Mit einer deutlichen Auswärtsniederlage von 3:9 Toren startet United Toggenburg in die Saison 17/18. In der ersten Spielhälfte blieben die Toggenburger komplett blass, erst im Schlussabschnitt wurden erfolgreich Nadelstiche gegen die Jona-Uznach Flames gesetzt. Die Gäste müssen in den kommenden Partien deutlich zulegen, um gegen Mannschaften bestehen zu können, welche über weniger ausländisches Fachpersonal verfügen.

Jona – Die Vorzeichen der Startpartie gegen den identischen Gegner wie in der Saison zuvor waren diesmal deutlich schlechter: Die Jona-Uznach Flames haben die Sommerpause ideal nutzen und sich mit zahlreichen Spielern verstärken können, die klingendsten Namen sind dabei finnisch und waren ein Jahr zuvor noch in Nesslau aktuell. United Toggenburg hingegen musste auf die routinierten Offensivkräfte Baumann, Thaddey, Frey und Bick verzichten, durfte aber dennoch mit einem grossen Kader zur Auswärtspartie antreten.

Die Marschrichtung war insofern früh vorgegeben: Die Gäste mussten defensiv eine tadellose Leistung bieten, um nicht früh gewichtig in Rückstand zu geraten. Zumindest in der Startphase gelang dies ganz passabel, viele Abschlüsse der Flames wurden durch die Verteidigung geblockt oder durch Torhüter Dario Liechti behändigt. Nach acht Spielminuten fiel dann doch der erste Treffer durch Lendi, noch hinterliess dieser Rückschlag keine Spuren. Umso offensichtlicher waren die ungenügenden Angriffsbemühungen von United Toggenburg: Kaum ein Abschluss fand den Weg auf das gegnerische Tor – entweder waren die Abschlüsse zu unpräzise, die Zuspiele zu wenig scharf, oder man verstrickte sich zu leichtfertig in Zweikämpfe um den Ball. Folgerichtig fiel noch vor der ersten Pause der zweite Treffer, Aavaharju traf verdient zum 2:0 aus Sicht der Heimmannschaft.

Resultat und insbesondere Spielanteile nötigten die Gäste zu einem Vabanque-Spiel: Mit mehr Druck auf die auslösenden Spieler sollten Fehler erzwungen werden, gleichzeitig durfte die Verteidigung nicht entblösst werden. Kurzum: Das Vorhaben schlug deutlich fehl. Zwei rasche Treffer durch die Finnen Ylikarjula und Aavaharju verdoppelten den Rückstand, auch eine Auszeit brachte die Ruhe in die United-Hintermannschaft nicht zurück. Mit geringer Gegenwehr und zunehmender Verzweiflung wurden drei weitere Treffer eingefangen – Schläppi, Lang und erneut Aavaharju brachten die Jona-Uznach Flames schon zur Spielmitte entscheidend mit 7:0 in Führung. Nun reduzierten die Flames das Tempo deutlich, wodurch nun auch die Toggenburger zu Chancen kamen. Noch scheiterten Zwicker, Herger und Konsorten mit ihren Abschlüssen, zumindest der Ehrgeiz blitzte nun endlich auch wieder in den Gelb-Schwarzen auf.

Eindrücklich demonstrierte der zweite Block die noch vorhandene Lust am Toreschiessen: Bereits in der Startminute traf der von Herger toll lancierte Pascal Gyr zum 1:7, nach überstandener Unterzahl – Solenthaler übertrieb es mit dem Körperspiel – doppelte Christoph Abderhalden auf Zuspiel von Resegatti nach. Zwar erhöhten die Flames durch Broder wieder auf 8:2, postwendend traf aber auch der stark aufspielende Herger auf Zuspiel von Pascal Gyr. So gut diese Lebenszeichen der Toggenburger Seele taten – sie kamen zu spät. In den auf beiden Seiten nicht mehr sauber geführten Schlussminuten stellten sich die Spieler von United Toggenburg ungeschickter an, zwei Strafen innerhalb kurzer Zeit ermöglichten es Schläppi, das Schlussresultat von 9:3 herbeizuführen.

Das Verdikt nach 60 Spielminuten war deutlich; auch wenn das Schlussdrittel gewonnen werden konnte und die Jona-Uznach Flames der Spitzengruppe der ersten Liga zugerechnet werden dürfen, war das Gezeigte seitens der Gäste noch nicht der Klasse würdig. Insbesondere in der Auslösung und in den offensiven Aktionen waren die Toggenburger deutlich unterlegen, Tempo und Zuspiele funktionierten an diesem Abend noch nicht. Zeit zur Verbesserung bleibt indessen kaum: Am kommenden Samstag steht im heimischen Ifang bereits das nächste Derby gegen die Red Lions Frauenfeld (Anpfiff: 19.00 Uhr) an. United Toggenburg muss die positiven Ansätze aus dem Schlussdrittel mitnehmen, gleichzeitig aber auch die Fehlerquote der ersten 40 Spielminuten drastisch reduzieren.

 

United Toggenburg: Dario Liechti; Resegatti, Luzio; Wickli, Peter Abderhalden; Tannheimer, Colin Gygax; Rüegg, Eicher, Bruggmann; Gian Liechti, Christoph Abderhalden, Solenthaler; Zwicker, Pascal Gyr, Herger; Rutishauser, Thomas Keller, Philip Gygax; Mazzucchelli.