21. Januar 2017: Erneut wartete ein Mammutprogramm auf die noble Herren-II-Gesellschaft, zum Auftakt sollte es nach Götzis für die zweite Runde der Rheintalmeisterschaft gehen. Während der Präsi noch munter Skis und Schneebretter an die Bevölkerung der Talschaft veräusserte, war Andi Müller bereits vor Ort, unbestätigten Stimmen zufolge erkundete er hierbei Feindstellungen für die anschliessenden Schlachten. Als dann auch die letzten Zöglinge in der Nichtraucherhalle eingetroffen waren, wurde rasch Bilanz gezogen: Zwei Torhüter, sieben Feldspieler – da musste etwas an der Feinjustierung geschraubt werden. Somit kam es zu einer sonderbaren Premiere: Die beiden Torhüter „durften“ je eine Partie auf dem Feld bestreiten und damit die Konditionslage der Mannschaft etwas entlasten. Zuerst musste HJS dran glauben, glücklicherweise war ein cheches Tenu noch frei.

Los ging es gegen die Vikinger Götzis. Die Hausherren verfügten ebenfalls über ein eher dünn besetztes Kader, gleichzeitig mussten sie bereits zu ihrer zweiten Tagespartie antreten. Die Toggenburger fanden dadurch rasch ins Spiel, wobei Gygi direkt dort anknüpfte, wo er in der letzten Runde aufgehört hatte. Nach 20 Spielminuten lagen die CH-Vertreter bereits mit 5:1 in Front, einzig die Chancenausbeute des feldspielenden Torhüters war miserabel. Auch nach der Pause konnten Ballbesitz und Spielanteile hoch gehalten werden, nun trafen in schöner Abwechslung Meile, Silbersternchen und Samwise. Dem bedauernswerten Bodo gelang schlussendlich kein Treffer, immerhin durfte er sich über ein Traumzuspiel zu einem Tor von Silvestri freuen. Erneut konnten sich alle Feldspieler auf der Scorerliste verewigen, mit 12:3 ging der Match an die Toggenburger.

Nichts wars diesmal mit gemütlichen Jassgelagen, nur ein Spiel Pause musste effizient genutzt werden. Die Zeit gereichte aber allemal für ein Paar Würste mit Brötchen, eine erquickende Flasche Bier und doch noch einigen Jasszügen, die jedoch erst am Folgetag abgerechnet werden konnten. Schnell wurde auch noch Torhüter Müller zum „Feldweibel“ degradiert, HJS durfte wieder im deutlich besser vertrauten Kasten Platz nehmen.

Mit den Feldkirch Knights – nicht alle trauten sich die korrekte Übersetzung zu – wartete der ärgste Konkurrent um den Gruppensieg auf die Ostschweizer. Tatsächlich ermöglichte ein mittelschweres Missverständnis zwischen dem Sportchef und dem Bandentransporteur in Chief den Österreichern den ersten Treffer, danach war aber die Kägi-Truppe am Drücker. El Presidente glich aus, danach wäre beinahe die erste Torhüter-Kombo der United-Geschichte Tatsache geworden. Jedoch scheiterte auch Andi am Torhüter und durfte sich ebenfalls mit einem späteren Zuspiel begnügen, indessen liefen jedoch 1‘609 Meter zur Hochform auf, so dass der Sportchef aus beinahe jeder Lage erfolgreich war. Zur Pause stand es auch diesmal 5:1, auch danach liessen die allmählich müder werdenden Toggenburger gegen die drei Blöcke der Feldkirch Knights nichts unversucht und legten gleich nochmals fünf Tore nach. Ein unglücklicher Zusammenprall eines Feldkirchers mit Ragoul führte zu einer Nasenverletzung, wir wünschen auf diesem Wege eine gute und rasche Heilung. Mit zwei weiteren Vollerfolgen zogen sich die St.Galler danach wieder in heimische Gefilde zurück, manch ein wackerer Kämpfer war jedoch schon einige Stunden später wieder in Wattwil beim u21- und/oder H1-Match auszumachen. Der Verantwortliche der Konstanzer wählte gar den gleichen Weg, musste er doch noch quasi auf dem Heimweg die Partie der ersten Liga leiten.

22. Januar 2017: Glücklicherweise lagen diesmal einige Stunden mehr zwischen der Samstags- und der Sonntagsaktivität. Wer nicht die Abenteuer des RF in Down Under komplett verfolgen wollte, durfte ausschlafen und sich erst zur fortgeschrittenen Stunde auf den Weg nach Weinfelden machen. Vor Ort wurden rasch die Ergebnisse der ärgsten Konkurrenten in Liga IV durchgesichtet, wobei positiv konstatiert werden konnte, dass die beiden Verfolger aus Stäfa und Egg Federn respektive Punkte gelassen hatten. Da jedoch mit dem HC Rychenberg II ein Gegner auf die United-II-Pläuschler wartete, welcher in der Hinrunde nicht bezwungen worden war, gab Egil eine unmissverständliche Devise aus: „Tüüf staple, höch gwünne!“

Die Umsetzung dieser simplen Worte war dann aber doch gar nicht so einfach. Das Vierzehnmannkader von Spielertrainer Silvie tat sich arg schwer gegen die Zürcher und lag nach wenigen Augenblicken bereits im Hintertreffen. Gygi hielt die Pace weiterhin hoch und brachte eine Vorlage des Schwadronierers zum Ausgleich in den Maschen unter. Die Winterthurer legten erneut vor, diesmal musste Chlörli einen Pass von Oli5 für den Pari verwerten. Und nochmals gingen die unerbittlichen Rychenberger durch einen präzisen Schuss in Front, doch auch diesmal folgte der Ausgleich postwendend: Humorlos hämmerte Meile Senior die Kugel ins Netz. Kurz vor dem Erklingen des Paul-Reinhard-Gongs ging dann die Spassgesellschaft zu den sieben Churfirsten in Führung, Töbeli nahm Neckertadi den Ball ab und deponierte ihn fachgerecht hinter der Torlinie.

Eine kurze Auslegeordnung des bis dato Gezeigten ergab, dass zwar vorne Chancen in Hülle und Fülle vorhanden waren, gleichzeitig aber dem Gegner zu leichtfertig Abschlüsse eingeräumt wurden. Tatsächlich verbesserte sich die Zuordnung in der Verteidigung merklich, vorne wurde aber in schönster Regelmässigkeit gesündigt. Das 5:3 durch Rüstü – eingeleitet durch ein Zuspiel von Egil-San Bärentöter – beruhigte das United-Gewissen etwas, mehr nennenswerte Aktionen waren aber nicht mehr zu registrieren. Aber was soll es: Zwei weitere Punkte waren im Trockenen, drei Wochenendspiele waren somit schon einmal gewonnen.

Erneut meinte es der Spielplangestaltungsbüro nicht gut mit den Toggi-Reservisten: Ein Spiel Pause reichte gerade für die Beendigung des Vortagsjasses. Die sechs Molotow-Aspiranten setzten sich bilderbuchmässig in identischer Reihenfolge an den Tisch, schliesslich explodierte die mit Sprit gefüllte Mohrenbräu-Flasche vor dem Präsidenten, während Samwise in seiner Doppelrundenpremiere gleich die Meriten einheimste. Die Softie-Fraktion (nur am Sonntag zugegen) zwickte am Tisch daneben, hier zeigt Neckertadi immer deutlicher auf, dass er auch im Spiel mit den 36 Karten über passable Qualitäten verfügt. Maaaco musste sich indessen bereits wieder vom Acker machen, die Familie wartete mit Schmaus und Messwein auf das H2-Urgestein. Noch verblieben 13 Feldspieler, welche im Duell mit den Hausherren alles geben wollten.

Bereits im Hinspiel hatten die Toggenburger ihre liebe Mühe mit dem unorthodoxen Spiel von emotion Weinfelden, diesmal gesellte sich noch die Müdigkeit hinzu. Fast schon folgerichtig fing man sich bereits zu Beginn zwei rasche Gegentore ein. Glücklicherweise war nun Töbeli in Topform: Beide Treffer des Heimteams glich er jeweils nach Vorlage von Meile wieder aus, ehe er ein Zuspiel von Ragi zur erstmaligen Führung verwertete. Als ob dies nicht genügen sollte, erhöhte er mittels Solo über das gesamte Feld auf 4:2, ehe endlich mit Gygi auch ein zweiter United-Spieler erfolgreich war, der kuriose Abstaubertreffer wurde durch den Tornadoveteran aus Fridligen eingeleitet. Die emotionalen Weinfeldner versteckten sich ob dieses Rückschlages aber nicht, noch vor dem Pausentee verkürzten sie auf 3:5. Der Erfolg war also noch nicht in trockenen Tüchern.

Allen Warnungen und Vorahnungen zum Trotz zeigten die Toggenburger nun einen wahrlich desaströsen Schlussabschnitt. Ob es nur an der Erschöpfung lag, oder sich einige United-Recken geistig bereits auf dem Hornschlitten von der Alp Egg hinunter befanden, kann in der Retrospektive nicht mehr eindeutig aufgelöst werden. Was aber sofort klar wurde: Man war defensiv nicht mehr Herr der Lage. Der bemitleidenswerte Schlussmann-Müller wurde viele Male im Stich gelassen, so dass rasch schon der Anschlusstreffer für die Thurgauer fiel. Offensiv besassen die Toggis zwar zahlreiche Chancen, doch scheiterten Kilae, Negli, Samwise und Konsorten gleich mehrfach am stark aufspielenden Torhüter oder am eigenen Schicksal. Es kam, wie es schon fast kommen musste: Die Spieler von emotion Weinfelden wurden für ihren grossen Einsatz mit dem Ausgleichstreffer kurz vor Schluss belohnt, die Hugi-Truppe war zu keiner Reaktion mehr fähig. Der Punktverlust ist sicherlich ärgerlich, wurde aber durch eine äusserst schwache Abwehrhaltung fast schon dem Gegner angeboten.

Aber was solls: Dank des Remis des direkten Konkurrenten aus Stäfa bleiben die Toggenburger auf dem Sonnenplatz, auch wenn nach wie vor nur das Torverhältnis die beiden Mannschaften trennt. In der Zwischenzeit konnten aber schon gewisse Bierdeals eingefädelt werden, welche das Herren-II-Team zu einer deutlichen Leistungssteigerung in den kommenden Spielen verpflichtet. Noch bleiben aber drei Wochen Zeit, um wieder zur Normalform zurückzufinden, das Kondi-Special am kommenden Donnerstag ist daher schon fast Pflicht: Treffpunkt 19.00 Uhr Parkplatz Egg auf dem Ricken, Schlitten, Handschuhe und Wollschwein sind die Idealausrüstung für dieses Winterhighlight.

Fürs zwei im In- und Ausland: Frühanreiser Andi, Bäresämi, Hotshots-1.609km, JGO, Hogi, Cheftröter Ragoul, Silvie van der Star, United-Trump, der Akkordberichtverfasser, Sockenjörg, Hügli, das Chlor-Anion, Olly Murs, Wintertadi, Knudil, Maaaco; Delegierter Schiedsrichterschokolade: Luca.