte mit einer soliden Defensive lange Zeit die Null gehalten werden, diesmal verlief der Start sehr einseitig: Bereits nach vier Spielminuten lag man mit drei Längen hinten, zu Pause stand es gar 0:5. Die Schiedsrichter wollten das Spiel wegen krasser Unausgeglichenheit schon abbrechen, doch Toggi-Coach Silberstern dachte gar nicht daran, das Handtuch zu werfen. Immerhin zeigten sich die Könizer nun gnädig und fuhren zwei bis drei Gänge zurück, so dass ein munteres Scheibenschiessen die zweite Halbzeit prägte. Die souveränen und hochverdienten Titelverteidiger erzielten vier weitere Treffer, doch auch die Toggis durften viermal einnetzen. JB brachte ein Zuspiel von Oli4 präzis im Tor unter, ehe Meile mit einer fast schon traditionellen Bogenlampe erfolgreich war – die riesigen Verteidiger der Könizer versperrten dem Torhüter die Sicht ideal. Das dritte Tor wurde durch Laebi über die Linie gestochert, der Pass kam erneut von Oli4. Das schönste Tor hatten sich die Toggis für den Schluss aufgespart: Ragi spielte ein scharfes Zuspiel auf den weiten Pfosten, wo der aufgeblühte (oder nun nüchterne?) Oli4 genau seinen Laufweg hingeplant hatte und wiederum einnetzte. Diesmal blieb man also nicht torlos, das Stängeli konnte verhindert werden – mehr lag definitiv nicht drin. Herzliche Gratulation an die souveränen Titelverteidiger, wir versuchen es weiter.
Abschliessend liessen die Toggis das Turnier und die gesamte Spielzeit 15/16 mit vielen Erfolgen und unglaublich viel Spass bei einem Quöllfrisch Revue passieren. Erneut wurden viele junge Spieler eingebaut, mit Neckertadi gelang ein wahrlich trinkfester Transfererfolg. Die Akquise von ausgedienten H1-Spielern gestaltete sich einmal mehr schwierig, die Zeit wird hier aber schon noch ihre Arbeit leisten. Abschliessend wünschen wir Gipsi gute und schnelle Heilung, danken Simon Rolfes für sein spontanes und immer weiter ausuferndes Engagement und natürlich Alexandra für den wahnsinnigen Einsatz als Medizinfrau par excellence.

Fürs H2 gerieten irgendwie ins Finale: De Präsi, Kilaim McCrystal, Gan van Ricken, Pocahontas Jassgott, Ragoul, Cougar-Hunter JB, Michi Laebi, Gipsi, Oli4 der Looping-Stift, Bodenwischer Neckertadi, 1‘609 Meter, Oigsta, Röufu, Stern des Südens, Frodo damol nöd Schiri, Brigadier im Generalstab Andi; Perskindol: Alexandra, Talisman: De Wöschbär.