Nach zwei Dritteln des Spieles sahen die Toggenburger noch wie die sicheren Verlierer aus, schlussendlich resultierten aber mit einem Schlussergebnis von 6:5 nach Verlängerung doch zwei Punkte im Auswärtsspiel gegen die Zuger Highlands. Mit noch mehr Fortune wäre gar die gesamte Punkteausbeute möglich gewesen.

Oberägeri – In der dritten Partie der jungen Saison stand das Duell gegen die noch punktelosen Zuger Highlands an. Dieser Umstand durfte keinesfalls überbewertet werden, zeigten sich die Zuger in der Vergangenheit doch immer äusserst schnell und konterstark, zusätzlich können sie neu mit Radim Cepek auf einen Altstar von grosser Klasse zählen.

Tatsächlich fand das Heimteam den Tritt früher: Von Beginn an setzten sie die United-Abwehr mit schnellen Pässen und einem hohen Tempo unter Druck, das 1:0 durch Michel in Spielminute sechs war die resultatmässige Konsequenz. Erst zögerlich näherten sich die Toggenburger dem Tor der Zentralschweizer, jedoch wurde Baumann bei einer solchen Gelegenheit übersehen, so dass er in aller Ruhe die Ecke auswählen und zum 1:1 ausgleichen konnte. Schliesslich brachte Schuler die grün gewandeten Zuger zur Pause wieder in Front; dass der Spielstand „nur“ 2:1 lautete, war primär dem grossen Einsatz von Torhüter Dario Liechti zu verdanken.

Grössere Laufbereitschaft, schnellere Zuspiele und mehr Abschlüsse – dies die ambitionierten Ziele von United Toggenburg für das Mitteldrittel. Auf dem Feld war davon vorerst wenig zu sehen: Limacher traf schon nach 100 Sekunden zum 3:1, eine anschliessende Strafe gegen die Zuger Highlands nach einem Stockschlag blieb ungenutzt. Als dann Schwendener zur Spielmitte gar das 4:1 markierte, schien der Faden bei United Toggenburg endgültig gerissen zu sein. Praktisch im Gegenzug traf Zwicker nur die Latte, mehr gefährliche Situationen waren für die St.Galler in dieser Spielphase nicht zu notieren. Mit hängenden Schultern und fehlender Initiative wirkten die Toggenburger planlos, glücklicherweise wusste das Heimteam mit dieser Ausgangslage aber wenig anzufangen. Eine Unterzahlsituation nach einem Stockschlag durch Peter Abderhalden blieb ohne Folgen, dennoch war allen Gastspielern klar, dass nur eine überdeutliche Leistungssteigerung noch zu Punkten führen konnte.

Los ging es in den Schlussabschnitt und tatsächlich traf das für wohl alle Unerwartete ein: Urplötzlich kämpften und ackerten die Spieler von United Toggenburg, den Zuger Highlands wurde erfolgreich Paroli geboten. Mehr noch: Mit vollem Einsatz verkürzte Herger nach Vorlage von Thaddey auf 2:4, nicht einmal 40 Spielsekunden später traf Captain Rutishauser auf Zuspiel von Frey. Nun war auf einmal die Nervosität bei den ebenfalls noch sieglosen Zugern zu spüren, Gian Liechti nutzte dies aus und verwertete den Pass von Christoph Abderhalden zum Ausgleich. Das Heimteam setzte nun alles daran, den Rhythmus wieder zu finden, tatsächlich glichen sich die Spielanteile in den letzten zehn regulären Spielminuten wieder an. Noch drei Minuten waren zu spielen, als United Toggenburg zum ersten Mal an diesem Abend in Führung ging: Zwicker war nach einem tollen Zuspiel von Thaddey erfolgreich. Die Freude währte indessen nur kurz: 90 Sekunden vor dem Ablauf der Spielzeit glich Loser das Spiel für die Zuger wieder aus. Sekunden vor dem Spielende handelte sich das Heimteam eine Strafe ein, somit durften die Toggenburger die Jagd nach dem Zusatzpunkt in Überzahl beginnen.

Im Gegensatz zum Heimspiel gegen die Red Lions Frauenfeld sollte diesmal die Chance genutzt werden, zumal die Ostschweizer Penalty-Qualitäten nach besagter Partie zumindest angezweifelt werden dürfen. Tatsächlich lief das Powerplay diesmal exzellent: Ein brillanter Pass von Zwicker durch die Box der Zuger Highlands wurde durch Gian Liechti eiskalt zum Sieg und zum Zusatzpunkt verwertet.

Das Fazit fällt diesmal nicht ganz so einfach: Betrachtet man das Spiel über die gesamte Dauer, so war der Gewinn zweier Punkte für United Toggenburg äusserst glücklich. Legt man den Fokus nur auf den Schlussabschnitt, so wäre der Sieg durchaus möglich gewesen. Eindeutig ist hingegen, dass United Toggenburg während der ersten 40 Spielminuten eine miserable Partie zeigte. Dies muss sich in den anstehenden Spielen unbedingt ändern, ein starkes Drittel gereicht für gewöhnlich nicht zu Punkten. Bereits morgen Sonntag steht die nächste Chance an, um über die gesamte Spieldauer zu überzeugen. Zu Gast in der heimischen Grüenau in Wattwil wird der UHC Sarganserland II sein, der Anpfiff erfolgt um 19 Uhr.

United Toggenburg: Dario Liechti; Resegatti, Luzio; Wickli, Rüegg; Peter Abderhalden, Bruggmann; Colin Gygax; Gian Liechti, Christoph Abderhalden, Solenthaler; Zwicker, Thaddey, Herger; Rutishauser, Frey, Baumann; Mazzucchelli.