Eine sehr enge Serie endet mit einem extrem engen Spiel zugunsten von United Toggenburg. Ein Rückstand sechs Minuten vor Spielende wurde erfolgreich zum Auswärtssieg gedreht, dabei durften sich die Gäste auf das Glück und ein voll motiviertes Kader verlassen.

Nürensdorf – Länger konnte die Saison nun wirklich nicht mehr dauern, am Ostermontag stand das entscheidende Spiel in der Serie gegen Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf an. Fast schon naturgemäss schrumpfte das Kader nochmals, zu den langzeitverletzten Resegatti, Peter Abderhalden und Colin Gygax gesellte sich der rekonvaleszente Gian Liechti, zusätzlich waren Thomas Keller, Philip Gygax und Bruhin aus terminlichen Gründen abwesend. Mit Koller konnte der Topscorer der zweiten Mannnschaft nachnominiert werden, womit immerhin 16 Feldspieler zur Verfügung standen.

Bereits beim Einschiessen war die Anspannung in der Halle spürbar, beide Teams wollten ihr Bestes geben und keine Fehler begehen. Entsprechend begann das Spiel sehr defensiv, Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Eine Grosschance des Heimteams wurde durch Dario Liechti mirakulös entschärft, die Toggenburger ihrerseits näherten sich vorerst nur zögerlich dem Tor. Die letzten zwei Spielminuten des Startabschnittes verbrachten die Ostschweizer nach einem Ausschluss gegen Rutishauser in Unterzahl, konnten aber mit toller Blockarbeit einen Gegentreffer verhindern. Fast schon erwartungsgemäss endeten die ersten 20 Spielminuten somit torlos.

Die Vorzeichen drehten zu Beginn des Mitteldrittels, nach einem Stossen musste das Team von UBN mit einem Spieler weniger agieren. Der Ball lief zwar gut in den Reihen von United Toggenburg, gleich vier Abschlüsse von Eicher fanden aber nicht den Weg auf das Tor. Irgendwie war es schwierig, das Gezeigte der Toggenburger in dieser Phase zu beschreiben: Ein defensiv toller Job – insbesondere das wiedervereinte Verteidigerduo Rüegg/Luzio wusste zu gefallen – paarte sich mit einer offensiven Harmlosigkeit, wo nur Solenthaler gelegentlich Nadelstiche zu setzen vermochte. Zur Spielminute wurde es dann wieder gefährlich, erst nahm Pargätzi nach einem Sperren auf der Strafbank Platz, kurze Zeit später folgte ihm Bick aufgrund eines Stockschlages. Die endlos scheinenden 40 Sekunden in doppelter Unterzahl wurden ohne Treffer überstanden, danach stand fast ohne Verschnaufpause schon wieder ein Powerplay für United Toggenburg an. Ein unnötiger Fehler im Aufbau ermöglichte hier Schellenberg einen Konter, welchen er prompt für die Führung zugunsten der Zürcher Unterländer ausnutzte. Nach zwei Dritteln waren die Spielanteile absolut ausgeglichen, das Resultat aber nicht mehr – mit dieser Ausgangslage mussten sich die Gäste schnellstmöglich arrangieren.

Kaum hatte das Spiel wieder begonnen, setzte Baumann ein erstes Ausrufezeichen für United Toggenburg: Mit einem präzisen Abschluss in die hohe Ecke auf Vorlage von Rüegg glich er das Spiel wieder aus. Nun wusste aber auch das Heimteam wieder zu reagieren, Mächler beförderte nur zwei Minuten später den Ball über die Linie hinter Dario Liechti. Als wiederum nur kurze Zeit später Andreas Gyr nach einer Behinderung zwei Strafminuten absitzen musste, drohte das Spiel endgültig zu kippen, erneut zeigte sich aber die United-Box von ihrer besten Seite und liess keinen weiteren Treffer zu. 54:27 zeigte die Matchuhr an, Frey glich das Spiel nach einem tollen Zuspiel von Solenthaler wieder aus. Nun waren das Spiel, die Serie und die Ligazugehörigkeit beider Teams endgültig auf Messers Schneide, ein Pfostenschuss von Weder verdeutlichte dieses Sinnbild. Die Auflösung geriet dann schliesslich so, wie es sich der Trainerstaff von United Toggenburg wohl nur hatte erträumen lassen können: Koller kam für Pargätzi in die Partie, überwand mit einem seiner gefürchteten Solos aus der 4. Liga gleich zwei UBN-Verteidiger und spitzelte im Stolpern den Ball am Keeper zur 3:2-Führung vorbei. Riesig die Freude bei Koller, der gesamten Mannschaft von United Toggenburg und den lauten Supportern, doch noch blieben zwei Minuten zu spielen. Das kämpferische Heimteam gab sich nicht geschlagen und kam zu gefährlichen Abschlüssen, das Glück blieb aber den Gästen hold: Ein weiter Ball von Solenthaler landete zum 4:2 im verwaisten Tor, somit war der Sieg in trockenen Tüchern. Mit grosser Freude konnte die Ligazugehörigkeit in extremis gesichert werden.

Die Toggenburger dürfen somit auf eine turbulente Saison zurückblicken: Nach einem tollen Start folgte eine lange punktelose Baisse, welche erst nach dem Jahreswechsel mit einigen Erfolgen gestoppt werden konnte. In den Playouts gegen die Vipers Innerschwyz waren die Toggenburger nahe dran und konnten trotz der beiden Niederlagen Moral und Selbstvertrauen tanken, in der Ligaqualifikationsserie gewann schliesslich im Duell zweier spielerisch gleichwertiger Teams die glücklichere Mannschaft. Abschliessend gebührt Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf der Dank für eine intensive, aber stets faire und in einer tollen Atmosphäre ausgetragenen Affiche. Die sehr lange Saison wurde erfolgreich abgeschlossen, das Ziel für die kommende Saison muss es sein, nach zwei kräftezehrenden Spielzeiten für einmal nicht bis zu Ostern im Einsatz zu stehen. Nach einer wohlverdienten Pause werden die Vorbereitungen für die neue Spielzeit mit dem ersten Cupeinsatz im Juni wieder aufgenommen werden.

 

United Toggenburg: Dario Liechti; Rüegg, Luzio; Tannheimer, Eicher; Bruggmann, Andreas Gyr; Rutishauser, Baumann, Solenthaler; Frey, Pargätzi, Bick; Zwicker, Christoph Abderhalden, Eisenring; Koller; Mazzucchelli.