Im Entscheidungsspiel um den Ligaerhalt setzt sich United Toggenburg gegen die Nesslau Sharks mit 9:3 Toren durch. Im Schlüsselspiel vermag das Heimteam erstmals komplett zu überzeugen, spielentscheidend war eine ausserordentliche Leistungssteigerung im Mittelabschnitt.

Bazenheid – Das erste Spiel nach 40 schwachen Spielminuten verdient verloren, das zweite Spiel glücklich in der Verlängerung gewonnen – bis anhin gelang es United Toggenburg nicht, in den Playouts an die starken Leistungen der regulären Saison anzuknüpfen. Mit der Rückkehr des genesenen Peter Abderhalden und einer zusätzlichen u21-Verstärkung in der Person von Schwizer entspannte sich die Personalsituation für die entscheidende Partie, dennoch war eine deutlich bessere Spielweise als in den zwei Affichen zuvor gefordert.

Auch in der dritten Playout-Partie fanden sich zahlreiche Zuschauer aus dem gesamten Toggenburg in der Halle ein und unterstützten ihre jeweiligen Favoriten. Wie bereits üblich in dieser Serie gelang der Start dem Gast besser, Gisler erwischte nach zehn Spielminuten Torhüter Liechti mit einem Distanzschuss. Eine Strafe gegen Wickli aufgrund eines Stockschlages blieb ohne Folgen, danach übernahm United Toggenburg vermehrt das Spieldiktat, der 1:1-Ausgleichstreffer von Baumann nach einem tollen Zuspiel von Rutishauser war die logische Konsequenz. Kurz vor der Pause unterlief Luzio ein klassisches Regelvergehen, indem er nicht alle Bruchstücke seines Stockes einsammelte. Wenige Sekunden vor Ablauf von Strafe und Spieldrittel gelang so Huser die neuerliche Führung – und dies aufgrund des bis dato Gezeigten nicht unverdient, waren die Nesslau Sharks punkto Tempo und Zweikampfverhalten doch stärker.

Ein kräftiges Wachrütteln war unerlässlich – das Trainerteam und Routinier Bick übernahmen diese Aufgabe in der Garderobe. Die Ansprache zeigte Wirkung, nach fünf Spielminuten des Mitteldrittels glich Topscorer Gian Liechti das Resultat wieder aus. Plötzlich waren die Spieler von United Toggenburg deutlich aktiver als ihre Kontrahenten, was sich strafen- und resultatmässig auswirken sollte. Ein Ausschluss nach einem Stossen seitens der Nesslau Sharks brachte den Hausherren die erste Überzahl ein, welche Pascal Gyr – im Slot perfekt durch Zwicker freigespielt – in seiner unnachahmlichen Weise zur erstmaligen Führung ausnutzte. Gut eine Spielminute später doppelte Gian Liechti auf Zuspiel von Baumann nach, ehe eine weitere Strafe gegen die Gäste eine zweite Überzahl generierte. Wiederum lief der Ball gut, so dass Wickli auf Vorlage von Rutishauser den unglücklichen Nesslauer Schlussmann in der flachen nahen Ecke erwischte. Mit einem deutlichen, aber noch nicht beruhigenden Vorsprung von 5:2 Treffern wurde das Spiel im Mittelabschnitt eindrücklich gedreht.

Verwalten oder weiter forcieren? Eine Mischung musste der Weg von United Toggenburg durch den Schlussabschnitt sein. Vorerst blieb das Heimteam offensiv am Drücker: Zwicker überwand seine Deckung perfekt und traf im Drehschuss zum 6:2, die Rolle des Schlüsselspielers in dieser Serie mit insgesamt neun Scorerpunkten darf ihm somit definitiv zugestanden werden. Nur zwei Minuten später war auch Gian Liechti wieder erfolgreich, welcher aus spitzem Winkel Treffer Nummer sieben für United Toggenburg herbeiführte. Die Gäste gaben sich aber in keiner Phase auf und drängten weiterhin auf das United-Tor, Dario Liechti liess aber bis auf den Verkürzungstreffer von Geiger keine weiteren Gegentreffer zu. Der temporäre Rückschlag wurde aber bestens verdaut, die weiteren Tore zum 8:3 durch Herger auf Zuspiel Zwickers sowie zum 9:3 durch Baumann auf Vorlage Gian Liechtis entschieden die Partie endgültig. Die letzten Minuten wurden mit einer soliden Defensivleistung heruntergespielt, ehe die Ligaqualifikation ausgiebig zusammen mit den zahlreichen Zuschauern gefeiert werden durfte.

United Toggenburg bleibt in der ersten Liga – was letzte Saison noch einem kleinen Wunder gleichkam, ist dieses Jahr das Ergebnis einer erfolgreichen Weiterbildung. In kleinen Bereichen – beispielsweise in der Physis unter der Leitung von Konditionstrainer Gabriel Keller, in der Teamtaktik und im Powerplay – konnten beachtliche Fortschritte erzielt werden. Mit 30 Punkten in der regulären Saison wurde ein bemerkenswertes Ergebnis erzielt, welches nur knapp nicht zu Playoff-Meriten gereichte. In der engen Serie gegen die Nesslau Sharks beanspruchte United Toggenburg phasenweise das Glück, vermochte aber in der entscheidenden Partie voll zu überzeugen. Nach einer wohlverdienten und für einmal früher erfolgenden Pause wird mit den Cup-Vorbereitungen die Planung der Saison 2018/19 in Angriff genommen werden.

Für United Toggenburg spielten: Dario Liechti; Resegatti, Rüegg; Wickli, Luzio; Colin Gygax, Landolt; Peter Abderhalden; Gian Liechti, Rutishauser, Baumann; Gyr, Herger, Zwicker; Bruhin, Schwizer, Bick; Schefer; Mazzucchelli