In den beiden Startspielen des neuen Kalenderjahres können die Toggenburger nicht an die knappen Niederlagen vor Weihnachten anschliessen. Die Spiele gegen Unihockey Luzern und Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf gehen jeweils deutlich verloren, wobei Umstellungen und ein Fokus auf mehr Spielpraxis diese herben Niederlagen nur teilweise erklären können.

Als wohl einzig positives Fazit aus den beiden ersten Spielen im Jahr 2019 kann die wiedergewonnene Kadertiefe erwähnt werden: Mit 20 und 21 Spielern wurden diese Partien bestritten. In beiden Spielen war jeweils ein klarer Wendepunkt zuungunsten von United Toggenburg zu erkennen – eine Reaktion auf diese temporäre Baisse blieb aber jeweils komplett aus.

Die Auswärtspartie gegen Luzern begann denkbar schlecht, nach rund 100 Sekunden lagen die Gäste nach einem Zuordnungsfehler bereits in Rückstand. Zwar waren auch die Hausherren zu Beginn nicht wirklich in der Spur, traten insgesamt aber überzeugend auf. Nach 14 Spielminuten winkte die Chance auf den Ausgleich in Überzahl, doch leider liess sich die Powerplay-Formation nach einer Druckphase übertölpeln und fing somit das 0:2 aus eigener Sicht ein. Auch eine zweite Überzahlgelegenheit brachte nichts Zählbares für die Toggenburger ein – mit einem Zweitorerückstand ging es zum ersten Seitenwechsel.

Auch in Spielabschnitt zwei änderte sich wenig: Luzern blieb am Drücker, war aber nicht wirklich zwingend. United arbeitete defensiv zuverlässig, brachte aber kaum Chancen zustande. Zur Spielmitte stand die nächste Überzahl an – und schon wieder kassierten die Toggenburger nach kurzer Druckphase einen Shorthander. Als dann mit Bollinger auch erstmalig ein Toggenburger zwei Strafminuten absitzen musste, zeigten die Luzerner, wie ein Powerplay aussehen sollte – Huber traf für seine Farben bereits zum 4:0. Doch so lethargisch die Gäste wirkten: Urplötzlich war die Reaktion da. Keine Minute nach dem Rückschlag in Unterzahl traf Abderhalden auf Zuspiel von Herger, zwei Minuten später verkürzte Frey auf Vorlage von Rüegg. United Toggenburg war im Spiel angekommen, wobei auch Luzern mit zwei Lattentreffern Pech bekundete. Mit neuer Hoffnung ging es in die letzte Pause.

Zum Start des Schlussabschnitts musste noch eine Unterzahl überstanden werden, danach ging es direkt wieder nach vorne: Herger zeigte sich in der Zentralschweiz äusserst motiviert und traf auf Vorlage von Captain Zwicker zum 3:4. Doch postwendend erhöhten die Hausherren ihren Vorsprung wieder, Ulmer traf das Tor volley und via Latte. Sicherlich ein glückliches Tor – doch bei United riss nun aus unerfindlichen Gründen der Faden: Gleich zweimal in rascher Folge wurde dem Gegner der Ball zugespielt, so dass innerhalb von sechs Spielminuten das 3:4 auf ein 3:7 anwuchs. Früh – zu früh – gaben sich die Toggenburger geschlagen, so dass in den Schlussminuten die finnischen Söldner in den Reihen von Unihockey Luzern Katz und Maus mit der United-Abwehr spielten. Ein herber Schlussstand von 11:3 war die Folge, ein eigener Treffer konnte nicht mehr verbucht werden.

Eine Woche später stand die Partie gegen Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf in der Wattwiler Grüenau an. Einzig Bollinger wurde aufgrund früherer Hallenprobleme geschont, ansonsten durfte United Toggenburg wieder auf das gesamte Kader zurückgreifen. Leider behielten die Toggenburger auch diesmal die ärgerliche Tradition bei und fingen sich bereits in den Startminuten einen Gegentreffer ein. Die Gäste gewöhnten sich rasch ans ungewohnte Terrain und traten dominanter auf, United vermochte aber durchaus auch offensive Akzente zu setzen. Nach zehn Spielminuten wurde Aydemir bei seinem Abschlussversuch kaum behelligt, das 2:0 war die schmerzhafte Konsequenz. Schliesslich gelang aber auch United Toggenburg der Initialtreffer, Herger traf auf Vorlage von Frey präzise in die weite Ecke.

Fatal und schmerzhaft war diesmal das Mitteldrittel: Erneut trafen die Gäste kurz nach Wiederanpfiff, danach wurden ihnen die Treffer regelrecht auf dem Silbertablett präsentiert: Unpräzise Zuspiele nach eigenen Angriffen führten zu raschen Kontern, welche sich auf dem schnellen Parkettboden als besonders gefährliche Waffe erweisen. Noch vor Spielhälfte erhöhten die Gäste den Vorsprung auf 7:1, selbst eine Auszeit und ein Torhütertausch brachten keine Entlastung. Bis zum Erklingen der Sirene kletterte das Score gar auf 1:9 aus Sicht des Heimteams, noch blieb ihnen die Höchststrafe des Stängeli erspart.

Sichtlich geknickt und auch ratlos ging es in die Pause. Eindringlich versuchte das Trainerteam, den Fokus wieder zu richten. Dies gelang insofern, da lange Zeit keine Gegentreffer mehr fielen – die Gäste hatten ihre Angriffsbemühungen auch sichtlich reduziert. Eine Doublette durch Kast und Ehrensperger brachte den Gästen fünf Minuten vor Schluss doch noch zwei weitere Treffer ein, immerhin konnte der stets äusserst motivierte und absolut zu Recht als bester United-Spieler ausgezeichnete Michael Schwizer den Schlusspunkt unter diese einseitige Partie setzen.

Mit dem Beginn des neuen Jahres wurde der Fokus bewusst auf die bevorstehenden, schweren Playoutspiele gelenkt. Durch Blockumstellungen ergaben sich neue Konstellationen, auch war es ein zentrales Anliegen, dem gesamten Kader genügend Spielzeit einzuräumen. Dennoch muss nach diesen zwei Spielen ein ernüchterndes Fazit gezogen werden: Weder konnte die grundsätzliche defensive Stärke der vergangenen Spiele gewahrt werden, noch traten die Toggenburger im Angriff gefährlicher auf. In den verbleibenden drei Spielen der regulären Saison gilt es nun, die richtigen und schlagkräftigen Formationen für den schweren Kampf gegen den Abstieg zu finden.

Für United Toggenburg spielten: Dario Liechti, Egli; Luzio, Colin Gygax; Resegatti, Rüegg; Eicher, Landolt; Lukas Schwizer, Bollinger; Michael Schwizer, Gyr, Herger; Thaddey, Abderhalden, Frey; Wöcke, Zwicker, Solenthaler; Bruhin, Philip Gygax.