Treffpunkt war der charmant-stalinistische Betonblock in Wetzikon, die Route führte über verschiedenste und teils verschlungene Pfade. Schliesslich trafen sämtliche Toggenburger in der Wetziker Garderobe ein, wobei die Situation einem umgekehrten Clown-Automobil glich: Immer zahlreicher wurde die Schar an United-Jüngern, welche sich ein Garderobenplätzli und ein Matchtenu ergattern wollte. Schlussendlich waren insgesamt 19 Spieler vor Ort, wobei Zwicker aufgrund eines Lizenzwirrwarrs intern juristisch gesperrt war und HJS einen kleinen Kratzer am Finger vorschob, um nicht spielen zu müssen und die heiss geliebte Trainerrolle einnehmen zu dürfen. Mit drei kompletten Formationen und reichlich Reservisten ging es im letzten Hinrundenspiel auf hölzigem Terrain gegen den HC Rychenberg Winterthur II los.

Zwar fürchtete Präsi Rüstü ob der hehren Spielerschar und der erstmaligen Anwesenheit von Chlörli um seine goldene Kanone, die Startphase sollte ihn aber gleich wieder beruhigen: Ein Distanzpass von Meile über geschätzte 513 Meter fand den Weg zu ihm. Oder war es zum Torhüter? Oder gar zum Winti-Verteidiger? Schlussendlich wars egal, United II lag in Front und der Stadionspeaker proklamierte el presidente als Torschützen, somit waren alle Toggi-Akteure happy. In der Folge hatten die Churfirsten-Bezwinger mehr vom Spiel, zielten aber sämtliche Abschlussversuche an die hinter dem Tor stehende Glasfassade. Die Zürcher hatten durchaus auch ihre gefährlichen Momente, scheiterten aber stets am bestens aufgelegten Andi, welcher in dieser Form wohl ein heisser Kandidat für sein favorisiertes Eishockeyteam wäre. Mit einem mehr als ausreichendem Eintorevorsprung gings in die Pause. Einzig die Tatsache, dass das Schiedsrichtergespann observiert wurde und somit ein Seitenwechsel unumgänglich war, trübte etwas die Bilanz.

Kaum waren die im ersten Spielabschnitt nicht genügenden Spieler auf die Tartanbahn verdammt und durch die Edelreservisten ersetzt, schon zeigte das Monitörchen vor der Jury die Wiederaufnahme des Spieles an. Offensichtlich fruchteten die Rochaden des Trainerfuchses, denn schon nach vier Spielminuten verdoppelten die Schwarz-Gelben ihre Torausbeute: Ein u21-Paradespielzug liess den Ball via JB zu Greni-Gan rollen, welcher den Ball gekonnt in die Maschen haute. Einmal mehr bewahrheitete sich jedoch die horrende Gefährlichkeit dieses Vorsprungs. In einem Anflug völliger Umnachtung wurde die Verteidigung weitgehend eingestellt, so dass die Winterthurer geschickt und präzise innerhalb von lediglich einer Spielminute ebenfalls zwei Tore erzielten. Nun war der zuvor gelobte Trainerfuchs mit seinem Latein am Ende. Notfallmässig wurde für die letzten zwei Spielminuten die Überzahlformation auf den Gletscher geschickt. Die Schlussphase übertraf nun jeden sonntäglichen Tatort bei weitem: Zuerst legten die Toggis 72 Sekunden vor Ende ein Scheit nach, indem erneut Gänchen auf Chlorsche Vorlage erfolgreich war. 15 Sekunden vor Spielende zockten sich die Rychenberger hinter dem Toggi-Gehäuse durch und glichen zum 3:3 aus. Fortuna wechselte ihre Seite aber nochmals, sechs Sekunden vor Spielende gelang Chlörli im Nachfassen die Verwertung des Abschlusses von Lara Gut.

Glücklich war der Vollerfolg sicher, aber wie sagte schon Karl der Grosse: Genügend Glück wird irgendwann Geschick. Weniger mit Glück hatte die obligate Jasspartie am Hut. Souverän hangelte sich Neckertadi durch jegliche Hindernisse, machte zwar in schönster Regelmässigkeit den letzten Stich, schwang schlussendlich aber doch oben aus. Vernichtender war die Situation an der Pizzafront: Hogi, HJS und Ragusa sicherten sich die letzten köstlichen Teigfladen, so dass die akute Gefahr eines Hungerastes im restlichen Team auszumachen war. Trotz dieser Gefahr zeigten sich die United-Recken bis in die Haarspitzen motiviert für die zweite Partie gegen die Zürich Oberland Pumas II, hatte sich doch mit Rafsandjani ein H2-Gründungsmitglied in die Stehplatzsektion geschlichen.

Offensiv gelang der Start erneut vorzüglich: Töbeli legte seine Volleyball-Attitüde allmählich ab und wurde von Minute zu Minute gefährlicher, so dass eine präsidiale Vorlage früh zum 1:0 führte. Leider führte Chlörlis Trainingsrückstand gleich auch zum 1:1, was aber der Intensität der Partie insgesamt zuträglich war. Beim 2:1 hatte Rust erneut seinen Stock mit im Spiel, Torschütze war aber mit 1.609 km sein engster Verfolger um die platinbeschichtete Auszeichnung zum Bomber der Nation. Als dann Neckertadi auf JB-Vorlage das 3:1 verbuchte, schien der Bann endgültig gebrochen. Doch oh weh: Erneut verfiel die Rückmannschaft in eine Phase von Sekundenschlaf, der Anschlusstreffer für die Beta-Pumas war die logische Konsequenz. Eine Überzahlsituation war da der ideale Balsam auf die Wunden: Chlörli und Sportchef spielten in traumtänzerischer Sicherheit auf, so dass der Fridliger das zwar gefährliche, aber irgendwie doch sehr erwünschte 4:2 realisierte. Die Pause durfte nun vollends für die Erholung verwendet werden, das Gespenst des Seitenwechsels ging glücklicherweise nicht mehr um.

Zwar gingen die Toggis erneut von einem umkämpften zweiten Spielabschnitt aus, es sollte aber ganz anders kommen. Irgendwie hatte der göttliche Zorn die Pumas beseelt, jedenfalls mähten sie die United-Akteure nun in schönster Regelmässigkeit um. Beliebtestes Opfer war naturgemäss (Noch-)Topscorer Rüstel, welcher bei jeder Gelegenheit gepiesackt wurde und gar eine tiefe Prise Parkettstaub einatmen durfte. Die logische Konsequenz: In rascher Folge wanderten Züricher Oberländer auf den viel zu hohen Schwedenkasten, so dass beinahe schon über eine zweite Powerplayformation sinniert wurde und ein ungenannter Eglitator aus der zweiten Linie mehr Eiszeit forderte. Gleich drei Treffer wurden in nummerischer Überzahl verbucht: Zweimal traf Chlor auf Zuspiel von Meile, einmal durfte Rekrut Gan den Fotoapparat nach einer Distanzgranate des neuen Topscorers aka 63‘360 Inch betätigen. Zwar blieben auch die United-Djangos reglementarisch nicht ganz sauber, das zu enge Auffahren von Oli4 blieb aber ohne Konsequenz. Schliesslich durfte genannter Sünder gar noch selbst jubeln, Chlörli ermöglichte ihm mit letztem Einsatz das 8:2, wobei dann das Gezeigte auch verblieb.

In der fünften von neun Spielrunden konnte das United-Krättli somit erstmals mit der vollen Ausbeute für den Heimweg bestückt werden. Gross war die Freude insbesondere bei Ragusa, welcher somit innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden vier Siege einfahren konnte und nun dritter Träger des bronzenen Pirmins ist. Der Rest der Truppe gab sich lediglich mit der Farbe Gold zufrieden, sei es in der Form des durch Pocahontas und Räöüli kredenzten Hopfengebräue, oder aber in der Hülle der ummantelten Hühnerköstlichkeiten des Schnellimbisslokals mit dem gleichfarbigem Konsonanten. Die Stärkung ist indes wohl verdient: Bereits in zwei Wochen geht es für die United-Restbestände weiter, auswärts in Frauenfeld warten Wetzikon und erneut HCR II auf die hoffentlich kadermässig wiederum gesegneten Toggenburger, bevor die wohlverdiente Ruhe im Chalet Wätterlücke ansteht.

 

Die Michi-Bolliger-Ehrengarde (Gueti Besserig!!!): 7-Punkte-Meile, Oigl, der Staubige, Kilaim Kopfnuss, Higelteblar le chef, Silvie van Barneveld, DJ Egil, Ivica Olic, Tobias Barnerssoi, Fipsilfips, Bandenragic, Hogi, Rekr i Gst Gan, Haselnuss-Schokoriegel, J&B, Neckertädu, Gitzis Nachbar, Robert Pocahontasson; Simulant vom Dienst: Bodo; erster Bandenhobel: Luca Meile.