Zwar schmerzte noch die tiefe seelische Wunde der beiden Niederlagen der Startrunde, dennoch ging es bereits 14 Tage hernach wieder zu Werke. Zwar schienen die Vorzeichen nicht glorreich – viele United-II-Recken verschwanden spontan im Ausland, mussten ausschlafen oder schickten alte Kriegsverletzungen am Ellbogen vor – dennoch trafen sich ein Dutzend Feldspieler und ein putzmunterer Warlord mit Torhüterbekleidung im wohlbekannten Sportzentrum in der Ausserrhödler Metropole. Der Schock sass dennoch tief, als die Garderobentüre geöffnet werden sollte: Mittlerweile folgten den Worten offensichtlich Kleber, jedenfalls prangte ein deutlich zu lesendes Bierverbot an der Garderobentür. Flugs wurde jedoch das Hintertürchen identifiziert, so dass selbst der spitzfindige Rechtsgelehrte aka Rafsandschani vor Neid erblasst wäre: Ausgenommen sind letzte Meisterschaftsrunden – und welcher der greisen United-Gesellen weiss schon, welche Runde die letzte sein wird?! Nun, vorerst musste diese Frage nicht geklärt werden, es standen ja zuerst noch zwei Spiele an. Sichtlich erfreut ob des Klebers war hingegen JiBi, da er zu diesem Zeitpunkt aufgrund vorabendlicher Aktivitäten noch nicht einmal an edles Hopfengebräu zu denken vermochte.

Als dann das wie stets intensiv betriebene Einschiessen stattfand, durfte der Hummelwäldler getrost feststellen, dass es um den Herisauer Schlussmann wohl noch schlechter bestellt war, wirkte dieser doch schon zu Beginn eher milchig und blieb während der gesamten Partie wortwörtlich blass. Zu Spielbeginn wirkte sich dies noch nicht aus, die Hausherren starteten furios und konnten in der Form des Appenzellerfuchses Hess den Initialtreffer markieren. Dieser Rückschlag liess die United-Recken jedoch nicht erzittern, postwendend beantwortete ein Töbeli-Knaller auf Vorlage von Neckertadi die Herisau-III-Ambitionen. Nun waren die St.Galler endgültig auch in das Spiel geschlichen, so dass (Temporär?-)CapitanoRagoul ein Zuckerpässchen von Neckertadi behändigte und die erstmalige Führung herbeiführte. So lief es plötzlich wie am Schnürchen: Samuel Ursus erhöhte auf Zuspiel von Tschillaeauf 3:1, erneut Räöüli solo mit einem weiteren Rahmen und schliesslich Meile vom Elfmeterpunkt gar noch auf 5:1. Nach diesem Furioso war Pause, bereits war das Saisontorverhältnis wieder ins Positive gedreht.

Vorerst schien der spontane Duracel-Anfall auch nach dem fünfminütigen Spielunterbruch anzuhalten, Kilaim donnerte ein veritables Geschoss aus grosser Distanz unhaltbar zum temporären 6:1 in die Maschen. Schliesslich entsannen sich die United-Edeljoker aber doch noch ihres spendablen Charakters oder waren schlicht langsam müde (sie hatten ja nicht ausgeschlafen), so dass den freundschaftlich verbundenen Rivalen zwei weitere Tore zugestanden wurden. Jedenfalls schien nun die Startmisere bereits Meile(n)weit entrückt zu sein, nun durfte rasch zum Parallelsport gewechselt werden.
In Abwesenheit der beiden Jassgötter Pocahontas und Homer J. witterte die zweite Garde Morgenluft und wollte die Gelegenheit beim Schopfe packen. In einem epischen Duell schien Neo-Papi Erzherzog lange Zeit die Tücher locker ins Trockene zu bringen, sollte schlussendlich aber doch die präsidiale Best-Player-Ehrendame obsiegen lassen, während Neckertadi nach einem grandiosen Auftritt auf dem Gletscher nun doch auch einmal in den sauren Apfel beissen musste.

Jäh unterbrochen wurde die Chillax-Phase durch eine offizielle Prozedur, an welche sich selbst angejahrte Toggi-Meisterschwinger nur noch bruchstückhaft zu erinnern vermochten: Die Schiedsrichter baten doch tatsächlich zu einer Personenkontrolle! Bei dieser wurde jedoch lediglich enttarnt, wie stark doch der Zahn der Zeit an vielen Spielern nagte, auch blieben Otti-Schärli-Ehrensprints zum Fahrzeugpark erspart. Somit haben die United-Djangos auch diese letzte Scharte gegenüber WaSa II ausgemerzt.

Schliesslich ging es aber doch wieder auf das Spielfeld, mit den Pumas II wartete eine aus der Vorsaison bekannte Equipe auf die Thurbuben. Zwar ungewohnt, aber doch höchst erfreut durften konstatiert werden, dass sich eine sehenswerte Anhängerschaft auf der Tribüne versammelte und den Toggis ordentlich Feuer unter dem Dach machte. Ob die nun Tatsache gewordene Präsenz des Schreiberlings (ergo bis hierhin viel Poesie) die Schwarz-Gelben beflügeln würde, oder doch noch das Pech der Startniederlagen an seinen Sohlen heftete, wurde rasch geklärt: Ein Traumzuspiel von Rüstel ermöglichte Tschillae le vieux bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen das 1:0, ehe Chlörli den Ball einem Zürcher wegmopste und nachdoppelte. Kurz vor der Pause traf dann der wiederernüchterte JiBi gar noch zum 3:0, wobei hierbei auch das Traumzuspiel von Chlörli honoriert werden soll. Die Wildkatzen meldeten sich bis zu diesem Zeitpunkt lediglich durch einige ruppige Knieeinsätze ihrer Nummer 2hoch2, die Abschlüsse konnte der Zögling Dufours im United-Kasten souverän behändigen.

Die Furcht vor dem horrend gefährlichen Vorsprung wurde in der Pause für einmal gar nicht erst thematisiert, was offensichtlich Balsam für die geschundenen Toggi-Nerven war, legten sie doch einen selten so gesehenen Elan zu Tage: Erst lancierte Bärensam mit dem Traumpass des Tages Kilae, welcher stilecht verwertete, ehe die 1‘609 Meter den Ball bewusst so am Tor vorbeiknallte, dass Rüstel Kamera, Stativ und Blitz gemütlich einrichtete und mittels Foto das 5:0 erzielte. Auch Neckertadi legte endlich seine Ladehemmungen ab und füllte präzise den halben Eierkarton, die Vorlage kam vom nun dank grüner Salbe überragend spielenden Tobesiech. Einzig Hogi-Gipsi-Gygi wollte nichts, aber auch gar nichts gelingen: Gleich mehrfach parierte der Puma-Schlussmann gegen die H2-Nachwuchshoffnung formidabel, schliesslich traf Gygi doch – aber leider nur das Gehäuse. Besser machten es da Töbeli und der Jonas-Brother: In fast identischer Weise lancierte dabei Letzterer Ersteren, was in zwei weiteren Treffern und dem 8:0-Schlussscore mündete.

„EndlechnümeLetschte!“ klang es alsbald aus der natürlich völlig bierfrei gebliebenen Garderobe. Tatsächlich spülten der Vollerfolg und der arge Torhunger die Herren-II-Divas gleich auf den vierten Tabellenrang hoch. Vorne scheinen die Ballsportanhänger vom Pfannenstiel schon etwas enteilt zu sein, jedoch bietet sich in der kommenden Runde zu arg früher Zeit (Winterzeit gibt es erst eine Woche später) die Chance, mit den Lokomotiven vom Zürichsee einen Kontrahenten um die Sonnenplätze einzuholen. Glücklicherweise werden bis dann einige Steuerflüchtlinge wieder in Ostschweizer Gestaden weilen, muss man dann doch auf die beschwipste u21 verzichten – und natürlich auch auf JiBi…

Fürs Duo im Kantonshauptort: Der Schacht, JackenvergesserJiBi, Silberfäden, Winkelminute eines Erdgrosskreises, drTschilla, Gygi das Chancengrab, Captain Stevau, ToKo, T. Tanner, Neckertädu, PèreJörgerl, Samwise, Bierspender Müller; Aushilfsbollinger: Homer J., Chef Dienste: Luca.