Am Vorabend versammelte sich schier die gesamte Herren-II-Meute noch im Ifang in der Fankurve, an der Seitenlinie oder gar auf dem Feld, zur angenehmen Nachmittagszeit an einem weiteren sonnigen Sonntag ging es wieder rund. Mit General Andi, Necki, Samwise und Capitano Hügli fehlten gleich vier Routiniers auf der Startliste, die Rickenpass-Achse Gan/JiBi hatte aber von den Einsätzen in der ersten Liga noch nicht genug und hängte gleich noch einen mit Unihockey gesegneten Sonntag an. Zusammen mit dem arg knapp angereisten Präsi waren somit 12 Feldspieler auf der United-Farbpalette vorhanden, diese waren aber überaus bestrebt, gegen den Verfolger aus Stäfa alles zu geben. Im Hinspiel resultierte ein deutliches 5:0 für die Toggis, entsprechend schlug auch das Weinfeldner Schwung-o-Meter deutlich in United-Richtung aus.

Zwar machte sich die Fankurve der trümmligen Herren-II-Jünger – merci Rahel, Säntscher und Pit – schon auf einen spannenden Kracher mit Derbycharakter gefasst, allerdings schienen die Gegner, welche nur einen Punkt hinter den Toggenburgern in der Tabelle lagen, irgendwie mit dem falschen Fuss aufgestanden zu sein. Gänzlich ohne Gegenwehr überliessen die Lokomotiven das Spielgeschehen der heute von Paul angeführten Truppe, diese liess Torerfolge nicht lange vermissen: Erst zwirbelten die Nachwuchshoffnungen im Doppelpack, Gänchen traf auf Zuspiel von HS-JiBi. Kaum waren die Blöcke gewechselt, leuchtete schon wieder die rote Pfunzel hinter dem Lok-Gehäuse, Pocahontas traf auf Vorlage des Temporärcaptains. Hernach war wieder der jüngere Liechti für einen Torerfolg zuständig, die Kugel wurde dabei von Kilae zugeschubst. Schliesslich vollendete erneut die in England verstorbene Indianerprinzessin das Quartett, der Ball kam via Stäfa-Verteidiger und Töbeli zu ihm. Vier Tore in 20 Spielminuten – das durfte sich doch sehen lassen, zumal die Lokomotiven in der gleichen Zeit lediglich einen Torschuss zustande brachten. Eine kurze Rücksprache mit der Fan-Basis ergab eine moderate Zustimmung mit dem Gezeigten, somit konnte die zweite Halbzeit ohne grössere Anpassungen angegangen werden.

Trotz geistigem Seitenwechsel änderte sich nichts am Gezeigten, somit behielten die United-Stellvertreter den Lochball weiterhin in den eigenen Reihen. Ganz offensichtlich fühlte sich JiBi nach seinen vorabendlichen Verteidiger-Eskapaden in einer offensiveren Rolle pudelwohl, traf er doch auf Vorlage des Erzherzoges um 5:0. Nun wagten sich auch die Goldküsten-Jünger öfters einmal nach vorne, in einer Situation half den United-Djangos auch etwas das Schiedsrichter-Glück, indem ein Handspiel von Maaaco nur mit einem Freistoss geahndet wurde. Schlussendlich blieb die reine Weste doch bestehen und Homer J. darf sich auf eine muntere Bierfahndung machen, das letzte Aktenzeichen setzte jedoch Paul himself, indem er einen Gygi-Pass zum 6:0-Schlussstand im Tor deponierte. Somit war die Pflicht schon erfüllt, vor der Kür gegen die heimischen Wetziker warteten aber knapp zwei mit Jassen angefüllte Stunden auf die Floorballisten von ennet dem Ricken.

Hier nun bahnte sich ein veritabler Wettskandal an: Offensichtlich hatten sich Simon „la grand-mère“ Kilaim und Erzherzog Jörgerl Watumba vorgängig abgesprochen, allzu offensichtlich waren die Resultate: Erst überwand Joista im Molotow die Bastion Pocahontas und gewann souverän, während das Kellerkind bereitwillig Punkt um Punkt einheimste, beim anschliessenden „Plage den Nachbarn“ war es dann just umgekehrt, so dass sich Oigsta-San nun permanent im Minus bewegte, während Simon den Sieg einstrich. Offizielle Untersuchungen hinsichtlich allfälliger Kursschwankungen auf den Seychellen werden aktuell durchgeführt, selbstverständlich wurden die entsprechenden Jasspunkte dennoch auf Zusehen hin zugeschrieben. Leider blieben für einmal Pizzalieferungen der schwarz-gelben Organisatoren aus, ansonsten wurde das reichhaltige Festwirtschaftsbuffet von der United-Fressbrigade aber gehörig delektiert. Die Nichtjasser beobachteten, wie die Lokomotiven auch gegen den Pfannenstiel auf verlorenem Posten befanden, anschliessend wurden sorgfältige und wie gewohnt langwierige Vorbereitungen für die letzte Tagespartie gegen die Hausherren aufgegleist.

Für die Reprise gegen Schwarz-Gelb Wetzikon musste das Schwung-o-Meter gar nicht erst konsultiert werden, das 16:0 aus dem Hinspiel war wohl allen Akteuren noch in guter oder schlechter Erinnerung. Das Heimteam hatte aber deutlich dazugelernt: Bewusst wurde eine defensive Ausrichtung gewählt, so dass die Toggis regelrecht um das Feld hasen (gibt es dieses Verb?) konnten und zu zahlreichen Chancen kamen, allerdings entweder am bestens aufgestellten Wetziker Keeper oder am eigenen Unvermögen scheiterten. Nach der gefühlten 721. Chance näherten sich die Zürcher ein erstes Mal dem United-Gehäuse und trafen prompt den Pfosten, so dass das scheppernde Metall endlich auch die Ostschweizer weckte. Die Initialzündung lieferte diesmal Österreich-Routinier Hogi, den Pass erhielt er dabei dankenswert von einem Gegner. Den Minivorsprung bohrte unmittelbar vor der Pause Töbeli mit einem gewohnt-gewaltigen Vorstoss auf 2:0 aus, in der Video-Zeitlupe ist zu erkennen, dass der silberne Stern die Vorlage lieferte. Mit höchst gefährlichem Vorsprung ging es somit in die Massage, ehe die in Ermangelung regulärer Kräfte pfeifende Speakertischbrigade wieder anblies.

Standesgemäss schlug sich der tödliche Zweitorevorsprung sofort im Resultat nieder, ein Wetziker blieb vor dem United-Tor völlig vergessen und konnte locker-flockig zum 1:2 einschieben. Erneut war die Chlörli-Brechstange gefragt, erneut schlug sie zu; den unnachahmlichen Solovorstoss leitete diesmal der reinliche Robin ein. Nun war der Bann endgültig gebrochen, so dass erst der Anhänger fülliger Weibsbilder auf Kilae-Zuspiel nachlegte, ehe Hogi ein Chlörlizuspiel mit der Rückhand zum 5:1 verwandelte. Der sechste Treffer war schliesslich ein Eigentor, ehe auch noch der Sportchef einen Einzelvorstoss demonstrierte, quer auf Joista legte und dieser das Netz zum 7:1 erzittern liess.

Somit bleibt noch eine Runde zu spielen, von den Spitzenteams blieben einzig die Toggi-Trümmler unbeschadet. Das Schwung-o-Meter der Emotionen liegt damit nahe an den angestrebten 100%, auch ist der Vorsprung mit neu drei Punkten auf den nächsten Verfolger namens Pfannenstiel Egg II deutlich gewachsen. Zwar dürfte aufgrund der exquisiten Tordifferenz tatsächlich ein Punkt genügen, dieser muss aber erst noch eingespielt werden. Zusätzlich wartet eine magische Marke auf die United-Erfolgstruppe: Noch würden sieben Tore für die unheimliche Zahl von 100 Treffern in einer Spielzeit benötigt, dies wird aber gegen die defensiv starken Thurgauer aus Frauenfeld und Tägerwilen nicht einfach werden. Unabhängig vom Ausgang wird gleich im Nachzug der Schlussrunde der traditionelle BBC-Besuch durchgeführt werden, Details folgen per Brieftaube, öffentlicher Akklamation und moderner elektronischer Kommunikationsmittel.

Fürs Zwei dabei: Gänchen McRundichääs, Bähnler-Kilae, der polyvalente JiBi, Jassgott Jörgerl,5‘280 Fuss, Don Rüstü, der torreiche Tobias, Chefrasierer Hogi, Pocahontas, Hands-Maaaco, Erfolgscoach Silverstar, Paul der Bademeister, Commander Cool; Einweiser Gratisparkplätze: Luca.

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