Lange lag es in der Schwebe, ob die vierte Runde der Gruppe überhaupt ausgetragen würde, schliesslich fand sich mit den Lokomotiven aus Stäfa doch ein Organisator. Zwar war die Reaktion darauf mehrheitlich positiv, schliesslich schätzen die Toggenburger spontane Sonntagsausflüge an die Goldküste, die frühe Anspielzeit um 9 Uhr quälte die teils turnerabendgeplagten Djangos doch etwas. Wenig erstaunlich wurde in dieser Runde der Spieler-Minusrekord der Saison eingefahren, lediglich elf Feldspieler und zwei Schaumstoffpanzer fanden den Weg ins bereits nicht mehr nebelverhangene Meilen. Aufgrund der schon fortgeschrittenen Zeit wurde auf ein intensives Footing im Freien und komplexe Überzahlübungen in der Halle verzichtet, stattdessen mussten ein kurzes Einschiessen und ein Auslosen der Blöcke genügen.

Der Hahn hatte kaum neunmal vom Kirchturmspitz gekräht, schon ging es los mit dem „kleinen“ Derby zwischen United Toggenburg und den Red Lions Frauenfeld. Die Stämpfli-Truppe trat mit beachtlichen drei Blöcken auf und ging tatsächlich schon früh mit einer Länge in Vorsprung. Müllers Ändu ärgerte dieser Treffer sichtlich, zumal damit die zweistündige Gegentorlosigkeit zu Ende ging, allerdings kanalisierte er diese Energie ganz „Of-like“ und liess sich in der Folge nicht mehr bezwingen. Die United-Edelreserve brach darob nicht gerade in Panik aus, vielmehr markierte Töbeli postwendend mit einem Solo den Ausgleich zum 1:1. Als dann Silvie mit einem schönen Vorstoss an der gegnerischen Verteidigung scheiterte, Pocahontas jedoch den Abpraller souverän in die Maschen drosch, verlagerte sich die Nervosität endgültig zu den Thurgauern hin. Indessen fielen auch keine weiteren Treffer mehr vor der Pause, auch die nicht ganz zweiminütige Überzahl direkt vor dem Ablauf der ersten Periode nach einem Frauenfelder Kopfball brachte keinen weiteren Torerfolg ein.

Nach der Pause behielten die St. Galler die Oberhand und zogen nun plötzlich alle Register: Erst liessen Joista und 1.609km den Ball exquisit laufen, so dass der Sportchef mittels Distanzschuss das 3:1 herbeiführte, nur zwei Einsätze später lieferte er auch gleich das Zuspiel für den Gygi-Treffer zum 4:1. Chlörli lief hernach einem Kinderkreisel gleich um das Tor, und als nun wirklich jeder wusste, dass er schiessen würde, schoss er auch und erzielte das 5:1. Natürlich war das Resultat schon zu diesem Zeitpunkt eigentlich zu hoch, dennoch setzte Kilae noch einen drauf: Als vorderster United-Chügeler luchste er dem gegnerischen Verteidiger den Ball ab und verwandelte solo zum 6:1. In Ermangelung eines realen Toggenburger Feldspielers wurde der Assist für einmal nicht Ricci, sondern aufgrund der aktuellen Geschehnisse der #24 der Jona-Uznach Flames gewürdigt. Zwar tauchten auch die Löwen zu Frauenfeld gelegentlich vor dem United-Gehäuse auf, die Abschlüsse wurden aber von der heute exquisit aufgestellten Hintermannschaft rund um Subcomandante Andi stets abgefangen. Somit blieb es wiederum dem Nachwuchsbartli vorbehalten, mit dem siebten Treffer der Partie einen Deckel aufzusetzen, erneut durfte sich der Vater von Luca als Vorlagengeber feiern lassen.

Wunderbar, der fünfte Erfolg in einer Reihe durfte gefeiert werden, der Verdruss über das Gegentor war rasch wieder verflogen. Stantepede ging es somit in die Lobby, wo sich Neckertadi und Pocahontas an die schier aussichtslose Mission machten, gegen die JassgrossmeisterJoista/Kilae zu triumphieren. Zwar wiesen sie beachtlich und zogen auch manch gute Hand, schlussendlich blieb der Sieg aber auf Seiten der Erfahrung, womit sich Joista in dieser Kategorie vor einem riesigen Verfolgerfeld in Führung zu bringen vermochte. Bodo musste für einmal passen, wollte er sich doch für die anstrengende Mission hernach geflissentlich vorbereiten. Mit gekürzten Ärmeln galt es bald darauf schon wieder ernst gegen Tägerwilen.

Die Thurgauer lagen vor diesem Spiel punktgleich mit der Reserve-Crew von United auf Tabellenposition zwei. Offensichtlich waren sie auch hochmotiviert, diese Position weiter zu halten, boten sie doch in den Startminuten ein wahres Feuerwerk und scheiterten glücklicherweise zu Beginn an der United-Abwehr oder an HJS. Die tapferen Krieger von ennet dem Ricken mussten erst den Tritt und das Tempo finden, wurden aber gütigst belohnt: Mittlerweile-mehr-als-50%-Center Egil lancierte CapitanoUgi direkt vor dem Tor, wo dieser den Ball mit viel Gefühl am Torwart vorbeilotste. Die Spielanteile glichen sich dank dieser Motivationsspritze an, ein munteres, intensives Spiel mit Chancen auf beiden Seiten entwickelte sich im morgendlichen Meilen.Hogi konnte steil angeworfen werden und liess sich nur regelwidrig stoppen: Ein Penalty war die logische Konsequenz daraus. Das Fridliger Defensivtalent übernahm die Aufgabe und überwand den Torhüter in gewohnter Manier. Schliesslich fruchteten aber auch die Angriffsbemühungen der Tägerwiler ein erstes Mal: Ein Abpraller nach einem Abschluss mündete in zwei Nachschüssen, deren zweiter wurde vom deutlich jüngsten Tägerwiler abgebeben und führte zum 1:2 aus Sicht der Thurgauer. Schliesslich wanderte just zur Pausensirene der ältere Keller-Bruder auf dem Schwedenkasten der Schande, sein Stockschlag wurde als zu hart taxiert. Ganz so rosig schien die Zukunft auf einmal nicht mehr zu sein.

Silvies Pausenansprache war kurz, aber heftig: Mit einer defensiv tadellosen Leistung sollte der Vorsprung zu halten sein, gleichzeitig mussten die Schwarz-Gelben einen Zacken rascher agieren. Wider Erwarten wurden diese Vorgaben adäquat umgesetzt: Die Unterzahl konnte schadlos überstanden werden, auch anschliessend liessen die United-Verteidiger die anrückenden Tägerwiler samt und sonders auflaufen. Selbstverständlich soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass eigene Angriffsbemühungen auch nicht mehr fruchteten oder spätestens beim Schlussmann der Gegner gestoppt wurden. Logisches Verdikt: Keine Tore hüben wie drüben, somit mussten die Tägerwiler ihren Torwart durch einen sechsten Feldspieler ersetzen. Tatsächlich bot sich Kilae in den Schlusssekunden noch die Chancen auf den Erfolg ins verwaiste Tor, sein Abschluss tropfte aber stattdessen nur an den Pfosten. Egal: Der knappe, aber nicht unverdiente Sieg war im Trockenen.
Dank zweier neuerlicher Vollerfolge bleiben die Toggenburger nach wie vor präsent im Kampf um den Gruppensieg, auch konnte ein Kontrahent um eine der begehrten Trophäen für die ersten Gruppensieger in der vierten Liga zurückgebunden werden. Schlussendlich soll hier auch noch vermerkt werden, dass unser Center/Verteidiger/Uhrenboss Negli heute Geburtstag hatte und seine Teamkollegen mit einem feinen Znüni verwöhnte. Danke Daniel und cumpleañosfeliz!

Fürs Zwei machten die Goldküste etwas st.gallischer: Camouflage-Andi, Mr. Simpsoy, Egil-San Bärentöter, Kilaim, TP-Hügli, Joigl, 1.609km, 1.0 statutemiles, Tobi der Jackenvergesser, Pocahontas, Schnupfertadi, Chnügi, Ragoul, der gegen Dortmund verliert; Chefkommunikator Schiedsrichterbelange: Luca; Gäbelibewunderer: Jay.