Ifang, Bazenheid – Vor rund sechs Monaten traten die Toggenburger unvermittelt den Gang in die Fremde an, nun endlich durfte wieder auf St.Galler Grund gespielt werden. Lange schon hatten sich die Pläuschler auf diesen Moment gefreut, so dass frühmorgens schon Präsi und KüC Rust mit Kochjacke in der Militärküche angetroffen werden konnte. Einige United-Djangos folgten dem zeitigen Aufruf und fanden sich rund um den Jurytisch ein, schliesslich bot sich noch die minime Chance eines Patzers des Tabellenführenden aus Wetzikon.

Im Startspiel spielten die Zürcher noch makellos, hingegen liessen sie später prompt einen Zähler gegen den Weltklasseauftritt von Schaffhausen liegen, entsprechend tauchten nun zwei Ziele auf dem United-Tagesbefehl auf: Einerseits mussten zwei Vollerfolge realisiert werden, zusätzlich mussten mindestens 4 Tore auf Wetzikon gutgemacht werden. In Anbetracht des 16 Köpfe umfassenden Kaders schienen diese Aufgaben nicht aussichtslos zu sein, entsprechend motiviert stürzte man sich mit drei Linien in die Mission „Numero Uno“.

Nach einer ersten Zörigschnetzletes-Stärkung stand die Reprise gegen die zweiten roten Löwen aus Frauenfeld an. Die ebenfalls mit zahlreichen Legenden ausgestatteten Thurgauer vermochten die Startphase noch ausgeglichen zu gestalten, um die zehnte Spielminute begann es dann aber zu kacheln: Innerhalb von lediglich 3 Minuten waren alle drei Linien einmal erfolgreich – zuerst traf Gian auf Zuspiel von Bolligers Mike, danach erhöhte der von Meile mustergültig lancierte Buume, schliesslich schnappte sich Chlörli den Ball von Bodo Beutlin, rannte über das ganze Feld und erzielte das 3:0. Frauenfeld wollte dies nicht ohne Gegenwehr über sich ergehen lassen, der Initialtreffer der Gäste wurde aber postwendend mit dem 4:1 beantwortet, wobei dieses wohl als Eigentor auf Zuspiel von Rust gewertet werden muss. Noch vor dem Pausentee konnte Gänchen erneut ein präsidiales Zuspiel in die Maschen hauen, entsprechend beruhigt gings in die seitenwechsellose Pause.

Auch nach der Erholungsphase blieben die Lokalmatadoren am Drücker, wobei zuerst der Chäser junior ein Pässchen von Oli4 zum persönlichen Hattrick ausnutzte, ehe Oli gleich selbst eine Vorlage von Capitano Ugi zum 7:1 unter gütiger Mithilfe des gegnerischen Torhüters verwertete. Teammaskottchen HJS wollte dem natürlich nicht nachstehen, mit einem katastrophalen Auswurf nahm er die postwendende Verkürzung auf 2:7 mutwillig in Kauf. Glücklicherweise schockierte dies aber einzig Goalietrainer Rolf auf dem billigen Platz, der Rest der Mannschaft ackerte fleissig weiter, so dass Meile eine Freistossvorlage von Kilae zum 8:2 nutzte. Beschlossen wurde die Affiche mit einem Traumtor, Chlörli vollzog einen Pass hinter dem Rücken auf Hurdi, welcher dem völlig freistehenden Oli4 einen weiteren Treffer zum 9:2-Endstand ermöglichte. Somit war Task 1 – das Aufholen der Tordifferenz – erfolgreich abgeschlossen, nun wartete mit dem geforderten Sieg gegen Angstgegner Wängi die deutlich kniffligere Aufgabe auf die Einheimischen.

Vorerst wurde aber wie gewohnt dem Spiel mit 36 Karten gefrönt, wobei Joista van Bartli und Silvie van der Star ums Haar das Break gegen die Schnupfkombo Kilaim Rama / Frodovic Magnin gelungen wäre. Nach einem intensiven Einschiessen durch die jüngere Generation Meile warteten schon die Thurgauer Nachbarn auf die Schwarz-Gelben, gestärkt durch einen vorhergegangenen Erfolg gegen Stammheim.

Die Toggenburger mussten zwar den neuerlichen Ausfall von Maaaco, welcher sich wieder einmal zu fest in einen Schuss gelehnt hatte, in Kauf nehmen; da aber die junge H2-Generation um Michi und Räouli offensichtlich über gehörig Puste verfügte, wurden diesen beiden gleich drei Verteidigerpositionen überantwortet. Die Startminuten gegen den UHC Wängi glichen denjenigen der vorhergehenden 700 Partien wie ein Ei dem anderen. Die Gäste waren der Toggi-Reserveelf mindestens ebenbürtig, blieben aber vorerst ohne Torerfolg. Andererseits schienen sie den jungen Gänchen noch nicht allzu gut zu kennen, entsprechend wurden dem Rickner jede Menge Freiheiten gewährt. Dieser liess sich gleich zweimal nicht lange bitten, zog seinen saugefährlichen Drehschuss auf und hämmerte die Toggenburger zu einem Zweitorevorsprung nach 20 Spielminuten. Ob dem bedrohlichen Vorsprung brauchte eigentlich niemand mehr gewarnt zu werden, dennoch wurden die Thurgauer in Hälfte 2 von Minute zu Minute besser. Nach einem ungenutzten Solovorstoss von Buume, welcher im Falle des Erfolges mit einem Kasten Bier belohnt worden wäre, luden sich die United-Recken mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Hürdel eine weitere Hypothek auf. Rund drei Minuten vor Ende der Partie durfte die United-Defensive die Hoffnung auf ein Zu-Null-Spiel begraben, da die Spieler des UHC Wängi im Forechecking einen Ball gewinnen und erfolgreich in den heimischen Kasten unterbringen konnten. Die letzten 180 Spielsekunden der Saison 14/15 verkamen somit zur veritablen Zitterpartie. Zuerst wurde der vermeintliche Ausgleich aufgrund eines Fouls aberkannt, hernach brannte es aber vor dem United-Gehäuse munter weiter. Mit allen legalen und nicht ganz legalen Mitteln konnte die 2:1-Führung aber über die Zeit gerettet werden.

Zeit zum Feiern! Freudig durfte Captain Hugentobler die stattliche Trophäe aus den Händen von Fortuna übernehmen, gleich darauf wurden die ersten von vielen kleinen grünen Flaschen unbekannten Inhaltes vernichtet. Diese hatten sich die Toggenburger redlich verdient, verzichten sie doch unerwarteterweise ein weiteres Mal auf die Aufstiegsspiele und wurden ob dieser noblen Gesinnung vorzeitig von Wetzikon beschenkt. Einzig Chlörli durfte nicht an den Feierlichkeiten teilhaben, schliesslich musste er nur einige Minuten später wieder in St.Gallen für Law und Order sorgen. Bei Geschnetzeltem, Spaghetti, Hot Dogs und Rippli wurde der dritte Gruppensieg en suite gefeiert, so dass das Aufräumen sich fast im Alleingang erledigte. Allen Helfern sei an dieser Stelle ein grosses Merci gestiftet.

Mit dem neuerlichen Gruppentriumph neigt sich die Spielzeit dem Ende entgegen, einzig das traditionelle Frühlingsfest in Sarnen wartet noch auf die United-Beta. Schön wars, spannend wars, streng wars. Nichts desto trotz hoffen die Toggis, dass nach dieser „Gastsaison“ in der Regionaljournal-Zürich-Schaffhausen-Gruppe die wohlbekannten Gspändli von Herisau, WaSa und Konsorten Gnade finden und die Chaostruppe aus dem Tal der Könige wieder in ihren Reihen aufnehmen.

Fürs Zwei kämpften und siegten: Joel de Lunettes 2.0, runnddii Chääääs, el Presidente, General Hurdi, Töbeli, Oli 2 hoch 2, Bob der Baumann, Kilaim die Lokomotive, Hagi, Michi Beck, Ragul, Arrrien Silverstar, Maaaaco, 1‘760 Yards, Erzherzog Jörgerl, Homer J; Supporter vom Dienst: Luca, Mentalcoach: Alexandra, stellvertretender head greenkeeper: Simon Rolfes.