Junge, wie rasch sich die Unihockeytermine gegen das Saisonende hin stapeln – ein Bericht ist somit längstens überfällig. Ein gewisses Ausholen ist darob unerlässlich, die geneigte Leserin und der geneigte Leser werden dafür mit einem Bericht in Überlänge belohnt.

Los ging die intensive Zeit am 18. Lenz, zur Schlussrunde der regulären Meisterschaft standen die Affichen gegen die roten Löwen zu Frauenfeld und den HC Rychenberg-Winterthur an, wobei damit selbstredend jeweils die Edelreserve gemeint ist. Seit vielen Jahren nun werden die Heimspiele in Weinfelden in der topmodernen, dafür etwas gar sterilen Paul-Reinhard-Halle ausgetragen, umso grösser war die Verwunderung, das emotion Weinfelden für ihre Heimrunde in die altehrwürdige Güttingersreute einluden – manch eine Kindheits- und Jugenderinnerung wurde dadurch bei den alternden H2-Knilchen wiedererweckt.

Das Derby gegen die Red Lions Frauenfeld II wird – insbesondere seit dem schmerzhaften Verlust des UHC Wängi – immer mehr zu einem Klassiker im Jahreskalender. Umso beflissener war Coach Silvie darum, die Gegner mit einer gewieften Taktik zu übertölpeln. Da Zwickie dreist aufgrund des abendlichen H1-Spiels forfait erklärte, steckte er alle Offensivkräfte in Block II und die Abwehrhaudegen in die erste Formation. Sein Wagemut wurde tatsächlich belohnt: Die Angriffsbrigade traf gleich bei den ersten drei Einsätzen, zur Pause durfte eine komfortable Führung von 4:0 gefeiert werden. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Toggis souverän, mit einem glatten 6:0 und viel zu vielen Chlörli-Toren gelang der Tagesauftakt und eine Bierlieferung des Schreiberlings war somit auch schon gesichert.

Zwei Spiele Pause bedeuteten jede Menge Jasszeit. Der Molotow geriet dann aber nicht ganz so, wie man es sich gewünscht hätte: Pocahontas und Lario bildeten überraschend die Nachhut, letzterer biss dann tatsächlich als erster ins Gras. An der Spitze wehrte sich der lädierte Präsident mit Händen und Füssen, schliesslich wurde aber doch eine unbequeme Wahrheit Tatsache: Töbeli gewann und strich damit auch den vorletzten Titel ein – einzig die Treueprämie für die grösstmögliche Anzahl Spiele entglitt ihm einmal mehr, artig grinsend bedankten sich Silvie und Poci, welche sich den Preis brüderlich teilten.

Dann wurde es dunkel um die H2-Geschicke, zumal der Berichtverfasser vom Dienst an dieser Stelle abreisen musste, ein spannender Schiedsrichtereinsatz wartete auf ihn. Gemäss Berichten aus zweiter Hand trug es sich aber wohl etwa so zu: Ein unbekanntes Wesen mit Thurgauer Akzent flösste den H2-Genossen von United Toggenburg kurz vor dem Spiel ein Gratisgetränk, welches entfernt an Kaffee Baileys erinnerte, in Hektoliterdosen ein. Dadurch wurden sie derart perplex, dass zusammenhängende Aktionen schlicht nicht mehr möglich waren – gemäss unbestätigten Gerüchten soll Töbeli gar zweimal den Torhüter umgespitzt haben, statt den weissen Ball in dessen Gehäuse unterzubringen. Auch die Berichte über die Anzahl Feldspieler decken sich nicht immer: Einige trömmlige H2-Spieler berichten von vier Gegenspielern, andere von mindestens sechs bis sieben. Anscheinend dürfte es sich also um ein strafenreiches Spiel gehandelt haben, halbwegs gesichert ist indessen, dass Lario und Gitzi ein Tor erzielt haben und Rüstü eine Vorlage verbuchte. Die einzig verbindliche Nachricht: Das letzte Saisonspiel gegen einen starken HCR II ging mit 4:2 Treffern verloren. Unabhängig von diesem Resultat standen die Mörschwil Dragons bereits als Gruppensieger fest, United Toggenburg II konnte den Platz des ersten Verlierers dank des tollen Torverhältnisses halten – wir freuen uns schon auf eine Reprise dieses Duells in der Folgesaison.

Noch war nicht aller Tage Abend: Im Firehouse wurde traditionell die Saison bei erfrischenden Getränken und veganen Häppchen ausgiebig gefeiert, ehe es mit mildem Hopfengebräu im Ifang wieder bedeutsamer wurde. Im Entscheidungsspiel der Playouts trafen hier die H1-Faniönler wiederum auf die Nesslau Sharks, die Edelreserve von United zeigte dabei ihre Qualitäten abseits des Spielfeldes. Rund um Capo Pocahontas und E-Fan Silvie liefen die Toggi-Routiniers zur Höchstform auf und schrien den Gegner praktisch im Alleingang vom Feld. Somit war nach diesem Spiel gleich für sämtliche Herrenteams Feierabend, so dass die Festivitäten trotz heiligem Sonntag noch etwas anhielten.

Gleiche Stätte, 12 Tage später: Das United-Grümpi zwang die müden Knochen, sich schon wieder auf das Feld zu begeben – glücklicherweise war diesmal aber nur das kleine Terrain zu beackern. Ein veritables H2-Team mit geringer Verstärkung durch NLA-Söldner Büx machte sich auf, die höherqualifizierten Teams ordentlich zu ärgern. In der Gruppenphase gelang dies vorzüglich, wurde doch gar das hochgejubelte H1-Team förmlich plattgemacht. Das Halbfinale wurde dank den fleissigen KF-Scorern Silberstern und Erzherzog Jörgerl Watuma ebenfalls überlebt, in der finalen Reprise zogen die Pläuschler dann gegen das Team von Capitano Pirmin trotz zwischenzeitlicher Dreitoreführung den Kürzeren – immerhin konnte man sich dadurch den Preis mit dem höchsten Bieranteil sichern, was für den folgenden Tag überaus wichtig werden konnte.

Knappe drei Schlafstunden später klingelte auch schon wieder der Hahn auf dem Miststock – die Finalrunde der Rheintalmeisterschaft stand an. Spätestens jetzt offenbarte sich, weshalb das H2-Training nur einmal in der Woche stattfinden kann – bei so vielen Spielen wäre an Erholung kaum mehr zu denken. Tatsächlich bekam man dann unterwegs den nota bene zwei Wochen zuvor geschonten Zwickie nicht wach, immerhin konnte man dafür die H2-Legende Rafsandschani reaktivieren. Das Halbfinale gegen die Feldkirch Knights wurde erfolgreich bestritten, selbst der verspätet-übernachtigt eingetroffene Zwacker konnte dem Erfolgslauf keinen Abbruch beibringen. Schon fast traditionell erwies sich hierbei 1.609km Junior als Torgarant, gleich vier Treffer steuerte er zum klaren Erfolg bei. Nach einem gehörigen Jass – Lario und HJS plätteten die Gegnerschaft regelrecht – wurde dann das Finalspiel gegen die Vikinger Götzis eingeläutet. Die Hausherren zeigten ihre aufstrebende Tendenz aus der gesamten Rheintalmeisterschaft eindrücklich auf und stellten die Toggis vor grösste Probleme. Verdient gingen sie rasch in Führung und bauten diese zwischenzeitlich gar auf 4:1 aus – nota bene hatte diesmal der uralte United-Keeper im Gegensatz zum Halbfinale nicht gepatzt. Zwar konnte Gitzigätz nochmals temporär verkürzen, mit dem 5:2 ins leere Tor kürten sich die Vorarlberger aber verdientermassen zum Titelerben der Ostschweizer.

Ein dreifacher zweiter Platz – in Sarnen wäre dies definitiv das maximal Erträumbare. Am Wochenende vom 28. Und 29. April gilt es letztmals ernst in dieser Saison, insbesondere das Duell gegen Herisau II wird an Brisanz und Humor kaum zu übertreffen sein. Auf der Suche nach dem Waschbär werden sich die United-Djangos noch ein letztes Mal verausgaben, ehe dann mit der Bergheuet im Juli bei Schachgrossmeister Rüstü das intensive Sommerkondi eingeläutet werden wird.

Saisonschluss – Zeit für die Aktualisierung der ewigen Tabelle. Nun: Viel hat sich in dieser Spielzeit nicht getan, dennoch gibt es einige interessante Veränderungen. An der Spitze ist Chlörli der erste H2-Spieler, welcher die magischen 100 Tore überschritten hat, mit mittlerweile 115 Treffern dürfte diese historische Zahl aber spurlos an ihm vorbeigegangen sein. Der Sportchef ist seines Zeichens der zweite Akteur, welcher die 100-Punkte-Schwelle erklimmen konnte. Oli4 und El Presidente liefern sich ein packendes Duell um den Ehrenplatz auf dem Stockerl, gegenwärtig hat nach wie vor Oli4 die Nase knapp vorne. Spannend der Kampf um Platz 6 hinter Kilae: Hurdi und Hugi waren beide aktiv und sind nun beide gleich auf, wobei die Leistung unseres Capitan durch seine erste dokumentierte Strafe etwas geschmälert wird. Gygi und Joista bewerkstelligten beide das Vordringen in die ersten Zehn, wobei Gygi mit einer Steigerung von Platz 19 der grösste Vorwärtssprung gelungen ist. Endlich wurde damit Säntsch „i spiele lieber im Eis“ Eicher aus den Top Ten geworfen. Die beiden seit Schulzeiten unzertrennlichen
Gan und JB liegen ex aequo auf Platz 16, diesen Platz hatte zuvor Mischa inne – trotz erfolgreichem Comeback und einem Tor musste er zwei Ränge zurückbuchstabieren. HJS fiel aus den ersten 20 – was will man machen, wenn die Stürmer die Auswürfe nicht reindonnern?! Dicht an seinen Fersen ist bereits Gitzigätz, der trotz Verletzungen und H1-Aushilfseinsätzen gleich Position 24 erobern konnte. Lario startet mit einem starken 5. Saisonrang in die ewige Scorerliste, mit Platz 31 kann er nun den Türken Oswald direkt vor ihm ins Visier nehmen. Mit Gitzi, Lario und CH-Michi spielten nun schon verbriefte 55 Akteure für das H2 – wir machen auch hier weiter, bis die 100 voll ist.

Ewige Skorerliste H2, Stand 18.04.2018