Noch ist nicht einmal sämtliches Streuried auf dem Ricken gemäht, schon begeben sich die Herren-II-Spieler wieder über dieses Pässchen, um im Zöribiet für Unruhe zu sorgen – der Fall ist klar: Die Saison muss wieder begonnen haben. Nach dem vierten (und hoffentlich letzten) Gruppensieg in der dritten Liga nahmen die United-Recken die Zwangsrelegation in die vierte Liga freudig an und waren gespannt, was denn so alles neu war.

Einmal sicherlich nicht ganz neu, aber dennoch urlaubsmässig erholt schien Wick Heinzli zu sein, welcher gleich vom Pfanni-Messias abbeordert wurde, um die Schwarz-Gelben am Fusse des Pfannenstiels eine Willkommensbotschaft zu übermitteln. Beim gemütlichen Plausch traf nun Spieler um Spieler ein, so dass sich schlussendlich just drei Blöcke in der schmucken Halle zu Egg einfanden. Abwesend waren Chlörli (am Volleyballnetz hängengeblieben), Gygi aka Hogi aka Gipsi (Phantomsch(m)erz am Knie) und TT (Zwangsverheiratung der Schwester), ausserdem verfehlte JB die korrekte Himmelsrichtung und blieb in HSG-Town. Trotzdem versprachen sich die United-Pläuschler einen guten Start, wurde doch Lulu extra am Vorabend im H1-Spiel geschont, um sich auf die schwere sonntägliche Aufgabe vorzubereiten.

Die Startaffiche sollte gleich gegen das ambitionierte Heimteam eingeläutet werden. Nachdem auch Bollxiger die richtige Tenufarbe erhielt und sergent-major chef Müller sich vom tätlichen Oli4-Angriff beim Einschiessen erholt hatte, ging das Spiel auf dem Grossfeld (immer noch gleich) mit zwei verschiedenfarbig gekleideten Schiedsrichtern (nun ja… immer noch gleich) endlich wieder los. Fast schon traditionell wollten sich die Toggis in den Startminuten einmal anschauen, was denn der Gegner so zu bieten hätte, doch wurde mit zunehmender Spieldauer klar, dass diese Passivität irgendwie nach hinten losgehen könnte. Zwar schienen die Spieler von Pfanni II defensiv nicht wirklich sattelfest zu sein, doch legten sie nach vorne ein Tempo an den Tag, dass man schlechterdings von einem (noch) strengeren Sommertraining bei ihnen ausgehen muss. Gleich drei Treffer wurden ihnen in der ersten Halbzeit zugestanden, wobei deren zwei auf üblere Aussetzer in der Verteidigung zurückzuführen waren. Doch glücklicherweise sahen die Hausherren ein, dass auch ein United-Treffer der Partie gut bekäme. So landete ein Zuspiel der Zürcher – wohl über Capitano Ugi, das Hawk Eye konnte diesbezüglich keine endgültige Auflösung herbeiführen – direkt beim sich im siebten Frühling seiner Karriere befindenden Rüstel, welcher die weisse Kugel standesgemäss versenkte. Somit durfte zur Pause immerhin noch der extrem gefährliche Zweitorerückstand bejubelt werden, während ausnahmsweise auf den Seitenwechsel verzichtet wurde.

Das Herumreissen des Ruders schien leider auch in Halbzeit zwo noch nicht so ganz eingeübt zu sein. Zwar konnten die United-Edeljoker das Spiel nun ausgeglichen gestalten, immer wieder wurde jedoch schon früh die Kugel verloren oder der Ball weit über das gegnerische Gehäuse spediert. Der Torhüter der Egger tat das Seinige dazu und blockierte die restlichen Abschlüsse, so dass die Sandkörner immer rascher durch die Matchuhr kullerten. Schliesslich konnte der Ausserrhödler Erzherzog Jörgl doch endlich verkürzen, die Vorlage war dabei präsidial. Somit durften die Toggenburger doch noch vom Punktgewinn träumen und beorderten für die letzten zwei Spielminuten die Intelligenzija auf das Schlachtfeld. Zwar zitterten dem Gegner nochmals etwas die Beine, doch leider schienen die United-Schläger noch nicht so präzise eingestellt zu sein. Mit einem bitteren, für die Gastgeber aber sicherlich nicht unverdienten 2:3 ging es in die Znünipause.

Auf okkulte Riten zur Mässigung von Fortuna wurde verzichtet, stattdessen wurden verschiedenste Speisen verzehrt und natürlich den Jasskarten gefrönt. Neckertadi brachte dabei das Kunststück fertig, trotz eines Matchs nahe an den Rand der Niederlage zu gelangen, während sich Pocahontas, el Capitan und Joista einen spannenden Dreikampf um den Titel lieferten. Schliesslich war es der Jungspund Pocahontas, genannt „das Tape“, welcher den ersten Triumpf der Saison einfuhr, doch bereits gemahnte die Spieluhr den Anbruch der letzten drei Spielminuten, so dass rasch wieder auf das Spielfeld gewechselt werden musste.

Im zweiten von geplanten 18 Spielen trafen die St.Galler auf Rychenberg II, welches auch schon eine geraume Zeit die Gruppe mit den Toggenburgern teilt. Diesmal wollte man es besser machen und startete in der Tat famos, doch wiederum war das mit dem Treffen des Tors so eine Sache. Als dann zur Mitte des ersten Spielabschnittes schon eine gewisse Resignation einsetzte und sich die Spieler beider Teams im Mittelfeld bevorzugt mit Fusspässen beschäftigten, gelang doch noch der Initialtreffer: Oli4 behändigte sich den umkämpften Ball, während Usain Egli zu einem Sprint sondergleichen ansetzte, von Meyer lanciert wurde und die Kugel technisch versiert am Torhüter vorbeispedierte. Aufgrund des hohen und deutlichen Vorsprunges von 1:0 schalteten die Toggis einen bis zwei Gänge zurück, so dass natürlich noch vor der Pause der Ausgleich fallen musste. Was nun?

In den 4.5 Minuten zwischen den beiden Halbzeiten griff Homer J. zum Äussersten: Das Pamphlet namens „Chüelbox“, welches als offizielles Kommunikationsorgan des UHC Pfannenstiel dient, wurde hervorgenommen und eine Passage aus Wick Heinzlis Reiseerfahrungen zitiert. Doch brachte diese Bibelpassage die Meute nicht zur Einsicht, vielmehr wurde über deren Deutung und die Auswirkung auf die Sakramente (Trumpfwertung, Wischen in Unterzahl und das Sitzen auf der Bande) gestritten, so dass natürlich schon kurz nach Wiederanpfiff die erstmalige Führung der Winterthurer Tatsache wurde. Zwar freute sich Silvie insgeheim über das erzielte (Eigen-)Tor, alle anderen waren verbittert. Der zugegebenermassen auch schon besser gelaunte Lulubre konnte aber nun endlich in die Bresche springen, indem er einen Distanzschuss von Pocahontas mit viel Gefühl ins gegnerische Tor zum 2:2 ablenkte. Alles wieder auf Kurs, doch hatte die Ostschweizer Spasstruppe die Rechnung ohne den Bärentöter gemacht: Dieser schien durch das ominöse Leibchen mit der Nummer 14 irgendwie verhext zu sein, packte er doch tatsächlich noch die Sägis aus und brachte somit das Kunststück fertig, den Töbeli nach vielen Jahren zumindest temporär vom Kühlbox-Thron zu verdrängen. Die Rychenberger liessen sich nicht zweimal bitten und legten wieder eine Länge vor, allerdings wanderte auch einer ihrer Gesellen kurze Zeit später auf einen der bequemen Strafbankstühle, hatte er doch Hügli das Bein gestellt (auch wenn etwas anderes geahndet wurde). Ohne Torhüter, dafür mit sechs Feldspielern griffen die Toggis nochmals mit Vehemenz an, doch blieb das Glück tatsächlich bis zum Schlusspfiff fern, wobei natürlich auch angemerkt werden muss, dass die Winterthurer einen formidablen Job in ihrer Abwehrarbeit vollführten. Somit ging es mit leider 0.0 Punkten (aber leicht mehr Promille) nach Bazenheid, wo dann festgestellt wurde, dass selbst im Cupfussball noch deutlich höhere Niederlagen als dieses verfluchte 2:3 möglich sind.
Zwar versicherte Sportchef 1.609 umgehend nach der zweiten Niederlage dem (Noch-)Trainer Silvie seinen vollen Rückhalt und Präsi Peter liess sich sogar zu einer umstrittenen Acht-Spiele-Garantie hinreissen, dennoch muss Trainersternchen Tinu wohl akzeptieren, dass sein Stuhl arg ins Wackeln geraten ist und am Donnerstag im Regenerationstraining ein ordentliches Fass aufgemacht werden wird. Glücklicherweise konnten aber die Routiniers Kilae und Neckertadi gleich nach dem Spiel die aufgebrachte Meute im Fansektor beruhigen, so dass das Werfen von Papierfliegern unterlassen wurde und die Mannschaft nach einem klärenden Gespräch mit den Capos doch nicht an der Wegfahrt vom Stadion gehindert wurde.

Fürs Zwei in Liga 4: Giardino-Andi, Ügel, Kilaim Rama, Subpresidente Piotr, Senad Lulic, Egil-San, Oli2hoch2, Bizikleta-Gehrig, Neckertädu, Adrian Nikçi, 63.360 Kilozoll, der Erzherzog, es tut mir leid Pocahontas, stella argentea, Ragi, n-Bolliger, Frodo van Brisenheim; KüC: Heinz der Checht; Taktikfuchs: Luca.