Die erste Partie der Ligaqualifikation entscheiden die Toggenburger mit 9:8 Treffern für sich. Schlussendlich bleibt aber das Resultat wohl die erfreulichste Botschaft dieses Spiels: United Toggenburg konnte lediglich rund 10 Spielminuten lang dominieren, ansonsten wurde den gefährlichen Offensivkräften von Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf zu viel Raum und Zeit zugestanden.

Nürensdorf – Als Pargätzi in der fünften Spielminute mit einem gezielten Schuss aus halbrechter Position den gegnerischen Torhüter erfolgreich überwand, lagen die Gäste bereits mit drei Treffern in Front. Initial traf Baumann nach lediglich 90 Sekunden, einen Einsatz später doppelte sein Linienkollege Zwicker auf Zuspiel von Rüegg nach. Zumindest in den Startminuten gelang es den Toggenburgern somit vorzüglich, die Motivation der Gastgeber einzubremsen und das Spielgeschehen zu prägen. Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf reagierte auf diesen Rückschlag mit einer Auszeit und einem Torhüterwechsel, weiterhin prägten aber die Ostschweizer das Spiel: In Minute sechs brachte Christoph Abderhalden auf Zuspiel von Baumann den Ball zum 4:0 über die Linie, wiederum eine Zeigerumdrehung später erhöhte Thomas Keller auf Vorlage von Frey gar auf fünf Tore. Noch vor der Hälfte des Spielabschnittes durfte auch UBN ein erstes Mal jubeln, Weder verkürzte auf Zuspiel von Aydemir – die beiden Spieler sollten die Toggenburger noch vermehrt vor Probleme stellen. Für die Gäste schien aber weiterhin die Sonne, in Überzahl stellte Pargätzi auf 6:1, den Pass erhielt er von Baumann. Urplötzlich schalteten die Gäste aber einen Gang zurück, während die Zürcher Unterländer auf einmal den Tritt fanden. In den letzten fünf Minuten des turbulenten Startabschnittes durfte nun auch das Heimteam noch dreimal jubeln, für sie waren erneut Weder, anschliessend Homberger in Überzahl und schliesslich Kast erfolgreich. Mit gemischten Gefühlen gingen die St.Galler somit in die Pause: Zwar lag man mit 6:4 Treffern voraus, hatte aber einen grossen Teil des stolzen Vorsprunges mit einer ungenügenden Abwehrhaltung eingebüsst.

Fast schon erwartungsgemäss folgte auf das hektische Startdrittel mit zehn Treffern ein an Toren armer Spielabschnitt. Am Spielgeschehen änderte sich nach dem Unterbruch wenig; die Toggenburger fanden nicht zur Stärke der ersten Minuten zurück und kamen nur zu wenigen Abschlüssen, waren aber defensiv vielfach einen Schritt zu spät. Lange blieb dies ohne Konsequenzen, zur Spielhälfte musste aber Zwicker nach einem Stockschlag den Weg auf die Strafbank einschlagen. UBN nutzte diese Überzahlgelegenheit aus, Homberger traf aus bester Abschlussposition zum 5:6. Die Antwort von United Toggenburg folgte postwendend, Pargätzi verwertete eine Vorlage von Frey zum siebten Treffer. Beide Teams agierten nun reglementarisch zu nahe an der Grenze, in kurzer Folge handelten sich Solenthaler und Gian Liechti sowie ein Spieler von Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf eine kleine Strafzeit ein. Die ungewohnte Situation mit vier UBN- und drei United-Spielern nutzte Weder aus und verkürzte auf 6:7. Mit diesem nochmals etwas knapperen Vorsprung wurde das Mitteldrittel abgeschlossen.

Erneut verbesserten sich die Aussichten für die Toggenburger gleich zu Beginn des Schlussabschnittes, Bick erwischte den UBN-Keeper in der nahen Ecke. Die Nürensdorfer wollten sich nicht damit abfinden, dass dieser Treffer die Entscheidung gewesen sein soll, und wurden zehn Minuten vor dem Spielende belohnt, indem sie in Unterzahl einen Konter zum neuerlichen Anschluss ausnutzten; getroffen hatte Schellenberg auf Zuspiel von Weder. Nun war der Kampfgeist des Heimteams vollends geweckt worden, in Spielminute 54 konnte Aydemir tatsächlich den erstmaligen Ausgleich herbeiführen. Somit verkam die Schlussphase zur Vabanque, wobei auf United-Seite erst Solenthaler in bester Position scheiterte, ehe doch noch ein weiterer Treffer für die Toggenburger fiel: Der frisch eingewechselte Bruhin lancierte Rutishauser, welcher dem UBN-Torhüter keine Chance liess und satt zum 9:8 traf. In den verbleibenden 90 Sekunden waren die Hausherren zu keiner Reaktion mehr fähig und United Toggenburg sicherte sich den ersten Punkt in dieser Serie.

Zwar waren alle Spieler nach dem Spiel sichtlich erleichtert, von Jubelstimmung war aber in der Garderobe und später auf der Tribüne nichts auszumachen. Zu leicht wurde den Zürcher Unterländern das Toreschiessen gemacht, insbesondere die sechs Punkte des ja eigentlich bestens bekannten Weder zeigen die United-Nachlässigkeiten deutlich auf. Offensiv blieben die Toggenburger nach dem Startfurioso zu harmlos, gerade im Mitteldrittel konnten kaum Abschlüsse auf das gegnerische Tor ausgemacht werden. Als wesentlich positives Element darf sicherlich der letzte Treffer erwähnt werden, welcher sinnbildlich vom Center des dritten Blocks auf Vorlage eines Einwechselspielers erzielt worden ist. Die Toggenburger haben von Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf einen gefüllten Schulranzen mit Hausaufgaben erhalten – ob sie diese Aufgaben lösen können, wird sich in der zweiten Partie am kommenden Samstag um 19 Uhr im Ifang in Bazenheid zeigen.

United Toggenburg: Dario Liechti; Rüegg, Luzio; Thomas Keller, Bruggmann; Eicher, Andreas Gyr; Tannheimer; Zwicker, Christoph Abderhalden, Baumann; Frey, Pargätzi, Bick; Rutishauser, Gian Liechti, Solenthaler; Eisenring, Bruhin; Mazzucchelli.