Der Start in die unverhofften Playoffs misslingt United Toggenburg gänzlich, die Gäste mussten sich in Hünenberg gleich mit 1:9 Toren geschlagen geben. Zwar wurden die Ostschweizer offensiv unter Wert geschlagen, das Defensivverhalten bereitet indessen Grund zur Sorge.

Hünenberg – So unverhofft die Playoffs für United Toggenburg kamen, so ambivalent waren auch die Aussichten. Zwar freuten sich Team und Staff sichtlich auf diese Challenge, zugleich war es den Toggenburgern klar, dass dieses Abenteuer nur mit einem argen Kaderschnitt bestritten werden konnte. So fehlt ab sofort die komplette Jonschwil-Fraktion aufgrund der Doppellizenzen, womit gleich ein ganzer nomineller Block wegfällt. Zusätzlich fehlten die militärisch abwesenden u21-Junioren des Förderkaders, Gallati aus beruflichen Gründen, Tannheimer verletzt sowie Büchel und Schönenberger ferienhalber. Immerhin konnten mit Kammermann und Ramon Widmer zwei u21-Junioren für diese Herausforderung gewonnen werden, sie sollten ihre Aufgaben sehr gut erledigen.

Der Start gelang dem Heimteam sichtlich besser, so dass Ammann in der dritten Minute bereits das Score für Einhorn Hünenberg eröffnen konnte. Die Toggenburger machte dies aber nicht verlegen, postwenden konnten sie von einem Fehler der Zuger Hintermannschaft profitieren, so das Solenthaler nach präzisem Zuspiel von Bruhin den Ausgleich herbeiführte. Rasch ergab sich ein Muster: Das Heimteam dominierte und wartete mit gefährlichen Passfolgen auf, welche aber von Koller behändigt wurden. Die Gäste versuchten, von den Fehlern im Aufbau zu profitieren, ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen. Dass dies nur bedingt aufgehen konnte, offenbarte Andreoli in Spielminute elf, indem er heimlich entwischte und freigespielt von Murer auf 2:1 stellte. Weiteres Ungemach konnte vorerst ferngehalten werden, mit dem knappen Rückstand ging es in die erste Pause.

Dieser Unterbruch führte zu einer drastischen Zäsur: Urplötzlich waren die Toggenburger viel zu weit von ihren Mitspielern entfernt, entsprechend konnten sie sich kaum mehr aus der gegnerischen Umklammerung lösen. Vorne wie hinten gingen die Bälle viel zu häufig verloren, so dass an ein gepflegtes Aufbauspiel nicht mehr zu denken war. Die Hünenberger nahmen diese passive Spielweise gerne an und konnten das Score rasch ausbauen – erst durch eine Doublette von Wismer, danach präzise durch Bratschi. Auch die Auszeit gewährte nur kurzfristig Besserung, so dass United Toggenburg bis zum zweiten Pausenpfiff bereits 1:7 in Rücklage stand, Strebel und Maurer hatten bis dahin ebenfalls für die Blauen getroffen. Zwar boten sich auch den Toggenburgern einige Chancen – die besten hatten wohl Solenthaler und Senn –, doch war insbesondere das indiskutable Defensivverhalten für das arge Mitteldrittel mit 0:5 Toren verantwortlich.

Den Schaden begrenzen, wieder ins Spiel finden und defensiv Paroli bieten – dies die Vorgaben des Trainerteams um Bick und Blatter. Zusätzlich wurde mit einem Torhüterwechsel – nota bene traf Keeper Koller keinerlei Schuld am hohen Rückstand – ein Zeichen gesetzt werden. Das Heimteam musste nicht mehr riskieren, entsprechend glichen sich die Spielanteile wieder etwas an. Die reglementarische Sauberkeit war nicht mehr gänzlich gegeben, kurz nacheinander mussten Maurer für Hünenberg und Senn für United Toggenburg auf die Strafbank. Die jeweiligen Überzahlsituationen wurden nicht genutzt, wobei doch klar festgehalten werden muss, dass auch hier das Powerplay des Heimteams deutlich stärker überzeugte. Nach einer weiteren Strafe nach einem Stockschlag von Gygax war es dann auch um die Ungeschlagenheit von Liechti geschehen, wobei der Treffer just mit dem Ablauf der Strafe zusammenfiel. Bis zum Schluss blieb das Engagement der Gäste trotz des argen Rückstandes gross, besonders Burkhart, Senn und der junge Kammermann zeichneten sich hier mit sehenswerten, aber schliesslich nicht erfolgreichen Einzelaktionen aus. Umgekehrt konnte immerhin die Schmach des zehnten Gegentreffers in den Schlussminuten verhindert werden.

Klar: Die Linien mussten auf die Playoffs neu eingestellt werden, viele Spieler fehlten und die Kaderbreite war mit lediglich 14 Spielern deutlich geringer als zuvor. Auch scheiterten die Toggenburger in der Offensive häufig nur knapp oder letztlich am stark agierenden Keeper der Einhörner. Dennoch muss sich in der Abwehrhaltung und der Körpersprache rasch etwas ändern, soll die Saison nicht allzu rasch vorbei sein. Bereits am kommenden Samstag, 15. März bietet sich die Chance, zuhause im Ifang den eingeschlagenen Weg zu korrigieren. Anpfiff ist um 17 Uhr, das Team freut sich über zahlreichen und lautstarken Support.


Einhorn Hünenberg – United Toggenburg Bazenheid 9:1 (2:1, 5:0, 2:0)

Turnhalle Ehret, Hünenberg. 87 Zuschauer. SR Odermatt/Zünd.

Tore: 3. O. Ammann 1:0. 4. M. Solenthaler (J. Bruhin) 1:1. 10. R. Andreoli (F. Murer) 2:1. 26. R. Wismer (F. Murer) 3:1. 28. R. Wismer (L. Eberle) 4:1. 34. N. Bratschi (A. Furger) 5:1. 37. B. Strebel (P. Maurer) 6:1. 40. P. Maurer (N. Bratschi) 7:1. 56. N. Bratschi (A. Furger) 8:1. 59. D. Gwerder (L. Strebel) 9:1.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Einhorn Hünenberg. 2mal 2 Minuten gegen United Toggenburg Bazenheid.

United Toggenburg: Koller (41. Liechti); Wickli, Gygax; Resegatti, Landolt; D’Intino, Zwingli; Senn, Burkhart, Schefer; Rutishauser, Bruhin, Solenthaler; D. Widmer, Kammermann.