Im letzten Spiel vor der Nati-Pause stand das schwierige Auswärtsspiel beim Aufsteiger Winterthur United an. Typisch für die ältesten United-Junioren ging es torreich zu und her. In einem Spiel, in dem man lange Zeit in Rückstand lag, kamen die Toggenburger schlussendlich zu einem schmeichelhaften 10:11 Sieg. 

Winterthur – Einmal mehr hatte Trainer Rust genau zehn Feldspieler zur Verfügung. Offensivverteidiger Landolt fehlte ferienbedingt, dafür kam der wiedergenesene Solenthaler zu seinem Saisondebüt. Vor allem den Gästen war die ungewohnt frühe Anspielzeit anzumerken. So war es nicht verwunderlich, dass Winterthur United den ersten Treffer verzeichnen konnte. Nun wachten auch die Toggenburger langsam auf und konnten das Zwischenergebnis innert fünf (!) Sekunden dank Treffern von Bruhin und Liechti drehen. Dies konnten die Zürcher nicht auf sich sitzen lassen und glichen das Spiel eine Zeigerumdrehung später wieder aus. Auch darauf ging das muntere Tore schiessen weiter. Zuerst erzielte Liechti den erneuten Führungstreffer, aber nur kurz darauf konnten die Hausherren wiederum ausgleichen. Wenige Sekunden vor Drittelsende profitierte Winterthur United von einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung der Ostschweizer und konnte somit den ersten Abschnitt mit 4:3 für sich entscheiden.

Im zweiten Drittel waren es die Gäste, die zuerst reüssieren konnten. Schefer verwertete ein Zuspiel von Liechti. Aus Sicht der Ostschweizer war das aber schon beinahe alles Positives in diesem Spielabschnitt. Das Heimteam konnte einige Gänge höher schalten und dominierte das Spiel in der Folge. Bis zur 35. Spielminute erzielten sie drei weitere Tore und zogen bis auf 7:4 davon. Der Höhenflug wurde erst durch eine streng gepfiffene Strafe gegen die Zürcher gestoppt. Immerhin lief das Powerplay von United Toggenburg ausgezeichnet. So konnte Bischof nach einem herrlichen Diagonalpass von Liechti zum Anschlusstreffer einnetzen. Danach flachte das Spiel wieder etwas ab. Somit ging es mit dem Zwischenstand von 7:5 in den Schlussabschnitt.  

Die Devise der Toggenburger war klar. Man versuchte von Beginn weg die Offensive zu forcieren. Dies gelang, denn bereits nach 32 Sekunden konnte Solenthaler einen Pass von Bruhin ins Tor ablenken. Als wenige Minuten später erneut ein Zürcher auf die Strafbank wanderte, durfte sich die Überzahlformation der Gäste ein zweites Mal versuchen. Diesmal zog Liechti selber ab und traf haargenau ins hohe Eck. Damit war das Spiel wieder ausgeglichen. Nun folgte ein wahres Schützenfest auf beiden Seiten. Zuerst waren wieder die Aufsteiger am Zug. Mit einem Doppelschlag konnten sie abermals mit zwei Toren vorlegen. Danach konnte innerhalb von knapp zwei Minuten auf beiden Seiten ein Angreifer nur noch regelwidrig gestoppt werden. Auf Toggenburger Seite war es Liechti, der die Verantwortung beim Penalty übernahm und souverän traf. Aber auch der Spieler von Winterthur United verwertete ebenso kaltschnäuzig. Der Jubel war kaum abgeklungen, als ein Pass von Bruhin von einem Verteidiger des Heimteams ins eigene Tor abgelenkt wurde. So stand es zehn Minuten vor Schluss 10:9 zugunsten von Winterthur United. Trainer Rust forderte nun so schnell wie möglich den Ausgleich. Und er wurde erhört. Solenthaler bediente Bruhin, der direkt abzog und damit den Torhüter überraschen konnte. Nur eine Minute später konnten die Gäste sogar ein drittes Mal an diesem Sonntag in Führung gehen. Eine schöne Kombination über mehrere Stationen konnte einmal mehr Liechti erfolgreich abschliessen. Notabene sein fünfter Treffer in diesem Spiel. Für einmal gelang es danach den Toggenburgern diesen Vorsprung mehr oder minder souverän über die Zeit zu retten. 

Mit diesem Sieg konnte man sich in dieser ausgeglichenen Gruppe auf den fünften Rang verbessern. Ganz zufrieden sein kann man auf Toggenburger Seite aber definitiv nicht, war man doch vor allem im zweiten Drittel klar unterlegen. Positiv zu erwähnen ist sicherlich die Moral, die man auch bei drei Toren Rückstand nie verloren hat, sowie das effiziente Auftreten im Überzahlspiel. Weiter geht es erst in drei Wochen mit dem Auswärtsspiel bei Pfannenstiel Egg. Bis dahin geht es vor allem darum die verschiedenen kleinen und grösseren Blessuren auszukurieren, so dass Rust eventuell sogar auf einen elften Feldspieler zurückgreifen könnte.

UHC Winterthur United – United Toggenburg Bazenheid 10:11 (4:3, 3:2, 3:6)

United Toggenburg: Koller; Schwizer, Stillhart; Ünes, Solenthaler; Bruhin, Kunz, Bischof; Liechti, Schefer, Wagner.