Nach einem sportlich durchzogenen Saisonstart stand mit dem Olma-Ende auch schon die zweite Runde der neuen Spielzeit an. Auf Herisau freut sich die Toggi-Schar immer: Die Anreise ist kurz, die Pausenverpflegung reichlich und lecker, zudem wartete Herr Tanner bereits an der Jury darauf, die Toggenburger zu empfangen. Die Startrunde verlief mit einem deutlichen Defizit gegen EFS und einem chancenmässig verdienten Remis gegen die Mörschwil Dragons noch verhalten. Die Abwesenheiten von Offensivwirbel Chlörli, Offensiv-Bully-Spezialist Gile, Kapitän Hugi (immerhin Coach im ersten Match) und Klärungsbeauftragter Poci sowie der gesamten Jungmannschaft verhiess nichts Gutes, umgekehrt fanden Joista und Kris in der Zwischenzeit ganz unten im Kleiderschrank ihr H2-Tenu, womit sie auch wieder mitwirken durften.
Nach einer Anreise in schönster Herbstatmosphäre ging die nachmittägliche Arbeit gegen Heiden II los. Die Ausserrhödler wurden in der ersten Runde von der Rheintaler Sportschule arg gebeutelt, umgekehrt triumphierten sie aber gegen die Gators II. Im Spiel wurde rasch klar, wo in etwa die tatsächlichen sportlichen Ansprüche lagen: Hääde legte los wie die Feuerwehr und konnte rasch das Spieldiktat erobern, glücklicherweise überliessen sie aber das Toreschiessen vorerst den United-Knappen. Besonders förmig erwies sich hier der Ex-Präsi: Während er beim Initialtreffer von seiner gewohnten List – am weiten Pfosten auf einen Fehlschuss von Kris warten und dann abstauben – profitierte, dengelte er das 2:0 regelrecht unter die Latte, die Vorlage war diesmal sportcheflich. Die Gegner fassten sich rasch und schnürten die Toggenburger wieder ein, doch spätestens das 3:0 kurz vor der Pause durch Egil auf Vorlage des Unihockeygottes gab ihnen dann doch etwas zu denken.
Zweiter Abschnitt, fast gleiches Bild: Die Floorball-Heiden-Beta setzte die Sturm-und-Drang-Periode nahtlos fort, schliesslich waren sie nach einem Gewusel vor der Kiste auch erstmals erfolgreich. Doch auch hier fanden die Schwarzhemden wieder eine Antwort, diesmal traf Lüzchen auf Zuspiel von Samwise. Die verbleibenden zehn Minuten verbrachten die Toggis dann praktisch nur noch in der eigenen Platzhälfte – Heiden drückte, United konnte kaum befreien. Das tapfere Schreiberlein konnte sich vieler Bälle bemächtigen, ein unglücklicher Abpraller wurde dann aber doch noch zur Verkürzung verwertet. Dabei sollte es dann aber auch bleiben: Mit 4:2 konnte der erste Saisonsieg bewerkstelligt werden, auch wenn die Kontrahenten ehrlicherweise etwas mehr vom Spiel hatten.
Pausenzeit ist Jasszeit. So munter sich der literarische Torhüter und der Ex-Präsi zuvor auf dem Spielfeld gezeigt hatten: Jassen war heute nicht das ihrige Spiel. Luchs und der Erzherzog spielten und wiesen, was sie nur konnten, rasch wanderten die zwei Jasspunkte auf ihr Konto. Somit konnte die verbleibende Pausenzeit für Matchvorbereitungen genutzt werden, während im zweiten Block eine muntere Meuterei Egil-san auf den Center und Quors neu auf den Flügel beförderte.
Für gewöhnlich weist das letzte Spiel des Turniertages eine gewisse Kehrausstimmung auf, diesmal nicht. Schliesslich wartete das 57. Derby zwischen den Reserven von United Toggenburg und dem UHC Herisau auf seine Austragung, was insbesondere durch den Nachwuchs der Herisauer akustisch stark angeheizt wurde. Entsprechend ging es auch los wie die Feuerwehr: Bereits in der ersten Minute konnte ein Distanzschuss von 1.609km durch einen subtilen Ablenker Rüstüs zum 1:0 verwertet werden, postwendend hetzten die Herisauer aber zu zweit einen United-Abwehrrecken hinter dem Tor, woraus dann der rasche Ausgleich resultierte. Wie üblich wogte das Spiel hin und her, blieb aber sehr fair und war von vielen kleinen Spässen geprägt. Sichtlich Spass hatte auch Kris: Ein rascher Konter führte zu einem exakten Zuspiel durch Rüstü vor das Tor auf ihn, so dass er mittels Flachschuss auf 2:1 stellen konnte. Dabei blieb es bis zum geistigen Seitenwechsel.
Wie verliefen die letzten 20 Spielminuten des Tages? Antwort: überraschend gut! Schon früh waren die Toggis für das 3:1 bestellt, „off the rush“ traf Egil-san Bärentöter nach herausragendem Zuspiel von Samwise, diesmal präzise hoch. Herisau III liess sich darob nicht entmutigen, aus kurzer Distanz gelang auch die resultatmässige Verkürzung. Danach zollten sie aber ganz offensichtlich dem anstrengenden Spiel gegen die zweiten roten Löwen zuvor Tribut: Erst stellte der Unihockeygott auf Eglis Vorlage auf 4:2, ehe Kris mit einem Höllenschuss das fünfte United-Tor bewerkstelligte, wobei der präzise Pass des Sportchefs beim Freistoss zuvor ebenfalls höchstes Lob verdient. Und die Lobeshymne auf Meile soll hier gar nicht abreissen: Früh – in der Retrospektive zu früh – musste der Herisauer Keeper einem sechsten Feldspieler weichen, so dass Meile doch tatsächlich das Kabinettstücklein des Tages in der Form eines Treffers vom eigenen Bullypunkt aus bewerkstelligte – da half alles Fausten und Fingern des Verteidigers nichts mehr.
Was für eine Runde: Mit zwei Siegen, vier Punkten und 10:4 Toren ritten die United-Senioren dem Sonnenuntergang entgegen. So macht doch Unihockey gleich wieder viel mehr Spass! Drei Wochen bleiben, um die entstandenen Blessuren zu pflegen, danach geht es in die Aegeten in Widnau, wo an erneut kultiger Stelle mit ZuWu und Frauenfeld II zwei ebenso kultige Gegner aufwarten werden. Olma-Abschluss 2024: 1.609km, Jörgerl Watumba, Abdi I, Abdi II, Peter II, Rodolfo, Necki II, Samwise, Negil, Quors, Lux, ich; temporärer Headcoach mit Skischuh: Hugi.