Knapp, aber nicht unverdient stempeln die Toggenburger in die Playoff-Serie ein. In einem 17-Tore-Spektakel zu später Stunde behalten die Toggenburger das bessere Ende für sich und wehren den ersten Matchball von Einhorn Hünenberg ab. Dabei gelingen United Toggenburg gleich dreimal so viele Tore wie in den beiden Spielen zuvor.

Hünenberg – Eine Anreise mit ambivalenten Gefühlen lag vor den Toggenburgern. Zwar hatten sich die Spieler des Trainerteams um Keller, Bick, Blatter und Lüthi am Vorabend deutlich verbessert gezeigt und die Partie über weite Strecken offen gestalten können, dennoch drohte bei einer weiteren Niederlage bereits das Ende der Spielzeit 24/25. Dem späten Anpfiff wurde weiter Tribut gezollt, waren doch nur noch 12 Feldspieler für die abendliche Partie verfügbar – immerhin unterbrach Leistungsträger Senn seine Umzugsanstrengungen zugunsten des dritten Spiels in dieser Serie. Mit zwei Blöcken und den jungen Auswechselspielern Zwingli und Hilber wurde die schwere Aufgabe angegangen.

Entgegen jeglichen Vorzeichen: Der Start gelang United Toggenburg erstmals in dieser Serie deutlich besser. Bereits in Spielminute 3 konnte Bruhin auf Vorlage von Landolt das Score eröffnen, vier Minuten später legten Senn auf Zuspiel von Burkhart sowie Gygax mit einem präzisen Abschluss nach Vorlage von Wickli gleich mit einer Doublette nach. Noch waren keine zehn Minuten gespielt, schon lagen die Toggenburger mit vier Treffern in Front – wiederum Gygax wurde von Burkhart bedient, mit einem weiteren satten Abschluss war er erfolgreich. Die klare Führung konnte indessen nicht überdecken, dass das Heimteam hinsichtlich der Spielanteile ebenbürtig war, vorerst aber stets am gross aufspielenden Koller im United-Tor scheiterte. Initial traf schliesslich Eberle auf Vorlage von Stocker, weitere Gegentreffer sollten bis zur Pause nicht folgen. Die United-Defensive zeigte sich sattelfest, allerdings mussten zunehmend unlautere Mittel für die Abwehr eingesetzt werden.

Kurz nach der Pause wurde der unsaubere Spielstil der Toggenburger bestraft, Captain Rutishauser musste eine Zweiminutenstrafe hinnehmen. Zwar schafften es die Gäste, die gefährlichen Passwege zuzustellen, gegen den präzisen Abschluss von Furger ins nahe Ecke waren sie aber machtlos. Einhorn Hünenberg nahm den Schwung gleich mit, lediglich 80 Sekunden später traf erneut Furger zum 3:4. Noch rascher war jedoch die United-Antwort, acht Spielsekunden nach dem Gegentreffer beförderte Solenthaler einen Abpraller nach Abschluss von Bruhin erfolgreich über die Linie. Licht und Schatten wechselten sich bei den Toggenburgern nun rasch ab, nach einem bitteren Wechselfehler musste Rutishauser erneut zwei Minuten aussetzen. Wiederum war das Ende der Unterzahl bereits absehbar, bevor Bratschi die Einhörner näher heranbrachte. Wieder kam die Gäste-Antwort subito: Ein Abschluss von Gygax wurde geblockt, doch Senn konnte den Abpraller volley zum sechsten United-Tor verwerten. Andreoli nutzte kurze Zeit später eine kurze Phase der Unordnung für den erneuten Anschluss zugunsten der Zuger. 5:6 der Zwischenstand zur Spielhälfte, gleich sechs Treffer fielen innerhalb der ersten zehn Minuten des Mitteldrittels. In der Folge traten die Toggenburger defensiv wieder disziplinierter auf, zugleich litten die Kräfte bei knappem Kader. Hünenberg liess nun kaum mehr Chancen zu und war noch vor der Pause durch einen weiteren Treffer von Eberle erfolgreich. Mit einem 6:6-Remis startete die Partie im Schlussabschnitt quasi von vorne.

Der Start in die letzten 20 Spielminuten gelang erneut den Gästen besser, der formstarke Senn konnte ein Zuspiel von Wickli nach kurzem Laufspiel erfolgreich verwerten. Die Hausherren steckten nicht auf, ein Ballverlust hinter dem Tor ermöglichte Rüegger den neuerlichen Ausgleichstreffer. Bei schwindenden Kräften schlug nun auf Gästeseite die Stunde der Verteidiger: Erst sah Landolt seinen Abschluss aufs Tor erfolgreich abgelenkt, drei Minuten vor dem Spielende erhöhte dann Wickli den Vorsprung nach sehenswertem Solo auf zwei Tore. Nun war das Heimteam definitiv geweckt, mit vollem Elan und früh ohne Torhüter setzten sie die United-Abwehr enorm unter Druck. Senn und Solenthaler verfehlten knapp das leere Tor, besser machte es da Bratschi, welcher 40 Sekunden vor Ablauf der regulären Zeit erneut verkürzte. Die verbleibenden Sekunden verkamen so zur Zitterpartie, schlussendlich wurde der knappe Vorsprung aber über die Zeit gerettet.

Riesig die Freude nach dem Spiel zu später Stunde: Mit einer offensiv überzeugenden Leistung konnten einige defensive Unzulänglichkeiten und das knappe Kader kaschiert werden. Nebst den offensiv starken Akteuren und einem überzeugenden Koller im Tor sollen hier die Leistungen von Zwingli und Hilber herausgestrichen werden, welche im Fall von Zwingli mit wenigen, in Hilbers Situation sogar gänzlich ohne Spielminuten in den Playoffs vollen Einsatz gaben und für die zwingend benötigte Entlastung sorgten. Somit wird die Saison nochmals um eine Woche verlängert, Gabriel Kellers Folterkammer kann so noch ein wenig auf United-Besuch warten. Und nicht zuletzt dürften sich zwei nicht namentlich genannte Ferienreisende sehr darüber freuen, doch noch Playoffs spielen zu dürfen. Spiel 4 dieser Serie steht am kommenden Samstag, 22. März um 17 Uhr im Ifang in Bazenheid an. Alle Spieler freuen sich darauf, viele Gäste für dieses Spiel vor Ort begrüssen zu dürfen.


Einhorn Hünenberg – United Toggenburg Bazenheid 8:9 (1:4, 5:2, 2:3)

Turnhalle Ehret, Hünenberg. SR Bitterli/Wantz.

Tore: 3. J. Bruhin (F. Landolt) 0:1. 7. R. Senn (J. Burkhart) 0:2. 7. C. Gygax (H. Wickli) 0:3. 10. C. Gygax (J. Burkhart) 0:4. 14. L. Eberle (T. Stocker) 1:4. 23. A. Furger (N. Bratschi) 2:4. 25. A. Furger 3:4. 25. M. Solenthaler (J. Bruhin) 3:5. 27. N. Bratschi (A. Furger) 4:5. 28. R. Senn (C. Gygax) 4:6. 30. R. Andreoli (R. Wismer) 5:6. 38. L. Eberle (F. Murer) 6:6. 43. R. Senn (H. Wickli) 6:7. 48. D. Rüegger 7:7. 50. F. Landolt 7:8. 57. H. Wickli 7:9. 60. N. Bratschi (L. Eberle) 8:9.

Strafen: keine Strafen. 2mal 2 Minuten gegen United Toggenburg Bazenheid.

United Toggenburg: Koller; Wickli, Resegatti; D‘Intino, Landolt; Zwingli; Senn, Burkhart, Gygax; Rutishauser, Bruhin, Solenthaler; Hilber; Blatter.