Obwalden, 27./28. April: Alle Unihockey-Saisonaktivitäten der Spielzeit 23/24 sind vorbei. Alle? Nicht ganz: Ad Astra Obwalden lädt einen Sechzehnertrupp motivierter H2-Teams dazu ein, per Aspera um die Krone der zweiten Mannschaften zu kämpfen. Kämpfen ist dabei das richtige Wort: Die Toggi-Beta musste intensiv weibeln, um ein schlagfähige Equipe zusammenzustellen, waren doch zum Zeitpunkt der Deadline erst fünf Feldspieler plus ein tapferes Schreiberlein rekrutiert. Mit einer Parforce-Leistung boten hier die u21-Trainer Schützenhilfe: Drei engagierte und trinkfeste Junioren konnten zur – in zwei Fällen neuerlichen – Teilnahme überredet werden, zugleich stiegen die beiden Trainer gleich auch noch selbst in die Socken. Als dann 35 Stunden vor dem Turnierstart noch der Unihockeygott persönlich zusagte, stand zumindest einem physisch erfolgreichen Auftritt nichts mehr im Wege.

Offenbar hatten die Organisatoren den Toggenburgern diese Lobby-Arbeit nicht mehr zugetraut, wurden sie doch – trotz lückenloser Teilnahme seit Turnierlancierung – gleich mit zwei anderen Teams in die enge Garderobe ganz zuhinterst geschachert. Doch Poci machte rasch aus der Not eine Tugend, funktionierte einen Schwedenkasten zur Gang-Garderobe um, und schon war eine kontinuierliche Ausbreitung durch die Schlöffe der Halle nicht mehr zu stoppen.

Sportlich los ging es gegen Thun. Die Berner Oberländer waren in der Vergangenheit stets weit vorne klassiert, entsprechend einseitig gestaltete sich die Initialpartie in der kleinen Halle. Erst mussten sich die St. Galler noch etwas finden, der Abwehrriegel funktionierte aber schon einmal ganz ordentlich, auch schien der schreibende Torhüterling gut ins Turnier zu finden. Irgendwann zollte man dann aber dem Tempodiktat doch noch Tribut, der Schaden hielt sich mit 1:3 – Der Ex-Präsi traf auf Vorlage des Herisauers – einigermassen in Grenzen.

Nach einer ganz kurzen Pause ging es gleich in der Spielhalle weiter, diesmal wartete GC auf. In der Vergangenheit gelang den Toggenburger Edelreservisten oft eine ganz ansprechende Leistung, dies war an diesem Tag erneut der Fall: Die Grashüpfer drückten und drückten, scheiterten aber oft mit den Abschlüssen aus der Distanz an der Präzision oder wurden nach hohen Stöcken durch die Refs eingebremst. Besser machte es da Lüzchen, der einen HJS-Auswurf perfekt in die Maschen dengelte. Der verdiente Ausgleich für die Mannschaft ohne Stadion fiel dennoch, mehr Zugeständnisse wollte die Toggi-Hintermannschaft dann aber nicht mehr machen.

Die erste länger Pause wurde für Tranksame, Mittagessen und erste Jasspartien genutzt. Der Vorteil, in einem Föhntal zu spielen, wurde offensichtlich: Herrlichstes Frühlingswetter bot das perfekte Ambiente für erholsame Alternativspiele.

Im letzten Gruppenspiel wartete mit den Tuggen Selection ein ehemaliges erstes Team, welches mittlerweile in die March-Franchise inkorporiert wurde, auf die United-Pajasse. Wiederum fanden die wackeren Jucker in gelben Gewanden gut in die Partie: Raffi traf initial auf Vorlage von Leon, danach reüssierte endlich auch Geheimfavorit Samu, wobei sich der United-Keeper schon den zweiten Assistpunkt einheimsen durfte. Erst nach dem Pausentee wurden die Neo-Märchler gefährlich, zu mehr als einer Verkürzung sollte es aber nicht mehr reichen.

Ambivalent die Tatsache, dass sich danach GC gegen Thun ziemlich viele Kisten einfing: Zwar rutschten die Toggis auf den zweiten Tabellenplatz nach der Vorrunde, mussten dafür aber die Eröffnungspartie des Folgetages annehmen – ein Schelm, wer hier Böses denkt. Das erste Spiel der Zwischenrunde fand indessen noch am Samstag statt. Das Spiel gegen die Haarnetze aus Moosseedorf-Worblental war umkämpft, ein übler Rückstand von 3:0 wurde durch Rustico und Samu in der Schlussphase effizient verkürzt. Ohne Torhüter konnten sich jedoch einzig Joista und der Sportchef auszeichnen, welche wiederholt mirakulös auf der Linie retteten.

Mit zwei Stunden Brutto-Unihockey in den Beinen war es höchste Zeit für lukullische Genüsse. Besonders überzeugen konnte hier – wie stets – der leckere Speckzopf, das Highlight des ersten Turniertages schlechthin! Beim anschliessenden Dinner flogen dann die Bierflaschen und Jasskarten rasch durch die Gegend, wobei Joista mit seinem Luzerner-Triumpf den Weg zum Jasskönig-Titel bereits einmal vorspurte. Im Festareal kam dann die Katze schon wieder mit Dodo zum Hippiegspänschtli, ehe dann das S3-Taxi (früh) und das Ad-Astra-Taxi (spät) die Spielerschar nach Sachseln ins gemachte Nest fuhr.

Rasch rief der Wecker schon wieder zum Tagwerk, das exzellente Frühstück im Hotel bot da zumindest kulinarisch eine Motivation zum frühen Start. Die Kalorien wurden hier tatsächlich in Energie umgewandelt, besonders ins Zeug legte sich Samu gegen Eschenbach LU: Zwei Tore erzielte er selbst, beim dritten Treffer haute er immerhin entscheidend an den Stock seines Mitspielers Raffi. Rüstü setzte den Deckel drauf, mit 4:2 durfte das United-Farmteam den zweiten Turniersieg feiern. Zum Abschluss der Zwischenrunde standen die Lokalmatadoren selbst auf dem Programm. In der Vergangenheit resultierten meist hohe Niederlagen gegen die Wöschbären – und so leider auch heute: Mit Engagement und Verve wurden die ersten fünf Minuten überstanden, danach mündete aber jede Einzelaktion nach vorne in einem postwendenden Konter und einem schön herausgespielten Tor bestraft. Mit dem Tennis-Resultat von 0:6 ging die letzte Zwischenrundenpartie verloren, mit etwas mehr Glück hätten aber Laurin, Rust oder Poci doch noch einen Ehrentreffer verdient.

Einstellig oder nicht? Dies die bange Frage nach dem Mittagessen. Im Spiel um Platz 9 wartete nicht weniger als die Hauptstadt auf. Das Zweitligateam der Caps war dabei besser platziert als das Fanionteam der ersten Mannschaft aus dem Toggenburg, entsprechend ehrfürchtig wartete man auf das verflixte Spiel sieben. Definitiv keinen falschen Respekt zeigte der Ex-Caps-Spieler 1.609km: Eben noch humpelte er auf dem Kiesplatz vor der Halle herum, auf dem Feld gab es dann kein Halten für ihn: Rasch zwei Gegenspieler abgeschüttelt, schon traf er aus der Halbdistanz perfekt – noch warten wir die B-Probe ab. Die Caps liessen den Ball ausgezeichnet zirkulieren und kamen nach einem Gewusel im Pulk zum Ausgleich, die Toggenburger boten aber exzellent Paroli und liessen ihrerseits die Kugel artig durch die Reihen kullern. Laurin sah seinen Abschluss in der zweiten Hälfte geblockt, doch der unermüdliche Joista vermochte ihn doch noch über die Linie zu bugsieren. Die letzten drei Spielminuten waren dann Abwehrarbeit pur, das Glück blieb den Ostschweizern aber hold: Platz 9 gesichert und mit einem Sieg das Turnier beendet – die Vorgaben von Präsi Hugi sind damit definitiv erfüllt, zumal alle Knochen – vielleicht mit Ausnahme des Knöchels von Gianlu – heil geblieben sind.

Siege und Niederlagen wechselten sich fleissig ab, Spass hats gemacht – Toggi 2.0 dankt dem tollen OK von Ad Astra und freut sich schon auf die nächste Ausgabe, auch wenn diese nicht gerade heute oder morgen sein muss. Nebst dem Hotel-Organisator 1.609km sei hier auch den Jungen gedankt, welche die notwendige Kadertiefe (die Breite haben wir schon) garantierten. Und wenn dann nächstes Jahr auch einmal ein offensiver Scorer aus dem H2-Kader mitkäme – wir würden nicht nein sagen…

Wir sagen Dankeschön: 1.609km, Leon, der Erzherzog, Neckertremo, Laurin, Samu, Poci, Gianlu, McRaffi, Quors, Wildmannli, ich. Erneut nicht gesichtet: Waschbär.