Brace Yourselves, Winter is coming! Und damit auch eine spielplantechnische Animosität: Dank der abendlichen Runde in Hääde und der Morgenrunde in Altstätten am kommenden Sonntag spielen die in Würde gealterten H2-Mumien doch tatsächlich vier Spiele innerhalb von lediglich einer Woche! Da müssen die Knochen doch noch etwas mehr aushalten als gewohnt, entsprechend wurde in der gemütlichen Garderobe zu Heiden mehr gesalbt, als selbst in einer Messe im Petersdom zu Rom üblich wäre. Zehn Spieler fanden den Weg ins Dunant-Dorf, artig abgemeldet hatten sich Chlörli (Polizeibullnerei), Rüstel (Rheuma), Rodolfo (Goofe hüete) und Kris (Geburi). In der letzten Runde mussten zwei bittere Pleiten notiert werden – sollte sich nun spielerische Besserung einstellen?

Auf den Voralpenhügeln ging es gegen Berg los. Die Thurgauer waren läuferisch deutlich stärker, die Toggenburger verstanden es hingegen, frühzeitig die Schiedsrichter mit Spässen zu versorgen und somit eine freundliche Atmosphäre in den an gewissen Stellen (natürlich abseits der Toggi-Spiele) durchaus gehässigen Tag zu bringen. Sichtlich den Spass gefunden hatte der Sportchef: Freigespielt vom Unihockeygott konnte er aus der Distanz abziehen und seine Farben früh in Front bringen. Zwar blieb der Sport- und Turnverein mehrheitlich im Ballbesitz, wusste aber vorerst wenig damit anzufangen. Besser machte es da Peter der Jüngere: Nach langer Torflaute fand er sich verwaist mit Pille vier Meter direkt vor dem Tor wieder. Abdi-like haute er da voll drauf und erhöhte auf 2:0. Mit saugefährlichem Vorsprung ging es zum Seitenwechsel (sic!).

Eigentlich meinte es Fortuna weiterhin gut mit der alten Garde von United, durften sie sich doch schon nach wenigen Minuten in Überzahl üben. Doch oh weh: Ein Thurgauer entwischte und schickte sich an, direkt vors Tor zu ziehen. Rasch betätigte die United-Abwehr die Notbremse, der fällige Freistoss direkt vor dem eigenen Gehäuse wurde dann aber doch genutzt. Die dunklen Wolken verzogen sich aber rasch: Corsin Luzio Unihockeygott bewerkstelligte auf samsche Vorlage das 3:1, ehe in der Schlussphase wiederum 1.609km auf Zuspiel des feldspielenden H1-Coaches die Entscheidung herbeiführte. Mit Effizienz und defensiver Überzeugung schien die Trendwende eingeläutet.

Tatsächlich hielt diese Umkehr auch in der Jasspause an: Hatte das jassende Schreiberlein in der Runde zuvor noch den Punkt mit einer kuriosen Regeländerung eingeheimst, so war es nun er, welche sich Strafpunkt um Strafpunkt notieren lassen musste. Besonders Profit daraus zog der Neckertwattwiler, welcher Poci auf Distanz hielt und den ersten Jasssieg verbuchte, eher sich besagter Pocahontas und Joista im dezimierten Anschlussjass gleich noch zwei Zähler einverleibten.

Im zweiten Spiel warteten die weitgereisten Flimser auf. Die Bündner vermochten bis dato noch keinen Zähler einzufahren, entsprechend laut schrillten von Beginn an die Alarmglocken – man wollte nicht schon wieder einem Team die ersten Punkte der Saison kredenzen. Nun: Der Start verhiess nichts Gutes. Den Flimsern wurde sehr viel Platz eingeräumt, entsprechend konnten sie mit ihrem fünften Abschluss – ja, ich habe mitgezählt – in den Startminuten das 1:0 erzielen. Die Antwort der Toggi-Wohlstandsbäuchlein war heftig und schmerzhaft: Heftig, indem Pit gleich wieder remisierte, schmerzhaft, weil sich besagter Pjotr unmittelbar vor dem Abschluss selbst verletzte, sein Treffer sollte sein letzter Einsatz an diesem Spieltag sein. Noch vor der Pause war dann auch Pocahontas erfolgreich, mit dem knappen Vorsprung von 2:1 ging es zum – diesmal wieder virtuellen – Seitenwechsel.

Mit nur mehr neun Feldspielern wurde die Arbeit zusehends anstrengender, doch hatten sich auch die Flimser mittlerweile durch das eine oder andere Zipperlein dezimiert. Dennoch gelang den Bündnern der Restart besser, mit einem schönen, aber nicht gänzlich unhaltbaren Konterabschluss glichen sie wieder aus. Somit gehörten die Schlussminuten den Lauffreudigen. Also solchen darf man zweifelsohne den luchsigen Lario bezeichnen, entsprechend zuverlässig führte er auf Reinli-Vorlage das 3:2 herbei. In den Schlussminuten durfte sich Neckertremo noch auf die – ebenfalls virtuelle – Strafbank begeben, wo er die Strafe, welche eigentlich Quors eingesackt hatte, abstehen durfte. Mit vollem defensiven Einsatz und dem Klassiker „Eugster passt Meile übers ganze Feld zurück“ wurde das Resultat aber erfolgreich gehalten.

Welch schöner Kontrast: Nach zwei argen Pleiten im Rheintal lachte diesmal im Appenzellerland wieder die Sonne, wobei dies meteorologisch wie hinsichtlich des Resultats gelten soll. Somit sind die grauen Panther von United Toggenburg wieder im Mittelfeld angekommen, in der nächsten Runde dürfte eine weitere Verbesserung aber schwer werden: Mit Altstätten geht es erneut ins Rheintal, mit EFS und den Gators wartet diesmal quasi die doppelte Portion Ribel auf. Bis zum 8. Adventstürli wird also noch heftig am eigenen Spiel zu feilen sein, um auch in diesen Partien Paroli zu bieten.

Hääde:Gääs ääs-ääs: Gile van Fusstape, Doubletten-Pete, Lario Lux, Negil, Unihockeygott, Samwise, 1.609km, Joista, Necki 2.0, Pocahontas, ich.