Nur noch eine Woche bis Heiligabend – höchste Zeit für eine gehörige Überdosis Unihockey! Sieben tapfere Schneiderlein machten sich bereits am Tag vor der eigentlichen Herren-II-Runde auf, um in fernen Landen das Fähnlein der sieben Churfirsten ordentlich in die Höhe zu halten. Präsi Don Peter der Grosse und der Hobby-Berichtverfasser trafen als erste United-Recken in Feldkirch ein, wo sie erstaunt feststellen mussten, dass dieser Wettbewerb eben doch auf Grossfeld ausgetragen wird. Kein Problem, es bleibt ja bei sechs Feldspielern immer noch ein Edelreservist übrig. Im Startspiel gelang gegen den PTSV Konstanz ein deutlicher 7:2-Erfolg, wobei sämtliche Spieler inklusive Torhüter mindestens einen Scorerpunkt sammeln konnten. Stellvertretend sei hier die Hammerkiste von H2-Ikone und Sarnen-Vollprofi Rolfes zu seinem Comeback löblich erwähnt. Danach standen gleich drei Stunden Spielpause an. Die munteren Ostschweizer in gelben Gewanden liessen sich nicht zweimal bitten, schnappten sich einen Tisch, einige Stühle, manch Hopfengebräu und 36 rechteckige Papierkarten. Im munteren Jass setzten sich Rüstü und Frodo im Zusatz-End durch, danach wurde noch die rote Karte gegen einen mächtigen Tukan bewundert. Schliesslich stand das zweite internationale Spiel an, die Gegnerschaft bildete diesmal das freundliche Inselvolk von Lindau. Die mit gleich 13 Feldspielern gesegneten deutschen Vertreter machten zu Beginn ordentlich Dampf, so dass die Toggenburger rasch mit zwei Treffern im Rückstand lagen. Der bestens gelaunte Gygi brachte in der Folge die St.Galler immer wieder in Reichweite, dennoch blieben die Lindauer lange in Front. In den Schlussminuten setzte sich die Toggenburger Routine doch noch ganz knapp gegen die Spielfreude der Bayern durch, womit die Toggis europäisch überwintern. Ganz herzlichen Dank an Präsi, Gygi, Ragoul, Pocahontas, Kilae und Rolfes für den harten Einsatz – in der nächsten Runde treten wir gerne auch mit zwei Blöcken an – nota bene auf dem Grossfeld…

In der Folge ging es heim, genauer gesagt: Nach Wattwil. Viele United-Altmeister aus dem Herren-II-Ensemble waren während der Partien der u21 und des Herren-I-Teams anzutreffen, wobei natürlich unklar blieb, inwiefern die Fleischkäse-Vorkostung hierbei eine Rolle spielte. Manch einer wurde gar dabei ertappt, wie er einige Schritte auf dem Parkettboden absolvierte – schliesslich stand die erste Herren-II-Heimrunde in Wattwil seit einer gefühlten Ewigkeit an.

Kaum wagten sich die ersten sonntäglichen Sonnenstrahlen das Thurtal hinauf, waren auch schon die ersten spielfreudigen Gesichter in der fast schon tropisch geheizten Grüenauturnhalle auszumachen. Gleich zwanzig Namen wurden auf dem offiziellen Spielrapport vermerkt, einzig Pippo leistete diesem Signal nicht Folge und muss beim nächsten United-Event mit einer heftigen Bierstrafe rechnen. Auf der Seite der Rückkehrer durften die Fans auf Tribünen und Logen dafür Maaaco begrüssen, welcher nach einjähriger Unihockeyabstinenz sein umjubeltes Comeback gab und gleich nahe an eine Wechselfehler-Zweiminutenstrafe kam. Gewohnt rasch wurden die 17 Feldspieler fleischkäsegleich in drei Blöcke tranchiert, schon ging es los gegen emotion Weinfelden.

Die Thurgauer liegen in der aktuellen Tabelle zwar abgeschlagen auf der letzten Position, zeigen aber immer wieder ein grosses Kämpferherz und beeindruckende Spielzüge. Die Toggenburger schienen noch durch den Kartoffelsalat oder gewisse Getränke des Vorabends etwas benebelt zu sein, jedenfalls liessen sie sich durch das frühe 1:0 von Oli4 auf Zuspiel Chlörlis zumindest blenden. So oder so: Gleich nach dem Führungstreffer fiel auch der Ausgleich für emotion Weinfelden, Egil bugsierte den Ball gleich selbst über die Linie. Mit einem raschen Vorstoss erzielten die Weinfeldner kurze Zeit später gar die erstmalige Führung, diese wurde aber durch einen präzisen Schuss von Vietcong-Sam auf Meilesche Vorlage beantwortet. Dann war Pause. Die kämpferischen Thurgauer stellten die Toggis vor unerwartete Probleme, gleichzeitig machte sich das Heimteam auch selber das Leben schwer.

Eigentlich wusste ja jeder, woran die Baisse lag, dennoch fanden die United-Fleischlieferanten weder das passende Werkzeug, noch den geeigneten Hebel. Folgerichtig gelangte man nach der Pause in einen neuerlichen Rückstand, diesmal vollendete der Sportchef das Eigentor zum 2:3. Nun endlich schien sich doch ein Funken Stolz in der Toggi-Brust zu regen: Zuerst wurde Chlörli von Gännchen angespielt und erzielte den Ausgleich, anschliessend drehten die beiden die Kombo um und brachten die Schwarz-Gelben nun wieder in Front. Noch steckten die Weinfeldner indessen nicht auf und glichen drei Minuten vor Spielende zum 4:4 aus. Mit vollem Einsatz stemmten sich die Donnerstags-Pläuschler gegen den drohenden Punktverlust und wurden tatsächlich belohnt: Töbeli hämmerte das Freistoss-Zuspiel von Egil in die Maschen, womit der Gegner wieder unter Zugzwang gesetzt wurde. Hier hielt sich das Spiel nun an das gewünschte Drehbuch: Die Thurgauer mussten den Torhüter ersetzen, Chlörli krallte sich den Ball, umspielte alle Gegner und hämmerte den Ball mit seinem fünften Scorerpunkt zum 6:4 in die Maschen. Der Kopf wurde nochmals aus der Schlinge gezogen, im zweiten Spiel gegen den ärgsten Verfolger musste aber mehr kommen.

Zuerst stand aber der traditionelle Pausenjass an. In einer intensiven Molotow-Partie schenkten sich die Kontrahenten lange Zeit gar nichts, so dass die Führung munter wechselte. Schliesslich musste doch El Presidente einige Tischweise zu viel schlucken, so dass einmal mehr Brandsatz-Gott Pocahontas den ersten Jasspunkt des Tages einstreichen konnte. Rasch wurden die letzten Brocken des leckeren United-Weihnachtsschmauses heruntergeschlungen, schon ging es im Spitzenkampf um mehr als schiere Jass-Meriten. Einzig das gebuckelte Männlein blieb all diesen Pausenaktivitäten fern, es wagte stattdessen ein erholsames und nur geringfügig durch Schaulustige gestörtes Pausenschläfchen auf dem weichen und wohlig-warmen Betonboden der Garderobe.

Der UHC Pfannenstiel II war vor der Toggi-Heimrunde der ärgste Verfolger in der Tabelle, auch ging das Hinrundenspiel verdient an die Zürcher. Wie erwartet starteten die Wickli-Reservisten furios in die Partie und durften einen Torhüterfehler früh zur Führung ausnutzen. Die Reaktion der Spasshockeyaner aus dem Tal der Kägifretlis liess diesmal aber nicht lange auf sich warten. Zuerst traf Sam auf Vorlage des Erzherzogs zum Ausgleich, kurze Zeit später erhöhte er filigran via Kilae auf 2:1, wobei sich 1.609km diesen Effort von der Strafbank aus zu Gemüte führte. Noch vor der Pause war auch der zusammengewürfelte Haufen aus Nachwuchstalenten erfolgreich, Neckertadi vollendete eine sehenswerte Ballstafette, den Assistpunkt durfte sich der Käser notieren lassen. Der Spielunterbruch zur Hälfte brachte den Pfannenstielern die Chance zur Neukonzipierung, gleichzeitig mussten die Toggenburger gleich zwei Ärgernisse verdauen: Der Seitenwechsel wurde auf dreiste Art und Weise von den Gästen erzwungen, zusätzlich schwankte das Damoklesschwert des Zweitorevorsprungs bedrohlich über der eigenen Rübe.

Die Pfanni-Equipe fand nun tatsächlich wieder den Tritt, wurde aber nun auch durch die Heimmannschaft fast schon Samichlaus-gleich beschenkt: Erst leistete sich der Fridliger einen kleinen Fauxpas, welcher den Anschlusstreffer herbeiführte, schliesslich liess sich der United-Möchtegern-Keeper durch einen eigentlich harmlosen Schuss durch Lulus Beine düpieren. Kurz nach dem Ausgleich drohte weiteres Ungemach: Strafenkönig Jörgel – oder war es doch jemand anderes? – packte die Sägis aus und wanderte auf den bequemen Holzstuhl der Schande. In Unterzahl mobilisierten die Getreuen Hugis nochmals alle Kräfte und schirmten das Gehäuse mustergültig ab, so dass der UHC Pfannenstiel schliesslich aufgab und sich in die eigene Zone zurückzog, um das Unentschieden sicherzustellen. Der Punktverlust trübte das ansonsten makellose Betragen-Heft von United Toggenburg an diesem Wochenende, dennoch standen nun die Festivitäten im Vordergrund: Eingangs wurde das erste Teamfoto seit dem Mesozoikum geschossen, anschliessend Fleischkäse im Akkord verzehrt. Zahlreiche Jass-Erfolge (Rüstü+Joista, Pocahontas#2, Sam und Pocahontas#3) und umkämpfe Spiele auf glitschigem Parkettboden rundeten das United-Wochenende im Gehöft von Watto gelungen ab, ehe das Spielfeld in handgestoppten 158 Sekunden zusammengeräumt, abgestaubt und ins Räöüli-Mobil in Richtung Bazenheid verfrachtet wurde.

Trotz Punktverlust gestaltet sich der Blick auf die Blitztabelle nach wie vor kaum verändert: Pfanni liess mit einem Remis gegen die Herisau-Spasstruppe auch im zweiten Spiel Federn, zusätzlich blieb den Lokomotiven aus Stäfa eine Punkteteilung gegen Rychenberg II nicht erspart. Dank der Exploit-Runde in Tägerwilen und dem höllischen Torverhältnis bleibt die Toggi-Backup weiterhin auf dem Thron, Stäfa erobert punktgleich neu den zweiten Platz, dahinter lauert Pfanni mit einem Zähler Rückstand auf einen Ausrutscher. A propos Ausrutscher: Am kommenden Donnerstag werden Herren-II-Spieler zuhauf ausrutschen, steht doch der traditionelle Pizzaschmaus mit vorgängig leichter sportlicher Aktivität auf dem Programm, ehe endlich geruhsame Weihnachtstage anstehen.

 

Fürs zwei im Wattwiler Weihnachts-Chalet: Ho-Chi-Sam, AUT-Move-Kilae, El Capitan, Jörgerl mit Family, die heiseren 1.609 Kilometer, der Cousin zweiten Grades der Metzgerei Rust, 50%-Tobesiech, Oli4 Bierjacke, Pocahontas, Perfektionegli, Neckertadi der Feldkirchschwänzer, Center vom H1 Block III, Camelbag-Lulu, Marathon-Hogi mit gewissen Freiheiten, Ragi, Maaaaaco, der frisch Verlobte, ET-Andi, der löchrige Homer; Ehrentrainer: Bollxiger; Bandensupport: Dean; Capo Fleischverarbeitung: Luca; der grosse Abwesende: SCRJ-Hollebolle.