Mannigfaltig sind die Wege, welche von Wattwil ins nördliche Rheintal führen. Für den Schreiberling ging es über Appenzell und Gais, vorbei am Hirschberg in Richtung Altstätten. So wirklich idyllisch war die wackere Reise dann doch nicht, schliesslich stand das erste Morgenspiel nach dem Chlausdatum an, da waren die Strassen noch weitgehend düster. Vor Ort durfte der Weitgereiste konstatieren, dass er als erster Django seines Teams dort war – und die Widnauer bereits munter mit intensiven Aufwärmaktivitäten beschäftigt waren. Nun ja, kann man machen, nach und nach tröpfelten dann weitere Toggi-Beta-Spieler in die Heimhalle der Unihockeyschule Ost ein. Trotz Peterchens Abwesenheit (Aufwärmen am Donnerstag vor dem Training vergessen) war die Spielerschar mit zwölf Leuten stattlich, allerdings auch in ihrer Zahl notwendig: Quors litt an argen Fussschmerzen, Töbeli hingegen war nur für das erste Spiel gemeldet, danach musste er wieder für Law and Order sorgen.

Offensichtlich war den Widnauern das Aufwärmen gut bekommen: Mit schönen Ballstafetten durften sie mehr Spielanteile für sich verbuchen, kämpften dafür aber mit den tückisch-federnden Banden. Entsprechend generierten sich auch die Toggis einige gute Abschlussmöglichkeiten, am nächsten an einen Torerfolg kam wohl Kris mit zwei Abschlüssen aus gefährlicher Position. Die Gators-Grossfeldreserve ihrerseits traf zu Beginn vornehmlich die Hände des United-Keepers, der Ball fand zum Glück kaum den Weg aufs Tor. Mit einem Remis der langweiligeren Sorte ging es somit in die erste Pause.

Vorerst blieb sich das Bild auch nach dem mentalen Seitenwechsel gleich, allerdings wurden die Alligatoren zunehmend gefährlicher. Häufig mussten die Kontrahenten daher mit leichten, aber wirkungsvollen Stockschlägen gestoppt werden – und ein Freistoss nach einem solchen Vergehen brachte den Gators dann tatsächlich die Führung ein. Die Truppe um Temporär-Langzeitcaptain Pocahontas versuchte zu reagieren, bald schon klingelte es aber erneut im eigenen Kasten, nach einem Zuteilungsfehler fiel das – zugegebenermassen nicht unhaltbare – 2:0. Erneut wurde die Offensive forciert, erneut fehlte jemand hinten; diesmal gab es nichts zu halten, solo traf ein Widnauer zum 3:0. Allzu rasch verging die Zeit, glücklicherweise griff da Widnau II drei Spielminuten vor Schluss zum Time-Out, so dass mit der eigenen Auszeit im Rücken getrost eine Reduktion auf eine Linie eingegangen werden konnte. Ohne Kastenaffen versuchten die Toggis noch einmal alles, mehr als der Ehrentreffer durch Kris auf Vorlage von Töbeli im Gewusel wollte aber nicht mehr fallen. Offensiv war der Wurm drin, entsprechend verdient blieben die Punkte im Rheintal.

Doch nicht alles war so dunkel: In der kühl-technokratischen Eingangshalle schien mittlerweile die Sonne, zusätzlich wurde der Sonntag durch die leckere Rüeblitorte mit Kaffee versüsst – da flogen die Jasskarten schon fast von alleine. Die Wirkung der Sonne war allzu offensichtlich: Die durch das Zentralgestirn geblendeten Joista, Poci und HJS kamen auf keinen grünen Zweig, dafür vermochte der Ex-Präsi zu begeistern – bis er mit der letzten Hand doch noch den Sieg aus ebendiesiger gab, den ersten Jasspunkt mampfte der Luchs ein. Im Nachgang erschieberte sich Lux gleich noch einen weiteren Zähler, wobei dem Vernehmen nach insbesondere die Weiskünste des Erzherzogs entscheidend gewesen sein sollen.

Noch waren vier Leute beim Pausenjass, schon ging für die anderen Akteure die Vorbereitung auf das Spiel gegen die EFS los. Die Sportschüler mussten in der Partie zuvor gegen die zweiten roten Löwen erstmals Federn lassen, somit schien eine enge Partie nicht völlig unmöglich. You Dreamer, Du! Die Papaj-Truppe legte technisch versiert los und liess keine Zweifel an der Lufthoheit aufkommen, die Toggenburger Après-Hockey-Spezialisten verlegten sich ohne Chlörli und mit Zeitlupen-Luz neu auf intensive Abwehrarbeiten. Das ging geraume Zeit gut, mit einem präzisen Hocheckschuss war das Heimteam dann aber doch erstmalig erfolgreich. Noch vor der Pause fiel das 2:0 nach einem präzisen Zuspiel im Slot ohne United-Gegenpart. Defensiv war somit die Arbeit ganz in Ordnung, vorne war aber die Arbeitsleistung so reduziert, dass sich der Zamboni-Fahrer in der Pause dazu entschied, nur eine Hälfte des Eises zu putzen.

Der erste Spielabschnitt hatte die greisen Toggenburger bereits entkräftet, der erneut von den Schiedsrichtern der Vorwoche verordnete Seitenwechsel schlauchte dann die Altherren endgültig. Entsprechend ging das Spiel in gleicher Art und Weise weiter, wobei die Toggenburger Zuteilung noch etwas besser funktionierte und sich auch der schreibende Torhüter auszeichnen konnte. Bezeichnenderweise fiel dann doch noch der dritte Treffer zugunsten von EFS nach einem der seltenen United-Vorstösse, Kris und das schreibende Torhüterchen konnten sich nicht der Übermacht erwehren. Nach einer Motzstrafe duften sich die Schwarzhemden gar noch in Überzahl versuchen, doch diesmal blieb leider auch der Ehrentreffer aus.

Das Rheintal zeigte sich für die Toggenburger von seiner garstigen Seite. Die Verteidigungsarbeit war eigentlich ganz in Ordnung, vorne lief aber schlicht zu wenig. Sicherlich wird sich der trümmlige H2-Haufen darin In Zukunft üben, spätestens auf dem Gletscher in zwei Wochen wird Fortuna nur in der Offensive gesucht werden. Z’Altstätte im Huus: 1.609km, Joigl, Necki 2.0, Rodolfo, Bärentöter Egli, Krizz, Lario Dauener, Pocahontas, Präsi a.D., Samwise, Quors, Töbeli, de 3. Goalie vom 1; Ehrenpräsident Chlausturnier: Livio; Rollbrett-Verantwortlicher Langbänke: Lias.