Ja ist es denn die Möglichkeit! Erst gerade noch hatten die H2-Recken bei intensiven Volleyball-Trainings ihre Sommerkondition aufpoliert und die letzten Toggenburger Büchel von Emd und Streuried befreit, schon wartete wieder der harte Unihockey-Alltag auf die Schwarz-Gelben. Wiederum leisteten die Lizenz- und Turnierverantwortlichen Zwickie und Gan hervorragende Arbeit, so dass die Saisonpremiere gleich im heimischen Ifang aufgenommen werden durfte. Auch die Spieler taten ihr logistisch Bestes, um den Start ohne grosse Reibungsverluste zu gestalten: Da sich 16 Feldspieler angekündigt hatten, verzichtete el Presidente auf die zweite Partie, Joista schlief dafür etwas länger aus und stiess erst auf die Mörschwil-Affiche zur Mannschaft.

Los ging es gegen die Rätoromanen aus Disentis. Zwar zeigten sich die Lokalmatadoren quietschfidel und legten mit drei Blöcken einiges an Tempoarbeit vor, doch irgendwie schienen die Anwärter auf die Topscorer-Krone (Pirmin, Chlörli, Sportchef, Gitzigätz) noch arg mit Ladehemmungen zu kämpfen – vielleicht hatten sie aber auch schlicht im an Toren reichen Abschlusstraining am Donnerstag zuvor ihr Pulver verschossen. Die Bündner waren da deutlich effizienter: In ihrem zweiten Angriff düpierten sie mit einem weiten Zuspiel das noch etwas löchrige United-Bollwerk und gleich auch Oberst a.D. Müller. Da die Offensivkräfte weiterhin gar zahm zu Werke gingen, musste Offensivverteidiger Pit Sahat in die Bresche springen – eiskalt verwertete er das Pocahontas-Zuspiel mittels Drehschuss in der nahen Ecke. Doch von Nervenberuhigung keine Spur! Praktisch identisch mit dem ersten Treffer tauchten die Mannen von ob dem Wald vor Müllers Ändu auf und reussierten zum 2:1 – dies dann auch der Pausenstand.

Fanden die Toggis in Halbzeit 2 die benötigten Briquets, um endlich richtig in Fahrt zu gelangen? Zumindest bei Abdi stellte sich diese Frage nicht: Kurz nach Wiederanpfiff drosch er den Pass von Gitzigätzi eiskalt in die Maschen und positionierte sich in der Saisonwertung mit einer Doublette bereits weit vorne. Die Desertina Bulls blieben aber aufsässig und nutzten das allmählich eklatant werdende Abwehrproblem der United-Beta schonungslos aus. Ihre neuerliche Führung wurde von einem spektakulären Energieanfall des 1.609km aka Herzbauer beantwortet, mit sattem Tempo überwand er zwei Verteidiger und schob dabei gleich einem Verteidiger und anschliessend dem Torhüter ein Tunnel zum 3:3. Doch leider verpuffte auch dieses Strohfeuer, mit zwei schnellen Vorstössen stellten die Bündner gegen die larmoyanten United-Spieler auf 5:3. Sicherlich die Vorentscheidung, insgesamt aber doch sehr bitter, verfügten doch alleine die Spieler Hurdi-san, Pirmin, Chörli und Presi über mehr als eine exquisite Torchance. Zwei Sekunden vor dem Spielende verkürzte Töbeli im Trubel eine Vorlage von Gitzi zum 4:5 aus United-Sicht, dann war aber Endstation.

Langes Hintersinnen war wie stets nicht angebracht – in den letzten 12 Jahren ging so manches Startspiel flöten. Rasch knieten sich die Toggis hinter die Jasskarten, hier musste ja zwangsläufig ein Toggenburger gewinnen. In den beiden Schieber-Affichen war kein Kraut gegen den ansonsten ewig hinterherhinkenden HJS gewachsen: Mit seinen Partenaires Chlörli und Luchsiger Lario gelangen ihm zwei Punkteerfolge, in den Molotows zwischendrin waren dann aber Silberstern und – nach seiner Ankunft – Erzherzog Jörgerl erfolgreich. Vor lauter Jasslaune fiel doch tatsächlich das Einschiessen aus – mit intensiven Sprints (oder so…) machten sich die United-Edelreservisten für den Antritt gegen die Drachen aus Mörschwil bereit.

Cheläs Truppe jedenfalls schien bereit für den Ernstkampf zu sein, gleich hymnenweise schilderten sie im Vorfeld die intensive Vorbereitung, die Konditionsdrangsalierungen im Sommer und auch ihr Ziel, der vierten Liga endgültig Adieu zu sagen. Optimale Voraussetzungen für ein nervenaufreibendes Duell – der Start glückte diesmal United II: Gitzigätz wurde von Rückkehrer und Unihockeygott Corsin St. Louis perfekt angespielt und traf routiniert zum 1:0, hernach durfte Lüzchen dann erfahren, dass die Abwehrarbeit auch in der vierten Liga kein Zuckerschlecken ist. Mit etwas Glück blieb die Null hinten lange Zeit bestehen, vorne doppelte dafür Pit – war der Typ eigentlich schon immer ein so begabter Torschütze? – auf Gitzi-Vorlage nach.

Nach der Pause kamen dann die Dragoner immer besser in Fahrt. Der Anschlusstreffer nach einem Abpraller war kaum abzuwehren, beim Ausgleich, der nur eine Spielminute später fiel, machte dann der schreibende Torhüter keine gute Falle und somit auch das eigentlich vorbildliche Backchecking von Egil-San zunichte. Noch immer stand es 2:2, als bereits die letzten drei Spielminuten eingeläutet wurden. Wer könnte zu dieser Spielzeit wieder einmal gut für einen Treffer sein? Na klar: Lario Luchs! Wunderschön im Slot durch Gitzigätzi angespielt, liess er sich nicht zweimal bitten und stellte das Score auf 3:2. In den letzten Spielsekunden tat der Sportchef sein Möglichstes und meist Legales, um die Mörschwiler am Ausgleich zu hindern. In den allerletzten Sekunden durfte sich dann auch noch der Schreiberling für seinen Missgriff rehabilitieren, dann war Schluss. Mit zwei Punkten und einem ausgeglichenen Torverhältnis endete der erste Werktag von United Zwei.

Lustig sieht die Tabelle nach einer Runde aus, haben doch 75% aller Teams zwei Zähler auf ihrem Konto. Einzig Herisau II hielt sich nicht an die Absprache, weshalb sie alleine mit vier Punkten in Front liegen. Dies zu korrigieren obliegt aber gleich wieder uns: Am 27. Oktober stehen Appenzeller-Wochen bei McDaniels an, gegen Appenzell II und Herisau II werden die Toggis in Gossau mit grosser Freude antreten. Vorsorglich stärkten diese sich nach geleisteter Arbeit mit Fleischkäse, Poulet und Pommes, um zukünftig die benötigten PS auch ordentlich auf den Boden bringen zu können.

Fürs Zwei dihei: Truppengärtner Ändu, HJS, 1.609km, Egil-san Bärentöter, Silbersternchen, Aushilfscapitano Räöüli, Quors, Poci, Joista, Bäresämi, Pirmin, Rüstü, Chlörchen, Hürdel, de Düli, Gitzigätz, Pjotr, Luchs-Lario.