Mitten im Winter, aber irgendwie doch vermeintlich im Herbst – so die klimatischen Voraussetzungen für die siebte Runde der heurigen Saison. Wiederum waren die Toggis arg durch Abwesenheiten geplagt: Chlörli und Poci mussten wieder einmal auf Hatz nach Hotzenplotz, der Unihockeygott ist nach wie vor verletzt und Rodolfo war mit Wahlmanipulationen beschäftigt. Als dann noch die u21-Aushilfskräfte nach und nach absagten, verkam ein nicht näher zu nennender Samwise schon leicht in den Panikmodus, glücklicherweise konnte aber Leon erneut für einen Einsatz gewonnen werden, so dass doch stattliche elf Feldspieler den Weg in die Drachenhöhle fanden.

Von der grell-orangen Garderobe mit der komplementär-hellblauen Dusche ging es rasch auf Höhlenparkett. Das Interieur war dann aber doch nicht ganz wie erwartet: Zwar war die Luft sauber und frei von Schwefel, aber nahe am Gefrierpunkt – leise Gedanken, im Tor wieder die Handschuhe anzuziehen, wurden aber rasch verworfen. Auf der gegnerischen Seite waren sich die stahlbehelmten Altmannen von Herisau am Einwärmen, diese Affiche um 09.00 Uhr wollte sich definitiv niemand entgehen lassen. Dies absolut berechtigt: Der Start gelang Toggi fulminant, bereits nach elf Spielminuten liess Peter der Jüngere die Seinen aufjubeln, die präzise Vorlage kam von Peter dem Älteren. Dies weckte aber sogleich die Ausserrhödler, welche postwendend ausglichen. Mit dem verdienten Remis ging es unter die Wolldecke zum geistigen Seitenwechsel.

Offensichtlich konnten die Herisauer Edelreservisten die Wärme besser konservieren: Mit einer veritablen Doublette innerhalb von zwei Minuten schraubten sie das Resultat auf 1:3. Doch glücklich, wer da eine Hand voll Abdis in seinen Reihen weiss: Erst glich Kris das Resultat – ebenfalls mit einer Doublette – aus, die Vorlagen durften sich Dario Lux und besagter Samwise notieren, nur eine Minute später traf sein Brüderchen auf Zuspiel von Negli zur erneuten United-Führung. Die Schlussminuten wurden dann zu einem Sturmlauf der Herisauer, trotz früher Morgenstunde zeigte sich das tapfere Schreiberlein aber sehr wach und in einigen Szenen auch glücklich. So war es erneut Kris, welcher die Vorlage von Necki 2.0 erbarmungslos zum siegsichernden 5:3 in die Maschen drosch.

Keine Zeit für lange Siegesfeiern: Die greisen Toggenburger wissen nur allzu gut, welche lukullischen Genüsse jeweils in den Ball-Buffet-Staffagen der Mörschwiler lauern. Einmal mehr sei hier den Dragons ganz herzlich für die tolle Bewirtschaftung gedankt! Der Zucker-Boost verbesserte dann auch die Aussichten, auch wenn der See nur zu erahnen und die traditionelle Abfahrtsstrecke hauptsächlich von gefällten Obstbäumen gekennzeichnet war. Besonders gut waren die Aussichten für den schreibenden GK: Einmal mehr durfte er nach zähem Ringen den Jasspunkt einheimsen und somit diese Tabellen-Charge wieder spannend gestalten, etwaige Betrugsvorwürfe von Seiten des Webmasters sind hier definitiv ins Reich der Mythen (klein und gross) sowie Legenden zu verbannen.

Noch war aber nicht aller Tage Abend: Im zweiten Tagesspiel warteten die wirbligen Winde von Heiden II auf. Auch wenn die Schiedsrichter in einem ausführlichen Meeting alles vorbesprochen hatten: Die Toggenburger Beta war diesem Ansturm zu Beginn kaum gewachsen. Die Häädner stellten rasch auf 2:0, danach wurde eine durchaus ansehnliche Parade des Verfassers mit einem dubiosen Elfmeter geahndet, welcher dann in der 3:0-Pausenführung der Kontrahenten mündete.

Irgendwie war hier der Wurm drin, da konnte auch der vorgängig beim Meeting vereinbarte geistige Seitenwechsel nichts daran ändern. Schon kurz nach Wiederanpfiff zog Heiden II auf vier Längen davon, der Initialtreffer von Kris auf Luchs-Vorlage brachte auch nur kurz Entlastung, so dass das Score zehn Minuten vor Spielschluss bei einem schmerzhaften 1:5 angekommen war. In einer Auszeit einigte man sich dann doch noch auf ein kleines Schluss-Furioso: Erst war die Überzahl erfolgreich, indem Kris den am weiten Pfosten zeltenden Sportchef lupenrein bediente, danach vollzog der Ex-Präsi einen seiner gefürchteten Hocheckschüsse nach Zuspiel des Mörschwiler Toggenburgers. Mit 3:5 ging die Partie somit verloren, acht schöne Tore stehen acht etwas gar schmerzhafte Gegentore an diesem Tag gegenüber.

Handy ignorieren und rasch unter die Dusche, schliesslich hatte Egli-San zum gemütlichen Spaghetti-Plausch gerufen! Dem Gastgeber und seiner Frau sei herzlich gedankt, ebenso natürlich allen fleissigen Helferlein und dem Dessert-Lieferanten! Gemütlich wurde so die WM-Abfahrt so noch mindestens zweimal durchgeschaut, bis es dann im feierabendlichen Dunkel nicht mehr möglich war, den See in seiner Gänze auszumachen.

Dabei fürs Zwei: 1.609km, der Erzherzog, Neckertremo, Leon, Kris, Pit, Rustico, Samwise, Negil, Gile, der luchsige Dario, Fridolin.