Im Heimspiel gegen den UHC Wängi resultiert für United Toggenburg eine ärgerliche Niederlage, so dass die beiden Teams die Tabellenplätze tauschen. Nach einem furiosen Startabschnitt fanden die Toggenburger in 40 Spielminuten schlicht kein Mittel gegen die clever aufgestellten Gäste.

Wattwil – Sechs Tage zuvor ging das Auswärtsspiel gegen Winterthur United in der Verlängerung verloren, entsprechend waren die Toggenburger auf Wiedergutmachung aus. Zwar fehlten mit Büchel und Rutishauser zwei Schlüsselspieler, mit den u21-Verstärkungen Röthlisberger und Kammermann konnten das Heimteam dennoch auf ein breites Kader zählen.

Furios starteten die Gastgeber: Mit drei Linien wurde der Gegner früh unter Druck gesetzt und mit geübtem Passspiel viele Chancen kreiert. Bereits in der fünften Spielminute lancierte Captain Bruhin das Score, indem er eine Vorlage von Schönenberger gekonnt zum 1:0 verwertete. United Toggenburg blieb spieldominant, wusste aber aus den zahlreichen Gelegenheiten nur wenig Gefahr auf das gegnerische Tor generieren. Eine Unterzahlsituation nach einem Stockschlag durch Schönenberger konnte mit hohem Pressing gut überstanden werden, danach doppelte Schefer nach: Mit einem filigranen Ablenker nach tollem Zuspiel von Lüthi stellte er auf 2:0. In den Schlussminuten des ersten Drittels zeigten sich die Toggenburger dann etwas fahrig, Liechti konnte die wenigen Aussetzer seiner Vorderleute aber souverän parieren. Somit entsprach der Spielstand auch dem Gezeigten, einzig die Chancenauswertung liess aus Sicht des Heimteams zu wünschen übrig.

Verkehrte Welt in Spielabschnitt zwei: Zwar standen die Spieler des UHC Wängi nun deutlich höher und setzten die United-Abwehrreihen gekonnt an den Banden unter Druck, dies allein kann aber den Leistungsabfall nicht erklären: Den Gästen wurde ein klares Chancenplus überantwortet, die unnötigen Ballverluste in den eigenen Reihen nahmen Überhand. Mittels präzisem Freistoss-Abschluss kam Mahler auf Vorlage von Haas zum ersten Treffer der Gäste. Ein Wechselfehler zur Unzeit bot eine nächste Überzahlgelegenheit für den UHC Wängi, welche von Casagrande – ebenso präzise wie zuvor Mahler – auf Assist von Geyer verwertete. Mit ausgeglichenem Spielstand wurde das Spiel hektisch und von vielen Konterchancen geprägt – just diese Situation wollten die Toggenburger am heutigen Tag verhindern. Das Positive: Es wurden wieder eigene Offensivaktionen geschaffen. Erst scheiterten die Brändle-Gebrüder gleich doppelt in einem Konter, danach brachte Tim Götte auf Vorlage von Schefer die Hausherren wieder auf die Anzeigetafel. Bezeichnenderweise hielt die Führung aber lediglich 26 Sekunden, Mazenauer glich in einem Konter gleich wieder aus. Immerhin zeigte das Angriffsspiel des Heimteams nun eine deutliche Erholung: Erst brachte Lüthi seine Farben auf Zuspiel von Senn mit 4:3 in Front, danach bot sich nach einem Stockschlag von Häberlin die erste Überzahlchance. Mit viel Ballbesitz, aber wenigen Abschlüssen wurde diese Möglichkeit vertan, so dass wiederum dem UHC Wängi in der Person von Sax das Schlusswort erteilt wurde, welcher auf Vorlage von Meier den Ausgleich bewerkstelligte.

Das Heimteam wirkte zur Drittelspause sichtlich perplex: Ohne grosse Not wurden Unmengen an Fehlern produziert, welche von den Gästen gnadenlos bestraft wurden. Leichte Retuschen an den Formationen und ein verstärkter Fokus auf zwei Linien sollten das Spiel wieder beruhigen. Zwar gelang es den Toggenburgern, den Ball im Schlussabschnitt wieder besser zu horten, allerdings blieben eigene Chancen nun Mangelware. Der UHC Wängi profitierte von der passiven Spielweise des Heimteams und tauchte immer wieder gefährlich vor Liechti auf – gegen den Abschluss von Ulmer auf Zuspiel von Rubi war dann auch er machtlos. Der Wille der Toggenburger, den Ausgleich zu erzielen, war durchaus spürbar, gefährlich wurde United aber tatsächlich erst in der Schlussphase ohne Torhüter, wo dann ein Ballverlust von Haas zur Siegsicherung ausgenutzt wurde.

Eine Niederlage, die schmerzt – das war in der Garderobe nach dem Spiel deutlich zu spüren. Zwar muss den Gästen zugestanden werden, dass sie clever spielten, den Toggenburgern ihr Spiel aufzwangen und Fehler gnadenlos bestraften, aber genau dies war vom Heimteam im Vorfeld antizipiert worden. Dass kein Mittel dagegen gefunden werden konnte, ist schade. Entsprechend muss nach zwei Niederlagen mit Abwesenheiten von Schlüsselspielern festgehalten werden, dass nun auch andere bereit sein müssen, Verantwortung zu übernehmen. Bereits am kommenden Samstag bietet sich die Chance zur Wiedergutmachung: Im Auswärtsspiel warten die Kadetten Schaffhausen – eine Mannschaft in der hinteren Tabellenregion, welche aber starke Aufwärtstendenzen zeigt (BBC Arena Schaffhausen, 01. Februar, 20.15 Uhr). Es ist Zeit, Charakter zu zeigen.


United Toggenburg Bazenheid – UHC Wängi 4:6 (2:0, 2:4, 0:2)

Turnhalle Grüena, Wattwil. 84 Zuschauer. SR Oertle/Streule.

Tore: 5. J. Bruhin (S. Schönenberger) 1:0. 16. J. Schefer (J. Lüthi) 2:0. 23. B. Mahler (C. Haas) 2:1. 27. D. Casagrande (R. Geyer) 2:2. 31. T. Götte (J. Schefer) 3:2. 32. J. Mazenauer 3:3. 35. J. Lüthi (R. Senn) 4:3. 38. T. Sax (S. Meier) 4:4. 49. A. Ulmer (P. Rubi) 4:5. 60. C. Haas 6:4.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen United Toggenburg Bazenheid. 1mal 2 Minuten gegen UHC Wängi.

United Toggenburg: Liechti; Wickli, Schefer; Resegatti, D’Intino; Burkhart, Landolt; Zwingli; Senn, T. Götte, Lüthi; Bruhin, Schönenberger, Röthlisberger; C. Götte, J. Brändle, N. Brändle; Kammermann, Solenthaler, Hilber; Koller.