Frühmorgens, wenn die Schneeflocken schön dicht über der Wasserfluh-Passhöhe schweben, da schläft Junior-Michi noch tief und fest. Wenn dann aber H2-Rückkehrer und -Legende Hurdi-san gehörig Druck aufsetzt, da reizt es auch ihn, das kuschelige Federbett gegen das ebenfalls wohlig-warme Sportzentrum zu Herisau zu tauschen. Ihm gleich taten es weitere 13 Feldspieler und Torhüter Müllers Ändu, Schreiberling HJS hatte hingegen Fussweh, musste einen Schiri-Einsatz leisten und hatte noch manch andere faule Ausrede für seinen Temporär-Trainerjob vorzuweisen. Naja, immerhin konnte er sich so nicht um das Ausfüllen der Berichte drücken. Kaum hatte die Herisauer Backup-Equipe die letzte Bande auf Hochglanz poliert, konnte es auch schon mit dem Derby gegen die roten Löwen zu Frauenfeld losgehen.

Die Red Lions haben sich auf diese Saison hin einen deutlich professionelleren Anstrich verpasst, fast schon gföchelig mutete das ausgiebige Einlaufen zu früher Stunde an. Gile genehmigte sich da lieber Keller-gemäss einen Guten-Morgen-Toast, einzig der vorbildliche Luca brachte Goali-Andy intensivst auf Betriebstemperatur. Mit dem Anpfiff zeigten sich rasch die Auswirkungen der unterschiedlichen Vorbereitungen: Frauenfeld II war viver und operierte bestimmt, bei der United-Beta klemmte insbesondere der Defensivmotor. Rasch einmal gingen die Thurgauer in Front, doch offensichtlich hatte Gygi die Freude an der Scorerliste-Spitze gefunden, mit einem gnadenlosen Solo düpierte er zwei Feldspieler und den Torhüter zum 1:1-Ausgleich. In der eigenen Platzhälfte zitterten nach wie vor die Nerven – an der Kälte draussen konnte es nicht liegen – dafür war offensiv Spektakel Trumpf: Mit einer Granate von einem Schuss traf Silberstern auf Vorlage der chechen Nummer 4 zur erstmaligen Führung, Sekunden vor der ersten Sirene zeigte sich dann auch Ausdauerschläfer CH-Michi hellwach und hämmerte die Vorlage von Jüngling-Gile in die Maschen. Mit dem unglaublich höllisch wahnsinnig gefährlichen etz aber im Ernst von 3:1 ging es zum Seitenwechsel, die Schiedsrichter waren für einmal unschuldig, war doch ein Augur auf der Tribüne auszumachen.

Als hätte man es nicht gewusst: Playing Coach Silvie wurde wütend wir Rumpelstilzchen am Waschtag, als er sah, wie der Vorsprung von zwei Längen innerhalb kurzer Zeit zerstört war. Zwei Aussetzer in der Toggenburger Hintermannschaft gereichten dafür völlig – schon stand es 3:3. Schwizers Mike lief zwar erneut zur Topform auf und brachte wiederum auf Kellerkindsche Vorlage die 4:3-Führung herbei, doch auch dieser Treffer wurde postwendend ausgeglichen. Schliesslich besiegelte Chlörli doch noch den Sieg, allerdings nicht so, wie man erwarten würde: Bei einem Tempovorstoss wurde er vehement in die Fensterreihe des Sportzentrums gestossen, gemäss O-Ton Maaaco stauchte ihn das zusammen wie eine Turnhallen-Faltwand. Die anstehende Überzahl war noch nicht alt, schon traf Hurdi auf mustergültige Vorlage der 1.609km. Zwar fiel der Treffer zu früh, hatten die Red Lions II doch noch über eine Minute Zeit, um den Spielstand erneut auszugleichen. Da sie jedoch den Torhüter vom Feld nahmen, aber keinen sechsten Feldspieler auf das Terrain beorderten, war der Erfolg dann doch rasch in trockenen Tüchern.
Anschliessend entfernte sich der Möchtegern-Literat vom Ort des Schaukampfes. Via Brieftaube wurde ihm zwar zuteil, dass die Jassgötter Kilaim und Erzherzog Watumba einen ebensolchen Zähler einheimsten und auch die zweite Partie mit 4:1 gewonnen wurde, mehr davon wissen aber sicherlich andere zu berichten. Indessen lacht die Sonne wieder über dem gezuckerten Toggi-Himmel: Nach dieser Runde kann Tabellenplatz 1 wieder aus eigener Kraft erreicht werden…

Fürs Zwei dabei: Markthallen-Reto, Joista samt Sippe, Silberstern, Maaaco, Wembley-Kilae, Heinecken-Döner-Gitzgätz, Newcastle-Gygi, Töbeli der Gefaltete, Hürdeli, Bar’n’Pub-Gile, der schläfrige Schweizer, Pocahontas, Lario, Egil van Reservecaptain, WK-Andreas; Unterstaatssekretär Toastbräunung: Luca.

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