Die drittletzte Runde stand für den trömmligen H2-Haufen auf dem Programm, der Frühling war schon deutlich spürbar: Die rasche Fahrt über den Ricken konnte bei schönstem Tauwetter verbracht werden, ob der schönen Aussicht wären einige Toggis fast lieber in den bereitstehenden Bus vor der Halle gestiegen, welcher eine Gruppe Zürcher in die Berge bugsieren sollte. Erschreckend, dass sich viele United-Haudegen nicht mehr an diese kultige Halle in Rüti erinnern mögen – in den letzten elf Jahren wurde mit Bestimmtheit schon einmal ein Spiel dort ausgetragen. Jedenfalls war dann die Anzahl United-Recken doch ziemlich stattlich: Gleich 16 Feldspieler fanden sich in der gemütlich-düsteren Garderobe #5 ein, diese Zahl sollte sich bald als ideal erweisen. Los ging es mit der Affiche gegen die von H1-Star JB heiss geliebten Lokomotiven aus Stäfa, welche vor der Partie Tabellenplatz fünf bewohnten.


Das ging ja ausgezeichnet los: Schon im zweiten Einsatz brachte der dritte Block (Mensch, haben wir eine Luxus-Situation!) die Mannen aus dem Toggenburg in Front, Thömmes Turbo traf nach einem exzellenten und präsidialen Zuspiel. Des Präsidenten Knie frohlockte indessen kaum: Nach wenigen Spielminuten war es das mit den Einsätzen des Teamseniors gewesen, Jungspund Düli machte sich gleich an seiner Statt auf die Ballhatz. Vorerst ging die Partie munter weiter: Der Erzherzog stellte auf 2:0, den Pass erhielt er vom immer flotter werdenden Gan. Weitere Tore wären durchaus noch drin gelegen, allerdings traf in der Starthälfte einzig Bick – und dies erst noch ins eigene Tor. Mit einem zu knappen 2:1 ging es an den imaginären Seitenwechsel.

Lange Zeit wollte haperte es auch im nächsten Stundendrittel mit Torerfolgen, vorentscheidend war dann aber das 3:1 durch den Juniorchäser, die Vorlage stammte dank Gitzigätz ebenfalls aus der Wattwiler Talentschmiede. Kurz darauf drehten sie die Kombination einfach um, schon stand es 4:1. Gitzis Torjäger- respektive Prinzessinenkrönchen wird dadurch noch etwas stärker golden, Gan hingegen trumpft beim PPG-Wert massiv auf. Und Düli? Der eingewechselte Drache aus Flawil machte seinen Job ausgezeichnet, beim Forechecking war im gegnerischen Auge stets eine Prise Furcht auszumachen – woran dies gelegen haben könnte, lassen wir hier einmal unbeantwortet.

Bevor nach der Lokomotive auch noch der Pfannenstiel bearbeitet werden musste, stand erst einmal eine gehörige Jasspause an. Einen Freudentanz führte hier der Schreiberling auf, beim Molotow war diesmal kein Kraut gegen ihn gewachsen. Dass er die Reprise aufgrund des intensiven Einschiessens auslassen und somit Cl-, Joista und Hügli gleich je einen ganzen Punkt kampflos überlassen musste, fuchste ihn dann doch etwas. Nach sieben gespielten Runden führt der grossartige Aussenseiter Hügil McEHC die 36-Liesauf-Rangliste vor den unentwegten Jassprofis Luchs/Poci an.

Rasch kehrte Seriosität ein, wartete doch der Runner-up auf die Ostschweizer Spassbrigade. Die Fankurve hatte sich in der Zwischenzeit verdoppelt: Zum akut biergefährdeten ZwickedAli gesellte sich Ehren-Capo Rust, das Coaching überliess er grosszügig Erfolgstrainer Silvie. Der Start gelang dann nicht ganz nach Mass: Gleich beim ersten Freistoss pennte Hüter HJS noch etwas, der UHC Pfannenstiel lag in Front. Glücklicherweise gab es da aber noch Pirmin: Rechtzeitig auf diese wichtige Partie genesen, führte er die Wende gleich selber herbei: Beim 1:1-Ausgleich traf er aus kurzer Distanz auf Vorlage von Negil, für die Führung brauchte er dann einen Lario-Luchs-Assist sowie einen präzisen Hammer aus 15 Metern Distanz. Am Seitenwechsel gab es diesmal nichts zu rütteln: Der Observer auf der Tribüne instruierte seine Zöglinge auf dem Feld, welche übrigens einen exzellenten Job machten. Leider informierten diese jedoch nur die Gegner, nicht aber uns – sie wussten wohl, was sie erwartet hätte.

Naja, auch auf der anderen Seite war Unihockey möglich. Zuerst traten aber wieder die Zürcher etwas besser in Erscheinung: Nach dem Pari-Treffer zum 2:2 aus spitzem Winkel blieben sie spielbestimmend, mit Ach und Krach wurden aber weitere Rückschläge abgewehrt. Vorne fand erneut Gan das Glück: Auf Zuspiel von Kilae brachte er die H2-Pläuschler wieder in Front. Als der Sportchef nach einem hart gepfiffenen Stockhauen in der Abwehr auf die der Auswechselbank gegenüberliegende Seite Zwei Minuten zwecks allgemeiner Kontemplation verbringen musste, witterten die Egger Morgenluft, machten die Rechnung aber ohne den Polizisten. Töbeli wurde die Pille weit vorgelegt, der Torhüter rannte auf Chlor zu – der Rest ist Ligaquali-Geschichte. Die Zweitoreführung wurde schliesslich souverän über die Zeit gerettet, vier volle Punkte gereichten Zwickie völlig zur Überbringung wohlgekühlter Hopfen-und-Malz-Säfte.

Das Straucheln in der Halle ging auch nach der United-Abreise weiter, somit wurde die Tabelle ordentlich durcheinandergewirbelt. Den UHC Pfannenstiel II spülte es gleich auf Rang vier zurück, sie liegen aber nur einen Punkt hinter den aufstrebenden Flimsern und dem UHC Herisau II. United konnte den Vorsprung auf fünf Punkte hochschrauben. Für den Schlussspurt darf dennoch keine falsche Sicherheit auftauchen, zumal die fünfjährige BBC-Sperre des Capitano Ügli gerade abläuft und somit ein Lulu-Schwingfest-Revival gefeiert werden könnte.

Fürs Zwei auf dem Acker: J. Watumba, 1‘760 yards, JGO, Ganovic, Luchses Lario, étoile d’argent, Poci, Hürdel-Nest, Chlörli, Düli, el Presidente, Egil-San, Tom Turbo, Gitzigätz, Hügül, Pirmin, Nöcheggepenner HJS.