Nein, die für den H2-Spielplan verantwortliche Person kann unmöglich aus der Ostschweiz stammen: Gleich beide Olma-Sonntage in dieser Spielzeit sind mit Meisterschaftsrunden der vierten Liga, Gruppe 7 «gesegnet». Entsprechend galt es, die Vorzeichen ins Positive zu wechseln: An der Heimrunde von United Toggenburg II wurden entsprechend Bratwürste vom Grill und andere Leckereien sowie situativ zu boykottierendes Schüga gereicht. Und da das Wetter einmal mehr auch mitspielte, kam vor dem Ifang dann doch so etwas wie Herbstmesse-Stimmung auf. Doch zuerst galt es, auf dem vom Vorabend noch durch Herren-1-Überstunden aufgewärmten Acker die müden und angejahrten Knochen etwas zu bewegen.

So ganz alle konnten der sportlichen Aktivität doch nicht frönen: Käpt’n Hügül kämpft weiterhin mit seiner Achillesferse und wird wohl erst in Runde vier wieder ins Geschehen eingreifen können, zusammen mit dem Langzeitverletzten Vizepräsi Kilae liess er sich die lokale Austragung aber nicht entgehen und übernahm auf der Bank seine Verantwortung. Des Weiteren fehlte kurzfristig und krankheitsbedingt – etwaige überbordende Olma-Aktivitäten müssen ins Reich der Mythen und Legenden verbannt werden, vielmehr setzten ihm wohl die Eskapaden rund um die Matchuhr durch Jüli und Gile am Vorabend zu – der emsige Uhrengott Egil-San sowie bereits länger angekündigt Silberstern (auf der Jagd nach Elfen und Kobolden), Kris (Biketour Wattwil-Visp retour) und Jüli (Suche Ersatzausländer HCFG). Somit verblieben 13 Feldspieler, welche elegant in zwei Verteidigungs- und drei Sturmreihen zusammengewürfelt wurden. Rasch musste der letzte liegengebliebene Sand aus den Augenwinkeln entfernt werden, wartete doch der Sarnensieger, Gruppenleader und designierte Weltmeister Herisau II aufs traditionelle Derby.

Munter ging es los: Die United-Powerbank war ordentlich geladen, die Offensivbemühungen in Richtung Brüni rollten fleissig. In dieser Sturm-und-Drang-Periode geriet doch aber just die Verteidigungsarbeit aus dem Blickfeld. Die Ausserrhödler zeigten sich da munter und gnadenlos: Mit einem der ersten Vorstösse gelang via verdecktem Abschluss die Führung. Ein Kaffee mehr wäre wohl doch etwas für das Bauernfrühstück zuvor gewesen, zeigten sich die United-Recken in der Folge weder wach noch lernfähig: Beim nächsten Herisau-Angriff blieben gleich Passeur und Vollstrecker ohne jegliche Begleitung, schon zeigte Eglis Lieblingsarbeitsgerät ein unerbittliches 0:2 an. Und noch waren keine 10 Spielminuten vergangen, schon stand es 0:3 – ein weiterer Konter im klassischen Schema «zwei gegen eins» wurde genutzt, auch der schreibende Torhüterling machte hierbei nicht die beste Falle. Immerhin waren nun die Gäste fürs erste zufrieden, was die folgenden eigenen Offensivbemühungen gemütlicher angehen liess. Nachdem verschiedene Abschlüsse aus kurzer Distanz nicht fruchteten, entschied sich der Sportchef für die Variante aus der Ferne – und war damit prompt erfolgreich. Mehr Zählbares wollte sich vor der Pause nicht mehr ereignen, die Chancen des Zweitorerückstands in Kombination mit dem ausgebliebenen Seitenwechsel liessen die Toggis aber dennoch weiterhin positiv gesinnt in die zweite Hälfte starten.

In dieser blieben die Spielanteile weitgehend ausgeglichen: In der Tendenz blieben die Hausherren etwas gefährlicher, trafen aber vorerst nicht. Eine abgefälschte Bodenlampe der Herisauer mit Flugrichtung verwaistes Tor wurde durch 1.609km elegant auf Lattenhöhe mit dem Stock weggefischt, ob dieser vorzüglichen Rettungstat angetan liessen die Herisauer ganz bewusst den fälligen Strafstoss ungenutzt verstreichen. Schliesslich platzte dann dem zur Untätigkeit verdammten Neo-Trainer Kilae doch die Hutschnur, rasch nahm er die Auszeit und regruppierte das United-II-Kader auf zwei Blöcke mit gewaltiger Feuerkraft. Erste Früchte zeigten sich rasch: Töbeli wurde vom Geburtstagskind und Neumitglied im renommierten 40er-Club Erzherzog Jörg sauber lanciert, lief statt direkt aufs Tor knapp an besagtem vorbei und traf aus spitzem Winkel zum 2:3. Zwar verblieben noch einige Minuten im Sanduhrglas, das Schicksal meinte es aber nicht gut mit den Schwarzhemden. Auch ohne Torhüter blieben die letzten Ansturmbemühungen fruchtlos, die Punkte mussten dem Gruppenfavoriten überlassen werden.

Lange Gram lag nicht drin: Die H1- und u21-Spieler an Grill und Fressecke leisteten Schwerstarbeit, dies musste auch entsprechend honoriert werden. Mit der Stärkung im Bauch – und im Fall des Torhüters mit einem frischen Jasspunkt im Kratten – ging es motiviert an das zweite Spiel gegen die Beta der Märchler, wobei den weltlichen Genüssen so lange gefrönt wurde, dass das Einlaufen für einmal gänzlich und das Einschiessen nur marginal ausfiel; in der Vergangenheit erwies sich dieses Vorgehen oftmals und völlig unerwartet als goldrichtig.

Da Gitzi zur besagten Zeit lieber eine dubiose Hundsverlochete ausrichten wollte, schrumpfte die Spielerzahl auf zwölf zurück, immerhin war dadurch die Blockbildung doch nochmals etwas einfacher. Vorerst brauchten die zwei Sechserblöcke aber doch noch etwas Zeit zur Neukonzipierung, die roten Teufel waren besser im Strumpf und prägten die Startphase. Rasch aber erkämpften sich die United-Recken erste Offensivzeit. Ein Abschluss des heute (wie stets) quirlig-aktiven Sportchefs blieb noch in den Beinen der Gäste hängen, der Abpraller wurde dann aber von Tom Turbo scharf und präzise zur Initialführung im Gebälk untergebracht. Dem wollte Chlörli nicht nachstehen: Ein Zuspiel von Temporärcaptain Samwise wurde von ihm zu einem raschen Abschluss genutzt. Zwar parierte der Märchler Schlussmann, doch Töbeli spedierte seinen Abpraller gleich selbst knapp unter der Latte zum 2:0 ins Tor. Exemplarisch zeigten dann die Schlusssekunden des ersten Abschnitts die Verteilung von Chancen und Fortune: Ein gefährlicher Angriff der roten Reserveteufel konnte durch den Verfasser pariert werden. In Anbetracht der verbleibenden fünf Sekunden warf er darauf das Spielgerät kurzentschlossen nach vorne, hatte aber die Rechnung ohne den Bären-Sam gemacht: Aus unmöglichem Winkel traf er kurz vor dem Gong noch zum 3:0, die Gegner waren damit für den Moment bedient.

Wie bereits vor der Pause blieben die Spielanteile auch nach dem geistigen Seitenwechsel ausgeglichen, immer wieder tauchten auch die Märchler gefährlich vor dem heimischen Ballbehältnis auf. Ganz nahe kamen die Red Devils dem ersten Treffer via halbhohem Versuch. «Nicht mit mir» dachte sich da der Sportchef, überschätzte dabei aber seine fussballerischen Fähigkeiten gelinde: Via Torhüterschulter landete sein Befreiungskick im Tor, neu stand es nur noch 3:1. Von Tragik aber keine Spur: Lieber ein Tor vom Mitspieler als vom Gegner erhalten, zumal sich der Meile dadurch gar noch einen Trefferpunkt in der Scorerliste sichern konnte. Weiterhin blieben die Angriffsbemühungen der Märchler zahlreich, die United-Defensive zeigte sich aber nun sattelfest. Somit überliess man den Schlusspunkt in dieser Partie dem doppelten Peterchen: Pit Sahat konnte die Kugel in der Defensive abfangen, legte sich diese in gefühlten 4.38 Sekunden mustergültig zurecht und schaufelte sie nach vorne zum freistehenden Präsi, welcher gazellengleich zum Tor eilte und mit dem 4:1 die definitive Entscheidung herbeiführte.

Um 11.40 Uhr war somit das Tagwerk mehr oder weniger erfolgreich beendet, los ging es mit den lukullischen Genüssen. Schwerstarbeit leistete am Grill Neo-H1-Zuzug Jan Brändle, trotz – oder gerade wegen – temporärer Grillstichflammen gelangen ihm äusserst leckere Schnitzelbrote, welche nicht zuletzt dank intensiver United-Unterstützung bereits um 14 Uhr ausverkauft waren. Im herbstlichen Sonnenschein wurde mit Familien und Freunden angestossen, die Torhüterausrüstung auf dem schwarzen Auto geschmort oder schlicht ein Klopf gejasst, wobei die förmigen 1’609 Meter auch hier erfolgreich waren und einen Jasspunkt einheimsten. Mit fortgeschrittener Tagesdauer wurden dann die Aktivitäten nach innen verlegt, wo zahlreiche sportliche Höhepunkte auf und neben dem Spielfeld verfolgt wurden. Rasch ging das Aufräumen vonstatten, Kudos und grosser Dank sei hier einmal mehr dem unermüdlichen Cafeteria-Hohepriester Lüzchen ausgesprochen, welcher vom Fanta bis zum belegten Brötchen alles für den Verein gab.

Die nächsten Partien sind – wie eingangs festgestellt – nicht weit weg. Bereits am kommenden Sonntag gehen die United-Edelreservisten wieder auf die Hatz, in Rüti wird es mit erneut dünner Kaderdecke gegen Flem und Flugzeug um Tore, Punkte und Ehre gehen. Who is who im Ifang – aktiv: Neckertremo, Gitzigätzi, Lario Lux, Quors, Chlörli, Rrröbi Rrreinli, das Sams, Rodolfo, Meile senior, Erhzerzog Watumba, Piotr Abdi, Tom Turbo, President of Borderland, ich; passiv: Goalieeinschiesser Livio M., Kilaim Rama, Capitano Ugil mit Mauro und Ladina, Matchberichtverantwortlicher Lias, Livia mit Dean, Jay und Lia, Familie Rüegg, Block 1 vom H1 u.v.a.m.