Bazenheid – In der vorletzten Runde der 2. Liga Gruppe 4 empfing der Leader United Toggenburg Bazenheid den Verfolger UHC Winterthur United zum Spitzenkampf. In einer intensiven Partie war es wie im Hinspiel Gyr, der kurz vor Ablauf der regulären 60 Minuten das Spiel zugunsten der Toggenburger entscheiden konnte. Dank dem 6:4 Vollerfolg qualifizierte sich das Heimteam bereits vorzeitig für die Playoffs.

Die Ausgangslage für die Toggenburger war klar. Mit einem Punkt in der Partie gegen Winterthur United kann allen Rechenspielen ein Ende gesetzt werden und die Playoffs wären gebucht. Coach Zellweger musste jedoch auf die abwesenden Frey und Philip Gygax verzichten. Dafür konnte er wieder auf die Dienste von Landolt und Herger zählen. Ausserdem kehrte Colin Gygax nach seinem Auslandaufenthalt zur Mannschaft zurück und nahm umgehend wieder seine altbekannte Rolle im Team ein. Mit Winterthur United war zweifellos eine starke Mannschaft zu Gast in Bazenheid. Das Hinspiel konnte nur dank einem Lucky Punch von Gyr in der 60. Spielminute gewonnen werden. Zudem hatten die Zürcher die Chance mit einem Sieg einen grossen Schritt in Richtung Playoffs zu machen.

Die Startminuten in diesem Spitzenkampf gehörten eher dem Heimteam. Sie konnten den hochmotivierten Gästen entgegenhalten und den Ball in ihren eigenen Reihen zirkulieren lassen. Wirklich gefährlich wurde es aber nur selten. Eine der wenigen Chance hatte Abderhalden, der den Ball jedoch knapp über das Tor drosch. Auf der Gegenseite kamen auch die Verfolger aus Winterthur zu den ersten Grosschancen. Nach einem Konter konnte Bruggmann innert kürzester Zeit zweimal in extremis retten und damit den Rückstand verhindern. Praktisch im Gegenzug wurde Büchel von Resegatti lanciert, lief über das halbe Spielfeld und versenkte den Ball zum 1:0 für das Heimteam. Bereits im nächsten Einsatz durfte die nominell erste Linie wieder jubeln. Auch an diesem Tor war Büchel massgeblich beteiligt. Dieses Mal spielte er den Pass auf den freistehenden Abderhalden, der den Vorsprung ohne Mühe verdoppelte. Im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts neutralisierten sich die beiden Mannschaften weitestgehend. Die meisten Abschlüsse wurden auf beiden Seiten durch gute Blockarbeit zunichte gemacht. Falls doch ein Schuss aufs Tor kam, liessen die Torhüter nichts anbrennen. Die Sirene besiegelte somit das Drittelsergebnis von 2:0.

Im zweiten Drittel war schnell zu sehen, dass Winterthur mit mehr Elan aus der Kabine kam. Sie schnürten die Toggenburger regelrecht in deren Zone ein. Die Gastgeber verteidigten weiterhin leidenschaftlich, konnten sich aber kaum noch befreien. Trotzdem gelang es dem Heimteam nicht, die Überlegenheit in Tore umzumünzen. Mitschuldig daran war Egli, der sich im Toggenburger Tor wiederum in toller Verfassung zeigte. In der 26. Spielminute kamen die Zürcher zur grossen Chance auf den Anschlusstreffer. Büchel musste nach einem Stockschlag für zwei Minuten auf die Strafbank. Es gelang ihnen das Heimteam weiter einzuschnüren, doch sie kamen noch immer nicht zu ihrem Initialtreffer. Trotz schadlos überstandener Unterzahl entschied sich Trainer Zellweger auf zwei Blöcke zu reduzieren, um wieder mehr Zugriff auf die Partie zu erhalten. Tatsächlich gelang es den St. Gallern nach Spielhälfte sich etwas aus der Winterthurer Umklammerung zu lösen. Dabei konnten sie vor allem auf einen exzellent aufgelegten Büchel zählen. Knapp 33 Minuten waren gespielt, als er wie bereits beim Führungstreffer nach einem Solo gekonnt reüssierte. Dieser Treffer schien die Angriffslust von Winterthur United etwas zu dämpfen. Die Gastgeber waren nun wieder im Spiel drin und kamen zu mehreren gefährlichen Abschlüssen. Kehl im Gäste-Tor parierte mehrmals stark, ehe ihm Büchel bei einem Freistoss keine Abwehrchance liess und per Drehschuss ins hohe Eck traf. Es war dies der 30. Skorerpunkt des ehemaligen NLA-Spielers in dieser Spielzeit. Winterthur liess sich jedoch auch von diesem Tor nicht entmutigen und kam keine Minute später nach einem Gewühl vor Egli zum Anschlusstreffer. Captain Holenstein bugsierte den Ball über die Linie und war somit wie beim Hinspiel für den Initialtreffer der Gäste verantwortlich. Es kam gar noch besser für seine Mannschaft. Zwei (!) Sekunden vor Ende des Spielabschnitts erhielten sie einen Freistoss auf Höhe der Mittellinie zugesprochen. Nägeli fand die Lücke und traf punktgenau mit der Sirene zum 2:4. Somit waren die Verfolger definitiv wieder im Spiel.

Zellweger forderte von seinem Team wieder an die Leistung des ersten Spielabschnitts anzuknüpfen. In den ersten Minuten des letzten Drittels war das Spiel ausgeglichener als im vorhergehenden Abschnitt. Die absoluten Topchancen konnte sich jedoch noch keine der beiden Mannschaften erspielen. Die Gäste kamen zu mehreren vielversprechenden Freistossmöglichkeiten, doch ihre ausgeklügelten Varianten wollten nicht zum Erfolg führen. Trotzdem kamen sie in der 48. Spielminute zu ihrem dritten Treffer. Ein gefährlicher Pass von Gassmann wurde geblockt und landete etwas glücklich wieder auf seiner Schaufel. Dies liess sich der Best Player von Winterthur United nicht zweimal bitten. Er überwand Egli mit einem präzisen Abschluss unter die Latte. Damit blieb ihnen noch mehr als zehn Minuten für den Ausgleichstreffer. Die nächste Möglichkeit konnten sich aber die Toggenburger notieren lassen. Thaddey bediente Bruhin mustergültig vor dem Tor, doch dieser konnte nicht reüssieren. Auf der Gegenseite verfehlte auch Holenstein das Tor, doch sein Abschluss prallte von der Bande zurück und wurde zur perfekten Vorlage für Schneider. Dieser hatte keine Mühe das 4:4 zu erzielen. Damit wurde eine spannende Schlussphase eingeläutet. Die Partie wogte hin und her, doch keine Mannschaft schien bereit das letzte Risiko einzugehen. So war eine Willensleistung von Gyr für die Entscheidung verantwortlich. In der 57. Spielminute konnte er den Ball aus kurzer Distanz über die Linie würgen. Bereits kurz nach dem 5:4 nahmen die Gäste volles Risiko und ersetzten Kehl durch einen sechsten Feldspieler. Sie kamen in numerischer Überzahl zu einigen gefährlichen Abschlüssen, doch schliesslich war es Gyr, der ein weiteres Mal seine hohe Treffsicherheit bewies. Weit in der eigenen Hälfte nahm er einen offenen Ball volley und traf damit ins verwaiste Winterthurer Tor. Dies war gleichbedeutend mit dem Schlusspunkt dieser intensiven Partie. Das Endergebnis lautete also 6:4 zugunsten des Tabellenführers.

Mit sechs Punkten aus den beiden Partien gegen den UHC Winterthur United ist man aus Toggenburger Perspektive sicherlich sehr gut bedient. In den beinahe identisch verlaufenen Spielen war es jeweils Gyr, der das Pendel auf die St. Galler Seite ausschlagen liess. Winterthur war jedoch in beiden Partien mindestens ebenbürtig. Durch diesen Erfolg konnten die vereinten Toggenburger die Zürcher um weitere drei Punkte distanzieren. Damit kann die Equipe von Coach Zellweger nicht mehr von den ersten beiden Rängen verdrängt werden und wird somit an den Playoffs teilnehmen. Der Gegner in dieser Best-of-Three Serie ist zurzeit noch unbekannt. Zuerst folgt in der letzten Partie der Regular Season die Entscheidung um den Gruppensieg gegen die ambitionierten Red Lions Frauenfeld. Die Partie findet nach dem Cupfinal-Wochenende am Freitag, 28.02.2020 um 20:30 Uhr in der Kantihalle in Frauenfeld statt.

Die erste Mannschaft von United Toggenburger Bazenheid möchte sich nach dem letzten Heimspiel der Regular Season an dieser Stelle bei den treuen Supportern für die Unterstützung während der Saison bedanken. Gleichzeitig freut man sich bereits jetzt auf die Playoffs und hofft auf mindestens zwei erfolgreiche Spiele vor zahlreichen Zuschauern.


United Toggenburg Bazenheid – UHC Winterthur United 6:4 (2:0, 2:2, 2:2)
Ifang, Bazenheid. 65 Zuschauer. SR Oertle/Streule.
Tore: 10. S. Büchel (F. Resegatti) 1:0. 13. C. Abderhalden (S. Büchel) 2:0. 33. S. Büchel 3:0. 38. S. Büchel (A. Rüegg) 4:0. 39. C. Holenstein (N. Gassmann) 4:1. 40. (40:00) N. Nägeli (N. Gassmann) 4:2. 48. N. Gassmann 4:3. 51. R. Schneider (C. Holenstein) 4:4. 57. P. Gyr (S. Büchel) 5:4. 59. P. Gyr (A. Rüegg) 6:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen United Toggenburg Bazenheid. keine Strafen gegen UHC Winterthur United .
United Toggenburg: Egli; Rüegg, Resegatti; Bruggmann, Landolt; Eicher, C. Gygax; Büchel, Abderhalden, Gyr; Bruhin, Schwizer, Tannheimer; Thaddey, Bollinger, Luzio; Herger; Koller.