Am frühen Sonntagmorgen ging es in Thurgauer Gefilde. Die ortsansässigen roten Löwen luden zum Unihockeygaudi und hatten vorsorglich den Grill vor der Halle platziert, somit fühlten sich die Toggis rasch in ihrem Element. Gleich doppelt magisch war denn auch die Spielerzahl: Fachmathematiker Silberstern erkannte blitzschnell, dass sich die 15 Spieler in drei Blöcke aufteilen liessen, zusätzlich waren just sechs Verteidiger und neun Offensivspezialisten zugegen, was die feintaktischen Vorbereitungen ungemein erleichterte. Erstmals in die von den Schiedsrichtern als nur bedingt als gleichfarbig taxierten Hosen durfte Zwacker steigen, sein Willkommensbier ging im ganzen Trubel unter und musste in der Pause zwischen den Spielen käuflich erworben werden. An der Torhüterfront stand Militandy die Fasnacht im Wege, folglich konnte der Schreiberling nach medioker auskurierter Verletzung die ungeliebten Handschuhe überstreifen und sich zwischen den Metallpfosten platzieren.

Los gings gegen die schwarz-gelben Genossen aus Wetzikon, welche im Hinspiel mit 5:4 obsiegten. Routiniert konnte die erste H2-Formation das erste Tor erzielen, Joista feierte dabei tatsächlich erst seinen zweiten Saisontreffer. Der bunt zusammengewürfelte Spielerhaufen, auch „Block drei“ genannt, fand ebenfalls erstaunlich gut in die Partie. Die Kugel zirkulierte sehenswert in dessen Reihen, so dass ein Zuspiel von Lulic via Fipsli den Weg ins Tor fand. Leider war beim Torwächter der Toggenburger doch noch etwas die fehlende Routine spürbar, den Verkürzungstreffer aus kurzer Distanz passierte entsprechend ärgerlich die Torlinie in der nahen Ecke. Immerhin war somit der gefährlichste Rückstand verhindert worden, was sich in der Folge auszahlen sollte.

Zwar befürchteten die Gluristal-Feger einen wahren Sturmlauf der Zürcher, jedoch blieb dieser aus unerfindlichen Gründen aus. Die H2-Pläuschler blieben am Drücker, so dass erneut Philippe auf Zuspiel von Lulubre den Zweitorevorsprung fabrizieren konnte. Die neuerliche Verkürzung durch Wetzikon – diesmal war Homer J. eher machtlos – wurde postwendend erneut durch die dritte Formation beantwortet: Mit einem brutalen Hammer beförderte Räöüli die Kugel aus grosser Distanz in die nahe flache Ecke des gegnerischen Kastens. Nun folgte der fast schon standesgemässe Auftritt des Präsidenten. Offensichtlich befindet sich in seinem neuen Domizil ein grosser Jungbrunnen im Vorgarten, jedenfalls ist er bis dato mit grossem Vorsprung erfolgreichster Torschütze der United-Plauschbude. Entsprechend auch sein Vorstoss: Nach der Balleroberung konnte er wahlweise Kilae oder Zwickic lancieren, entschied sich dann aber doch für den Schuss und damit für das 5:2. Den Schlusspunkt in einer nun klaren Partie durfte Neckertadi setzen, sein Schläger wurde mit einem Zuspiel von Pippo geladen, der Schuss wurde in der üblichen Manier eines Kleinfeldbombers in die Maschen gehauen.

Viel Zeit zum Jubeln und Singen gab es vorerst nicht: Innerhalb von weniger als einer Stunde mussten die Batterien aufgeladen, Hopfengebräu aufgefüllt und Jasskarten durcheinandergewirbelt werden. Zusätzlich tauchte plötzlich Räöüli mit seinen klein gehackten Anisguetsli auf, deren Aroma sich auch gegenwärtig noch in einigen Nasen manifestiert haben dürfte. Der Jasstitel ging diesmal hochverdient an Höllen-WG-Frodo, wenn das Resultat auch von gewissen Exponenten arg in Zweifel gezogen wurde. Schliesslich tröpfelten aber schon die letzten Körner durch die Frauenfelder Sanduhr, der Ernst des Kartenspiels musste wieder dem Unihockey-Plausch weichen.

In der zweiten Tagesaffiche stand die Reprise gegen den HC Rychenberg II an. Die Winterthurer mussten sich in der Runde zuvor nur um Sekundenbruchteile geschlagen geben, entsprechend sannen sie auf Revanche. Wider Erwarten waren die United-Krieger erneut besser im Strumpf: Von Beginn an wurden die Rychenberger in ihrer Platzhälfte eingeschnürt, diesmal wanderte der Ball insbesondere in der ersten Linie exquisit zwischen den Schaufeln hin und her. Über viele Stationen landete der Ball bei Kilae, welcher Joista im Rückraum mustergültig anspielte. Dieser hatte keine Mühe, den gegnerischen Schlussmann zum 1:0 zu überwinden. Auch diesmal folgte die Zwei auf die Eins: Nun erblickte Jörgerl den Präsi direkt am weiten Pfosten, so dass dieser sich keinen Millimeter bewegen musste, um das 2:0 zu verbuchen. Der United-Keeper nahm nun auch langsam Fahrt auf und liess sich vorerst nicht bezwingen, so dass dann doch das ungeliebte „2:0“ auf der Matchtafel zur Pause aufleuchtete.

Nach der Pause – erneut ohne den reglementarisch zwingend, immer und ohne Vorbehalt durchzuführenden Seitenwechsel – blieben die St.Galler in den schwarzen Roben weiterhin federführend. Erneut war es Fipsli, der eine Vorlage des Anisschnupfers zum 3:0 in die Maschen beförderte und damit gleich auch die dritte Position in der Scorerliste eroberte. Nun war auch Zwickedali, der Neuzuzug mit reicher Herren-2-Vergangenheit, für seinen ersten Treffer genügend ausgenüchtert. Das Zuspiel kam vom Sportchef, der Torhüter wurde in der nahen Ecke düpiert. Plötzlich erwachten die Winterthurer doch noch aus ihrem Dornröschenschlaf. Bei ihrem Initialtreffer stimmte die Zuteilung in der United-Hintermannschaft nicht, kurz darauf landete der übermütige und unterpunktete Chlörli auf der Strafbank, das sehr gut pfeifende Schiedsrichtergespann hatten eine überharte Körpercharge sanktioniert. Diesmal rauften sich die dezimierten Toggis deutlich besser zusammen, so konnte weiteres Ungemach erfolgreich ferngehalten werden. Die ungenutzte Überzahl kam einer Vorentscheidung gleich, die Entscheidung selbst wurde dann durch den Kapitän angeleitet. Zuerst brachte er einen Pass von Tobesiech punktgenau im gegnerischen Tor unter, kurz darauf durfte er die Vorlage zu Oli4s Pflichttor verbuchen. Unter lauten Gesängen zog die feiernde Meute in die Garderobe, wo einzelne Akteure beinahe eine Stunde mit Plaudern und Feiern verbrachten.

6:2, 6:1 – dies nicht das Erstrundenergebnis von Belinda Bencic am Australian Open, sondern die Kurzübersicht über die abgelaufene Runde. Erneut konnten sich die United-Reserven somit einen Platz nach oben hangeln, auch liegen die beiden Teams vor United Toggenburg II nun in unmittelbarer Reichweite. In der kommenden Runde warten die direkten Tabellennachbarn von Winterthur United und Herisau auf die Toggenburger, spannende Spiele dürften vorprogrammiert sein. Zuerst steigen aber einige Djangos das Lauberhorn hinauf: Rund um Hundschopf, Brüggli-S und Langentreien wird ein intensives Konditraining durchgeführt, um rechtzeitig für die zweite Rennweg-Runde in Form zu sein.

Fürs Zwei in Aktion: 8 Furlong, J. Watumba, Kilaim Wenger, Zwickie und die starken Männer, Penaltyschiessen-Rüstü, Egil-san Wechselgott, Florian Silberstern, ToKo der Skiwachs, OliBier, Tugenhobler, Pocaröbi, Chräbeli-Raoul, Diesel-Necki, Ragusic, Fips Asmussen, Mr. Simpsoy; I-Pad-Statistiker #2: Luca