Disentis, Samstag, 23. November: Kurz nach 18 Uhr trifft die zweite Fuhr der zweiten United-Garde im Klosterort oberhalb des Waldes ein. Die beiden Goalies und Comeback-Kilae treffen auf eine muntere Schar: Joista hat den albiert bereits vorzüglich ausgewiesen, Poci, 1.609km und Capitano Ugi sind tiefenentspannt mit Bikram-Yoga beschäftigt, einzig (für einmal non-playing-)Trainer Silvie van der Star scheint durch den Weihnachtsmarkt-vin-cauld bereits etwas angeheitert zu sein.

Rasch geht es ins Spa, wo das türkisch-tückische bogn da vapur und andere Wohlfühloasen den Körper verwöhnen und den Geist für die herausfordernden Aufgaben stärken sollen. Eigentlich scheint dies allen zu bekommen, sogar Silvie erreicht temporär wieder irdische Sphären, einzig Pocahontas wirkt am Ende der Kur etwas angeschlagen, hat ihn doch im Tiefschlaf aus unerfindlicher Richtung ein massiver balla da neiv biblischen Ausmasses am Kopf getroffen. Nun denn: Ab zum Znacht! Genüsslich werden brodas, salatas und andere lakto-ovo-vegane Speisen zugeführt, einzig die wahrlich professionellen Spieler schwören an dieser Stelle auf eine gehörige tierische Proteinzufuhr. Kurz vor dem Aufbruch war dann vom Publikum gar noch eine producziun musicala gefordert, wobei nur die treusten Gefährten den Bajuwaren-Fanatiker dabei unterstützen wollten. Also auf in die nächste fueina, wo doch tatsächlich die tapferen H2-Krieger vom UHC Herisau bereits fleissig mit Jasskarten beschäftigt aufwarteten. Mit mittelleckerem Calanda und in Hugis Fall dubiosem Shrek-Saft wurde noch einmal angestossen, danach mussten HJS und Poci die ersten Jassniederlagen gegen Kilae den Schrecklichen und Erzherzog Jörgerl eingestehen. Als dann Silvie den letzten Rubik-Würfel umgedreht und Hügli den letzten Pingpong-Ball zerstampft hatte, hiess es dann „Ir in cauma“! Nach einem leckeren solver unter fachkundiger Beobachtung des gefährlich überbeschäftigten Personals galt es später, die wenigen Schritte hin zum center da sport unter Schusters Rappen zu nehmen, wo dann auch noch kontinuierlich der Rest der munteren Schar in dem Säntis… ääh… die Säntis (sorry, Pflichtaufgabe;)) eintraf.

Eröffnet werden sollte das muntere Tagesspektakel gegen Flims Trin Unihockey. Rasch wurden die 11.5 funktionsfähigen Feldspieler in zwei Blöcke à 5.75 giugadurs aufgeteilt, schon ging es los. Doch halt: Irgendetwas klappte da nicht wie beabsichtigt, wenige Minuten vor Anpfiff musste Goalie-Ändu urplötzlich forfait erklären, irgendetwas schien in seiner ominösen Pizza RIGUGEGL doch nicht ganz koscher gewesen zu sein. Somit stürzte sich das artige Schreiberlein in die Montur, kurz darauf ging die Post ab.

Nun ja, motiviert waren die Toggis ja sicherlich, doch irgendwie schienen die Mahlzeiten, der weite Anreiseweg oder halt doch das frühmorgendliche Sauna-Programm die Kräfte zu schmälern. Keine Probleme damit hatte der Aktuar-Vizepräsi Simon, gleich in seinem ersten Saisonauftritt bugsierte er die von ansiel zugespielte Pille zum 1:0 über die Linie. Danach wurde das Feld aber allzu häufig den Lokalmatadoren überlassen, der Ausgleich noch vor der Pause war die logische Konsequenz. Auch nach dem imaginären Seitenwechsel lief der United-Wankelmotor maximal auf 2.5 Zylindern, so dass erneut die Flimser gnadenlos zuschlugen. Gut, wenn man in solchen Situationen einen clor (sic!) in seinen Reihen weiss: Mit einem ordentlichen Hammer brachte er den United-Voralpenexpress wieder in die Spur, kurz darauf brachte er die Schwarz-Gelben gar wieder in Front – Hügli und Luchs durften sich die Zuspielpunkte gutschreiben lassen. Doch steckten die Flimser darob nicht auf, mit letzter forza glichen sie kurz vor Spielende erneut aus – so ganz ungerecht war diese Punkteteilung sicherlich nicht.

Ein kurzer Blick in die Garderobe zeigte, dass sich der Gesundheitszustand von Andi ob der gezeigten Leistung – wie auch? – nicht sonderlich gebessert hatte. Für die restlichen Teammitglieder hiess es, das zu tun, was alle Mannschaften in Disentis während der Spielpause tun: Die unglaublich gastfreundliche, kulinarisch hochstehende und sehr günstige Festbeiz wird gestürmt und kurze Zeit später werden leckere Capuns, Cordon-Bleus und ähnliche lukullische Vergnügen dem Erdboden gleichgemacht. Natürlich wurde auch gejasst: Bei zwei Molotows erwischte es einmal Poci, einmal Hügli. Lachende Profiteure waren der arciduca und Luchses Lario, beide schlossen damit zu Uosdwis R. Dewoh in der Jassliste auf. Eine muntere Runde unter der Leitung vom Chlor-Nachwuchs übte sich derweil im Quartett, wobei Pirmin, 1.609km, Sam, Gitzi und Silvie hier jeweils einen Sieg herausfuhren. Nach telefonischer Absprache mit Göpf Egg werden diese in der Scorerliste mit 0.1 Jasspunkten niveaumässig gerecht berücksichtigt.

Drei Spiele Pause vergingen wie im Flug, schon stand die zweite Affiche gegen die Tuggen elecziun an. Kilaim war sein Startfurioso in der Zwischenzeit unheimlich geworden, folglich verzichtete er auf ein weiteres Mittun. Irgendwie glich der Start in die Partie dem Flims-Match: United II war völlig neben der Spur, ging aber durch ein sehenswertes Foto-Tor von Capitano Ügli in Front, Chlörli verfehlte zuvor das Tor und durfte somit den Assist einstreichen. Danach wuchsen den Tuggenern aber Flügel, Siebenmeilenstiefel und Streitäxte, oder wir waren schlicht inferior. So oder so: Bis zur Pause drehten sie das Resultat auf 2:1 aus ihrer Sicht, kurz nach dem obligat ausgelassenen Seitenwechsel erzielten sie gar ihr drittes Tor. Erneut war es Chlörli, welcher die burniu aus dem fiug holen musste – locker-flockig brachte er die Toggis nach einem Lario-Zuspiel wieder heran. Der vermeintliche Höllensturm Gitzi-Pirmin blieb bis zu diesem Zeitpunkt blass, schliesslich gelang dann aber Pargätz doch der Ausgleich, Joista hatte dabei seine Kelle mit im Spiel. Als dann der ebenfalls sein Comeback gebende Pit Sahat ein Chlörli-Zuspiel dergestalt in die Maschen drosch, dass er selber beinahe auf der nasun gelandet wäre, schien auch dieses Spiel noch ein erfreuliches Ende zu nehmen. Doch nach einer Auszeit und ohne Torhüter rafften sich die Tuggener nochmals auf und trafen im Pulk zum 4:4-Ausgleich. Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein United-Sieg durchaus möglich gewesen, mit ihrer exquisiten ersten Hälfte hatten sich die Schwyzer einen Punkt aber sicherlich redlich verdient.

Somit stehen die United-Haudegen nach sechs Spielen mit ebenso vielen Punkten da. Zwar ist die Distanz zu den Frontschweinen aus Herisau und Appenzell mit vier und drei Punkten noch nicht beängstigend gross, die vielen Gegentore und die immer noch minimst negative Torbilanz schmerzen aber doch. A propos Schmerzen: Da in den kommenden Wochen keinerlei offizielle SUHV-Aktivitäten für die United-Beta anstehen, muss sie sich wohl oder übel wieder aufs Glatteis begeben – am Donnerstag, 19. Dezember wird der Gletscher in Wildhaus für die wilde Truppe geräumt werden. Und sollten sich dann doch endlich einmal ein paar caschaduirs bis in den Ricken hinunter verirren, so wird auch einem Schlittenplausch auf der Egg nichts im Wege stehen. Si Mustér: la miglia, il arciduca, Kilae il grond, il stgarpitschader, il ansiel, la indiana, la pertga, il peterschigl, il clor, il muz da Sam, il luv-tscherver, il causquadra, il crivel, il pazient, il trenader; succuors: Jay, Lia.