Im Kellerduell gegen Jump Dübendorf konnte United Toggenburg nach einer langen Niederlagenserie endlich wieder einmal drei Punkte einfahren. Überraschend stark zeigten sich die Toggenburger dabei in ihrem Abwehrdispositiv und hinsichtlich der offensiven Kreativität, nach wie vor Sorgen bereiten indessen der geringe Ballbesitz und die damit verbundene tiefe Chancenzahl.

Wattwil – Zweifellos nagten die zahlreichen und teils schmerzvollen Niederlagen am Selbstvertrauen der Toggenburger. Entsprechend musste in der Meisterschaftspause eine Anpassung der Strategie erfolgen. Mit Mut, gegenseitiger Unterstützung und einer geschlossenen Mannschaftsleistung musste der Anschluss an die Anfangserfolge bewerkstelligt werden. Im letzten Spiel des Kalenderjahres 2016 wurde erfolgreich ein Grundstein für die zukünftigen Herausforderungen gelegt.

Der Start in die Heimpartie gelang den Hausherren besser: Bereits in der Startminute überwand Bick den gegnerischen Torhüter ein erstes Mal, das Zuspiel erhielt er dabei von Rutishauser. Die Gäste aus Dübendorf liessen sich dadurch nicht beunruhigen, kämpften aber zu Beginn mit ihrer Passpräzision. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Startdrittel, in welchem die St.Galler durchaus mit etwas Glück nachlegten: Zwickers Abschluss prallte von der Bande so speziell ab, dass der Ball direkt vor dem Gehäuse zu liegen kam, so dass Solenthaler problemlos auf 2:0 erhöhen konnte. Eine Überzahl nach einem Stockschlag von Bruhin blieb unbestraft, somit konnte der Vorsprung mit zwei Längen in die Pause konserviert werden.

Nach dem Seitenwechsel waren die Spieler von United Toggenburg bestrebt, das Spiel weiterhin offen zu gestalten, Jump Dübendorf liess dies aber nicht zu: Mit verstärktem Forechecking wurde die Hintermannschaft der Heimmannschaft unter Druck gesetzt, was prompt zu zahlreichen Ballgewinnen seitens der Gäste führte. Torwart Dario Liechti und seine Verteidigung verhinderten mit einem riesigen Effort einen Gegentreffer, nach 36 Spielminuten war dann aber nichts mehr zu machen: Peduzzi brachte die Gäste aus kurzer Distanz auf 1:2 heran. Wider Erwarten war dieser Gegentreffer kein Knickpunkt im Spiel von United Toggenburg. Mit einem frechen Abschluss traf Rutishauser zwar nur die Querlatte, der Ball landete aber danach – wohl via Torhüter – zum 3:1 im Netz. Eine Überzahlsituation kurz vor der Pause brachte die Aussicht auf einen weiteren Toggenburger Treffer, allerdings blieb die Powerplay-Formation harmlos.

Somit ging es mit unveränderten Vorzeichen in den Schlussabschnitt. Wie schon im Mitteldrittel verbuchten die Gäste auch in den letzten 20 Spielminuten ein deutliches Chancenplus, jedoch konnte erneut United Toggenburg vorlegen: Solenthaler lancierte Baumann, welcher mit einem präzisen Abschluss den Torhüter zum vierten Treffer überwand. Diesen neuerlichen Rückschlag steckten die Gäste wiederum gut weg, in der Folge wurde die Auslösung des Heimteams noch vehementer unterbunden. Der Anschlusstreffer durch Imper zum 2:4 fiel erst sechs Minuten vor Spielende, dennoch war nun eine gewisse Nervosität auf Seiten der Toggenburger auszumachen. Eine Unterzahlsituation im Anschluss an einen Stockschlag von Captain Rüegg wurde wiederum mit einem riesigen Einsatz neutralisiert, so dass die Gäste in den Schlussminuten alles auf eine Karte setzen mussten. Sieben Sekunden vor Ablauf der Spielzeit durften die Toggenburger und ihre lautstarke Anhängerschaft endlich aufatmen: Baumann bediente Gian Liechti, welcher das verwaiste Tor traf und damit den Vollerfolg für die Gelb-Schwarzen sicherte.

Der Auftritt der Toggenburger war beherzigt, der Einsatz vorbildlich und die mannschaftliche Geschlossenheit deutlich spürbar. Dennoch bleiben einige Baustellen allzu offensichtlich: Nach wie vor ist die Ballbehandlung und die Ballsicherheit unter Druck ungenügend, auch wurden zu wenige und zu wenig zwingende Chancen herausgespielt. Der Schlüssel für Erfolge gegen zukünftige und noch stärkere Gegner wird sicherlich in der wiedergefundenen defensiven Stabilität zu finden sein.

United Toggenburg: Dario Liechti; Eicher, Luzio; Rüegg, Resegatti; Peter Abderhalden, Andreas Gyr; Tannheimer; Rutishauser, Thaddey, Bick; Zwicker, Baumann, Solenthaler; Bruhin, Christoph Abderhalden, Pargätzi; Thomas Keller, Gian Liechti; Mazzucchelli.