Kaum wird der altehrwürdige Appenzellerkalender durch die Ausgabe 2018 ersetzt, schon sind urplötzlich jede Menge Leute in den Hallen anzutreffen. Ob es an den guten Neujahrsvorsätzen liegt, oder ob wohl die verschiedenen kleinen Blessuren durch Weihnachtsgebäck wieder behoben worden sind – die Ursache entzieht sich unserer Kenntnis. Jedenfalls traf zumindest Mischa wohlgenesen in den United-Reihen zurück ein, JiBi hatte in der Zwischenzeit seine Koalabären-Zelte auch wieder abgebaut. Reesli schliesslich wurde mit einem Knebelvertrag die Reaktivierung der H2-Lizenz ermöglicht – zumindest dieser Blitztransfer sollte sich schlussendlich lohnen. Negli kämpfte mit einem männlichen Vertreter der Gattung Felis Catus, Maaaco musste einen beruflichen Einsatz erwarten und GK-Andi durfte Hirschknöpfen in Wätterlücken-Town beiwohnen, umso stattlicher aber die kadermässige Ausrüstung mit 17 Feldspielern, mehr Tenus bot die ansonsten stets proper gefüllte Tasche nicht mehr an.

Die Kost für diesen Spieltag war schwer: Gleich die beiden Erstplatzierten warteten auf die glorreichen 18, aufgrund der unerwartet grossen Teilnahme an diesem Gaudi stiegen aber die Hoffnungen auf Punkte. Der Start gegen den Leader aus Tägerwilen gelang vorzüglich: Nach bloss sieben Sekunden verfehlte Meile noch knapp das Gehäuse, nach 21 Sekunden schoss dann der ebenfalls frisch genesene Samwise auf das Tor und traf, Capitano Hügli durfte sich den ersten von drei Tagespunkten notieren lassen. Wechsel auf Block zwei, schon wieder Tor: HJS wehrte einen gegnerischen Abschluss mit dem Fuss ab, Chlörli nahm sich die Pille, spazierte über das ganze Feld und traf energisch zum 2:0. Die Thurgauer wirkten darob konsterniert, bei United lief es weiterhin wie am Schnürchen: Kilae der ältere Kellerbub erhöhte nach Hugi-Zuspiel per Körpertreffer ohne Kickbewegung auf 3:0, danach war Überzahlzeit, Töbeli liess auf Zwickie-Vorlage das Netz schon wieder erzittern. Nun wurde die Sport-am-Donnerstag-Truppe definitiv überstellig: Ein Stockschlag-Festival mündete in einer Strafe gegen Samwise – ob es den richtigen Spieler erwischt hat, wird erst die Videoanalyse zeigen. Danach trieb es auch der Möchtegern-Torhüter zu bunt, gefühlte sieben Meter ausserhalb des Torraumes wollte er noch einen Ball im wortwörtlichen Sinne behändigen. In doppelter Überzahl gelang auch den Tägerwilern der erste Treffer, was aber abgesehen vom unvermeidlichen Seitenwechsel der einzige Wermutstropfen in diesem Spiel bleiben sollte.

Natürlich tankten die Ligagenossen aus der Bodenseeregion durch den Initialtreffer neuen Mut, wurden aber sofort wieder in die Schranken verwiesen. Kilae spielte den Ball zum Capitano, dieser traf ins hohe Eck und komplettierte somit seinen üblichen Saison-Scoringwert in nur einer Partie. Weiterhin wurde aufs Vorzüglichste geholzt – Gygi, der Präsident und Chlörli besuchten noch einmal für je zwei Minuten die Tribünengegenseite – mit Ruhe und tollem Einsatz wurde aber weiterer Schaden erfolgreich abgewendet. Deutlich wurde der bisher Führende somit besiegt, leise durfte schon einmal von der Tabellenspitze geträumt werden.

Erst einmal galt es aber, die kurze Pause von nur einem Spiel möglichst effizient für spassige Aktivitäten zu nutzen. Die gediegene Festbeiz der früheren Tuggen Selection liess diesbezüglich einiges zu, so konnte problemlos gleichzeitig gejasst, geschmaust und das Thurgau-Derby zwischen den Roten Löwen und den Emotionen begutachtet werden. Allzu bald musste der gemütliche Vesperplatz aber wieder mit der heute doch etwas arg gekühlten Sporthalle getauscht werden, mit den Drachen zu Mörschwil wartete ein weiterer harter Gegner auf die Toggis.

Trotz scheinbar unendlich vielen Spielern missriet der Start diesmal so richtig komplett: Vorne wurden beste Chancen konsequent versemmelt, hinten hingegen trafen die Tabellenzweiten nach einem unbewachten Laufspiel verdeckt zur frühen Führung. Selbst eine Überzahl blieb diesmal ungenutzt; Gygi, Bigg, Chlörli, Gile – die Liste der Chancentode könnte fast schon beliebig verlängert werden. Immerhin stand dann doch irgendwann der Seitenwechsel an, so durfte ein zartes Hoffnungspflänzchen psychologischer Natur heranwachsen, hatten die Mannen in schwarz doch im Vorspiel von dieser Seite her gleich vier Tore erzielt.

Vorerst ging die Misere weiter, die Überlegenheit der Jünger aus dem Tal des Bergbahnenstreits nahm aber allmählich zu. Die komische Taktikmixtur der dritten Linie – nach seinem Erfinder als „2-2-Rust“ bezeichnet – brachte dann doch endlich einen United-Treffer ein: Ein weiter Ball von Down-under-JiBi fand den Presi, dieser düpierte den Mörschwiler Keeper nach allen Regeln der Kunst und traf flach zum 1:1. Die Spur wurde aber doch noch nicht ganz gefunden, ein Abschluss der Drachen aus kurzer Distanz fand unglücklich den Weg unter dem Bein des Schreiberlings hindurch zur neuerlichen Führung. Nun wollte sich die Churfirstenbrigade aber endgültig nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen: Ein exakter Distanzschuss von Hurdi nach einer Chlörli-Vorlage brachte den zweiten Ausgleich, danach setzte Zwacker zur Show an, spielte ein Tunnel, marschierte solo in Richtung Tor und traf gar noch exakter zur erstmaligen United-Führung. Ruhige Schlussminuten waren damit aber nicht eingeläutet, Gygi (schon wieder!) und der Sportchef wollten auch einmal die Qualitäten der Strafbank aus nächster Nähe beurteilen. Trotz doppelter Überzahl – die Dragons hatten ihren Schlussmann durch einen sechsten Feldspieler ersetzt – blieb nun das Glück den Toggenburgern hold: Gile der jüngere Kellerbruder blockte einen Abschluss mit dem Fuss, Hürdel traf aus grosser Distanz das leere Tor, so dass der zweite Fuss-Assist und damit auch der zweite Vollerfolg Tatsache wurden.

Mit Wohlgenuss wurde die letzte Bierlieferung von Mischa – nach Stammheimer Ansicht zu viel für eine Mannschaft – delektiert, ehe der (sieges-)trunkene Rückzug hinter den Ricken anstand. Ebenfalls jenseits der Passhöhe entstammen die neu ärgsten Verfolger der United-Equipe, nach jüngsten Hochrechnungen und Trends aufgrund fehlerhafter Verbandspage dürfte das Torquorum gegenwärtig aber für die Spitzenposition der Serien-Ersten knapp ausreichen. Zu hoffen ist somit, dass auch in den verbleibenden drei Runden eine rege Teilnehmerzahl zu vielen weiteren Punkten führen kann.

 

Mitem Zwei dabei: Erzherzog Nussprellung, Offensivdrang-Sportchef, Präsi der Neo-Top, Samwise mit dem kleinen Leibchen, H1-Erfolgs-Co-Trainer Kilae, Silvie van der Star (van der Star, Siiilvie van der Staaar), Pocahontas im Molotow-Elend, Fersensporn-Töbeli, Hurdi-san 2.0, Laufwunder Lario, Oli5 der Festbeizer, Koalabruhin, de, wo üs verpfiffe hett, der ältere Zverev, ZwickedAli, Gygi der termingeplagte Stockschläger, President of Hockeytown, ich; Delegierter für Dreipunktewürfe: Luca.