Im ersten Playout-Spiel unterliegt United Toggenburg gegen die Nesslau Sharks mit 3:4 Toren. Die Gäste aus dem oberen Toggenburg zeigten eine leidenschaftliche Leistung und verdienten sich den Sieg mit vier Treffern in den ersten 40 Spielminuten, während United Toggenburg lange Zeit lethargisch blieb und erst spät zum eigenen Spiel fand.

Bazenheid – Mit dem Beginn der Playouts werden die Karten neu gemischt: Das Derby zwischen United Toggenburg und den Nesslau Sharks versprach viel Spannung und Kampf, entsprechend gross der Zuschauerauflauf auf beiden Seiten. United Toggenburg durfte das Heimrecht für sich aufgrund der besseren Tabellenposition beanspruchen, dennoch sollte jedem Akteur des Heimteams bestens bewusst gewesen sein, dass der Punktevorsprung und die beiden umkämpften Erfolge in der regulären Saison keinesfalls den Blick auf das Wesentliche trüben dürften.

Die Startphase gestaltete sich entsprechend offen, ersten Chancen der Gäste wussten die Hausherren mit einer Druckphase zu antworten. Der Initialtreffer fiel dann nach zehn Spielminuten, Scherrer war für die Gäste nach einem schnell vorgetragenen Konter erfolgreich. Trotz des frühen Zeitpunktes zeigte das Tor eine deutliche Wirkung: Die Gäste aus Nesslau gewannen an Schwung und wirkten präsenter, United Toggenburg liess insbesondere die Passqualität vermissen, allzu oft verrannten sich die Spieler in Einzelaktionen. Mit der logischen Konsequenz des 2:0 durch Huser akzentuierten sich diese Anzeichen noch stärker: Nesslau war in den Playouts angekommen, United Toggenburg ganz offensichtlich nicht.

Die Vorgaben für den Mittelabschnitt sind schnell zusammengefasst: Der Fokus musste wieder auf das Spiel selber gelegt werden, gleichzeitig war eine kompaktere Defensivleistung unumgänglich. Leider folgten den Worten keine Taten: Auch in den Spielminuten 21 bis 40 blieben die Nesslau Sharks aktiver, motivierter und gefährlicher. Ein Doppelschlag durch Huser und Gisler innerhalb von zwei Minuten erhöhte den Rückstand des Heimteams auf 0:4, beide Male ging dem Treffer ein eklatantes Defensivverhalten voraus. Zwar wurde nach einer Auszeit und nicht zuletzt dank einer starken Leistung von Torhüter Liechti die defensive Stabilität wieder erreicht, im Angriff passte aber nach wie vor wenig zusammen. Mit dem herben Rückstand von vier Zählern und ohne eigenen Torerfolg musste der zweite Gang in die Kabinen absolviert werden.

Nun musste endgültig alles in die Waagschale geworfen werden, sollte der Playout-Start nicht zum Fiasko verkommen. Tatsächlich gelang United Toggenburg wie so oft die Steigerung im Schlussdrittel: Nach einer überstandenen Strafe gegen Wickli erlöste Eicher auf Zuspiel von Zwicker mit seinem ersten Saisontreffer die bange Wartezeit auf ein Tor, anschliessend konnte der Druck gleich aufrecht gehalten werden. Das 2:4 durch Herger – erneut vorbereitet durch Zwicker – brachte die Hoffnung wieder zurück ins United-Spiel, waren doch noch mehr als zehn Minuten Spielzeit übrig. Zwei sich überlappende Ausschlüsse gegen die Gäste verbesserten die Aussichten weiter. In doppelter Überzahl realisierte Zwicker tatsächlich seinen dritten Assistpunkt, den Torerfolg durfte Gian Liechti für sich beanspruchen. In acht Spielminuten wurde aus einem 0:4 ein 3:4 – dabei sollte es aber leider bleiben. Zwar blieb United Toggenburg nun bis zur Schlusssirene spieldominierend, der Ausgleich wollte aber selbst ohne Torhüter nicht mehr fallen. Oft durfte sich United Toggenburg in dieser Saison das Attribut „kämpferisch“ attestieren lassen – diesmal waren es eindeutig die Gäste aus Nesslau, welche über die gesamte Spieldauer kämpferischer auftraten und somit auch den Grundstein zum Erfolg legen konnten.

Selbstkritisch zeigten sich die Spieler um Captain Rutishauser nach der Derbyniederlage. Ohne vollen Einsatz über 60 Spielminuten können die Toggenburger nicht gewinnen. Nur mit einer geschlossenen Leistung und einer gemeinsamen Spielweise ist der Erfolg möglich – Die Nesslau Sharks haben dies an diesem Abend eindrücklich selber demonstriert.

Für United Toggenburg spielten: Dario Liechti; Resegatti, Rüegg; Wickli, Eicher; Luzio, Thomas Keller; Tannheimer; Gian Liechti, Pascal Gyr, Frey; Rutishauser, Herger, Zwicker; Bruhin, Colin Gygax, Baumann; Landolt; Mazzucchelli