Sonntagfrüh, Zeitumstellung: Es stand doch tatsächlich schon wieder die letzte H2-Runde der Spielzeit 16/17 an! Auch diesmal hielten die Spieler des United-Trümmerhaufens bereits eine Hand am Pott, ein Punkt musste für den erstmaligen Titel in der vierten Liga und den fünften Gruppensieg in Folge noch eingefahren werden. Überraschenderweise fehlten mit Samwise und Pocahontas zwei Vertreter der jüngeren H2-Generation, auch die Legenden Negil und Oli4 liessen sich nicht blicken. Mit Gänchen und JiBi waren dafür 80% der vorabendlichen H1-Tore anwesend, auch Lulu kroch rechtzeitig aus den Federn. Frenetisch angefeuert vom putzmunteren Partyboy und der krückenbewehrten Poliermaschine sollte das benötigte Punktequorum bereits im Derby gegen die Edelreserve der roten Löwen eingefahren werden.

Ganz offensichtlich wollten die Frauenfelder der United-Spasstruppe die Aufgabe nicht zu einfach machen, mit einigen gefährlichen Vorstössen rissen sie gleich das Spieldiktat an sich. Zu Beginn passte bei beiden Teams noch nicht alles zusammen, schliesslich trafen aber doch zuerst die Thurgauer mittels Nachgestocher nach einem Abpraller an HJS vorbei. Glücklicherweise leisteten sich die Frauenfelder kurz danach ein gehöriges Wechselchaos, so dass die souveränen Spielleiterinnen eine willkommene Zweiminutenstrafe aussprachen. Wie gewohnt lief der Ball wie am Schnürchen, ein tolles Zuspiel vom Sportchef ermöglichte dem Milchtechnologen den Ausgleich aus bester Position. Dann war Pause. Noch hatten die Toggis keine Stricke zerrissen, waren aber zumindest auch im Spiel angekommen.

Gleich nach Wiederbeginn – der Seitenwechsel ist in Liga 4 längst kein Thema mehr – doppelte Gänchen mit einem veritablen Selfie-Stick nach: Zuerst verlor er das Anspiel, hetzte dem Ball nach, schloss neben das Tor ab und fotografierte doch noch zum 2:1 – Tor und Assist Junior Liechti! Chlörli fand dies nur wenig witzig, schliesslich sollten doch hauptsächlich die Routiniers die Show schmeissen. So nahm er den Ball von Meile dankend in Empfang und schloss brachial zum 3:1 ab. Kaum hatte er gewechselt, schlug auch schon wieder ein junger Wilder aus der H2-Blutauffrischung zu: Präsi Rüstü nahm einem roten Löwen die Kugel ab, legte sie auf Gygi und schon stand es 4:1. Die Red Lions griffen zur Auszeit, die Toggenburger zum Count-Down: Meile lanciert Lulu, dieser überwindet den Frauenfelder Schlussmann geschickt – noch zwei. Maaaco spielt erneut Lulu an, dieser platziert den Ball souverän in den Maschen – noch eines. Maaaco tankt sich der Bande entlang, schliesst halbhoch ab und der Schuss wird noch leicht abgelenkt – Zack, da ist das 100. Tor vom United-H2-Team der Spielzeit 16/17! Die Strafe ist wahrlich drakonisch, das Schwinggenie und H2-Urgestein muss in den trockenen und heissen Sommermonaten insgesamt gleich 100 Bierflaschen gegen allfällige Dehydrationsphänomene stiften. Wie üblich hatte nur ein Toggenburger noch nicht genug: Töbeli übernahm den Ball von Capitano Ugi und liess das Netz zum 8:1 erzittern. Die benötigten Punkte waren somit im Trockenen, so dass sich Hügli gar nicht gross auf Diskussionen einliess und den Pokal direkt vom Jurytisch entführte. Nach dem ausgelassenen Singsang ging es tiffig in die Garderobe, wo bereits die vereinbarten Bierlieferungen vom UHC Tägerwilen bereitstanden – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle. Ein kleines Bierchen durfte nach diesem Erfolg guten Gewissens eingeflösst werden, danach musste rasch wieder die Konzentration für die letzte Saisonpartie aufgebaut werden.

Zwar leuchtete die gewählte Taktik des UHC Tägerwilen für dieses Spiel – die Ermüdung des Gegners mittels Hopfentee – natürlich ein, allerdings vergassen sie dabei, dass der kleine Präsident einst im Knabenalter in ein Fass dieses Gebräus gefallen und somit immun gegen die schädlichen Auswirkungen geworden ist. Fast etwas unerwartet durften die um eine Wattwiler Autoladung verstärkten United-Ultras beobachten, wie die Toggis nun gar noch etwas besser im Strumpf zu sein schienen. Los ging es mit einem präsidialen Assist auf Gygi, welcher dem Keeper keine Chance liess. Schlagartig wurde nachgedoppelt, Töbeli drosch ein Zuspiel des Heimwerkerkönigs nach kurzem Laufweg zum 2:0 in den Metallrahmen. Noch klingelte die Matchuhr nicht zur Pause, schon stand es 3:0, verantwortlich war wiederum Chlor, die Vorlage stammte vom Goaliefingerfeind Lulic. Die Tägerwiler Strategie schlug ganz offensichtlich nicht an, zumal Warlord Müllersändi nicht im Geringsten daran dachte, den Kontrahenten auch nur einen Treffer zuzugestehen.

Nach dem alkoholfreien Pausentee konzentrierten sich die Toggis mehr auf die Defensivarbeit, wodurch der Toredrang auch etwas eingedampft wurde. Nach einigen ruhigen Minuten meldete ich Töbeli doch wieder zurück, allerdings diesmal als Vorbereiter: Er und Gygi fuhren eine 2:1-Situation, schliesslich konnte der termingeplagte Gygi den Ball so auf der Linie stoppen, dass er aus eigener Kraft gerade noch die Torlinie überqueren konnte. Den Schlusspunkt setzte standesgemäss nochmals Chlörli, luchste er doch einem Thurgauer den Ball ab und bezwang den Torhüter in der nahen Ecke zum 5:0. Ende Feuer, Schluss mit lustig, mit einem Gesamtscore von 13:1 ging die letzte Runde der Spielzeit zu Ende.

Oops, we did it again! Zum fünften Mal in Serie endet eine Saison mit dem Gruppensieg für die Toggenburger Beta, mit drei Punkten Vorsprung war die Entscheidung klarer als in den Vorjahren. Zugleich warten die Kägifret-Mampfer auch noch mit der besten Defensive und der klar stärksten Offensive auf, gemäss Hochrechnung von Silberstern dürfte dies gar für das beste Torverhältnis gereicht haben. Aufgrund ausbleibender Ligareformen kann dieses Jahr auch auf einen freiwilligen Abstieg verzichtet werden, somit werden die Toggis der Liga treu ergeben bleiben. Rasch wurden noch die obligaten Auszeichnungen verliehen: der Polizeibulle liess diesmal punktemässig nichts anbrennen und durfte sich den güldenen Oxdog gleich in den Kategorien „Tore“, „Assists“, „Punkte“ und „Punkte pro Spiel“ abholen, einzig die Vorlagentrophäe musste er für die Teilung mit 1.609km in zwei Stücke brechen. Weniger zu lachen hatte da der Erzherzog, erhielt er doch den in Granit gemeisselten Xhaka für den Strafenkönig mit fürstlichen vier Strafminuten. Den Treuerabatt im United-Fanshop dürfen Joista, der Sportchef und Ragoul uneingeschränkt für 30 Tage geniessen, hatten sie doch ein reines Absenzenheft bei Chefstatistiker Ricci abgeliefert. Einzig die fasnächtliche Monika blieb im Gabentempel zurück, erdreistete sich doch Pocahontas, just an der Schlussrunde zu fehlen.

Selbstverständlich muss ein solch denkwürdiger Tag auch gefeiert werden. Unmittelbar nach der Meisterdusche ging es in einem Konvoi von beachtlicher Länge die 365 Kurven hoch nach Fridligen, wo Tranksame, ein Gasgrill, riesige Fleischreserven und das gemütliches Ambiente der Meile-Ranch auf die trümmligen Herren-II-Djangos warteten. Mit grossem Vergnügen wurden proteinreiche Mahlzeiten verdrückt und über spassige Anekdoten aus den vergangenen Spielzeiten philosophiert, ehe dann irgendwann doch noch die Jasskarten ergriffen wurden. In einem Cupsystem bezwangen JiBi und Oigsta die aufopferungsvoll kämpfenden Kilae/Frodo im Finalspiel, das kleine Finale ist nach unbestätigten Gerüchten aufgrund verschiedener Verzögerungsversuche immer noch im Gange. In einer ruhigen Minute wurde schliesslich noch ein veritabler Vertragspoker erfolgreich abgeschlossen: Präsi Rüstü wird die Option auf eine weitere Saison unterzeichnen, somit dürfte er weiterhin als Leuchtfeuer und Musterprofi die von Spielertrainer Tinu geleitete Spasstruppe anführen.

Wie immer ist natürlich noch nicht ganz Schicht im Schacht: Ende April geht es einmal mehr für einen Waschbärenbesuch nach Sarnen hoch. Noch ist die Kaderliste nicht so gefüllt, wie sie sein könnte. Weitere Freiwillige aus den H2-Reihen werden gerne willkommen geheissen.     
 

Fürs Zwei holten Titel #5: Jörgerl, 1.609km, Silberstern, Maaaco, Kilaim, Captain Ugi, Hogi, Tobesiech, Lulic, El Presidente, Ragoul, der Verlobte, HS-JB, Goalieändi, HJS; Dichteprüfung Pokal: Luca Meile; Bandengeneräle: Necki und Boyel.