Sarnen – Zum fünften Mal wurde das beste Herren-II-Team im sonnigen Obwalden gesucht, zum fünften Mal folgten 15 tapfere Recken aus dem Toggenburg diesem Aufruf. Traditionsgemäss übernahm das Höllengefährt von Säntscher die Vorhut, verstärkt durch den Bajuwaren Silberner Stern und den trinkfesten Chäser vom Rickenpässli. Freudig wurden diese begrüsst, gar ein Apéro wurde den Weitgereisten gereicht, offensichtlich sieht man das spezielle Bergvolk aus dem Churfirstental gerne in der Innerschweiz. Am frühen Samstag wurden die drei Pioniere dann unsanft vom Rest der eingetroffenen Truppe geweckt, man stürzte sich in die schwarz-gelben Klamotten und schon galt es ernst.

Sargans, WaSa und Thun – das Samstagsprogramm schien zumindest vordergründig nicht so sehr zu munden wie der vorabendliche Imbiss. Im Startspiel gegen die südlichen Kantonsrivalen ging es eng zu und her, zumal die Sarganser eben erst die Niederungen der 3.Liga wieder verliessen und sich neu gegen das Herren-I-Team balgen dürfen. Ein gerechtfertigtes Unentschieden war die logische Folge. Noch vor dem Mittag konnten die United-Djangos mit einem Vollerfolg gegen WaSa die Derbybilanz weiter aufbessern, pastagestärkt gelang dann am Nachmittag gegen Thun mit einem Gesamtresultat von 6:1 ein hoher Erfolg zum Abschluss der Vorrunde, da musste selbst der Waschbär gratulieren. Doch würden die Ostschweizer die Pace auch in der Zwischenrunde halten können? Noch vor dem wohlverdienten Feierabend stand eine Auseinandersetzung mit Sarnen an. Die Hausherren und Titelverteidiger überzeugten durch Technik und Zusammenspiel, während auf Toggenburger Seite die defensive Zuordnung und das intelligente Umschalten von Verteidigung auf Angriff überzeugte. Trotz grosser Gegenwehr mussten schlussendlich die Obwaldner gratulieren, wobei insbesondere die Treffer von Gänchen und Oli4 Fensterkucker bei JasskönigOigsta die Zunge schnalzen liessen. Kaum geduscht, schon fand man sich vor dem gelben Postbus wieder. Säntscher grillierte Würste im Akkord, während der Bierkühlschrank kontinuierlich eine Leerung erfuhr. Als dann gar ein Kanister mit einer nicht identifizierbaren grünen Flüssigkeit eintraf, war es höchste Zeit, in die Mensa zu dislozieren. Ein erneut exzellentes Festmahl liess die Strapazen des Tages vergessen. Zwar wurde der Präsi temporär an die Herisauer ausgeliehen, gleichzeitig durfte sich die Tafelrunde jedoch an qualitativ hochwertigen Diskussionen zwischen Bolligers Mike und dem durch gefährliche Auswürfe nicht zu erschreckenden Meile delektieren. Als dann der übermüdete HCD-Silvan vermehrt kurze Schlummerpausen einlegen musste und die Schildkröte sämtliche Löffel- und Glasbruchstücke eingesammelt hatte, wurde es allmählich Zeit, das Ukft-Taxi zu ordern und Gänchen sowie Räouli auf den Heimweg zu schicken. Einzig die unzerstörbaren Zwacker, Raeto und Oli4 liessen sich darob nicht beunruhigen und übten sich als Formula-1-Fahrer in anderen Sportarten.

Als grosse Belohnung für die 7 Punkte des Starttages durften die Toggenburger gleich das erste Tagesspiel am Sonntag bestreiten. Welche Ehre – und dies erst noch auf dem grossen Feld! Gegen die orange-schwarzen Hornissen konnten die Toggis glücklicherweise Pirmin und den ohne Binde und Zahnschutz antretenden Hugovic in ihren Reihen begrüssen, womit die schweren Beine etwas kompensiert wurden. Wider Erwarten konnte der übliche Sonntagsfluch überwunden werden, dank des neuerlichen Erfolges kam die Halbfinalqualifikation in greifbare Nähe. Zuerst musste jedoch nach dem Frühstück, welches in der Eile keine vorgängige Zeit fand, gegen die blau-weissen Grashüpfer noch ein Punkt eingefahren werden. Die taktisch exzellent durch FremdgängerStu angeführte Truppe stellte sich dann als echter Prüfstein heraus, folglich wurde die bereits in früheren Austragungen erfolgreiche Spielweise reaktiviert: In der Startminute erzielte Säntscher das 1:0, dieses wurde dann auf Teufel komm raus über die gesamte Spielzeit gehalten. Noch vor dem Mittagessen hatte man somit die Gewissheit: Die Toggenburger stehen im Halbfinale! Gänchen – mittlerweile wieder in Bazenheid bei der Arbeit – verwarf ob dieser Kunde Käseharfe und Kräutersulz im hohen Bogen und machte sich wieder auf den Weg den Hügel hinauf. Pünktlich auf das Halbfinalspiel gegen Konolfingen stand er dann auch wieder auf dem Parkett. Zwischen der Plauschtruppe aus dem Thurtal und den routinierten Altmeistern aus Chnoflige entwickelte sich eine packende Partie: Rasch gingen die Toggenburger mit zwei Treffern in Front, postwendend lagen die Emmentaler mit 3:2 vorne. Dem 3:3-Pausenstand folgte ein 4:4 bis kurz vor Schluss, schliesslich brachte Gian mit einem Treffer 6 Sekunden vor dem Schlussstrich die United-Reserve in den Final.

Die kühnsten sportlichen Träume wurden also bereits erfüllt, dennoch wollten die Toggenburger nun auch im Finalspiel zeigen, was in ihnen steckt. Die Gegner aus Köniz zeigten aber bereits im Halbfinalspiel gegen Sargans ihre sportliche Klasse auf. So vermochte Meile bereits vom Sehen her 5 ehemalige NLA-Spieler auszumachen, dies tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Mit defensiver Fleissarbeit konnte Ungemach lange Zeit vom Toggenburger Gehäuse ferngehalten werden, schliesslich gelang den schon etwas überlegenen Könizern doch die 1:0-Pausenführung. Nach dem Tee drückten die Sieger von 2013 noch etwas mehr aufs Tempo, das 2:0-Abprallertor war die logische Konsequenz. Der vermeintliche Anschlusstreffer durch Pirmin wurde wegen hohen Spielgerätes annulliert, somit kam es, wie es kommen musste: Die Könizer besiegelten mit dem Treffer ins verwaiste Tor ihren verdienten Sieg, die Toggenburger blieben aber Sieger der Herzen.
Mit dem dritten Gruppensieg en suite und dem exzellenten zweiten Platz in Sarnen beschliesst sich eine weitere unterhaltsame und fantastische Herren-II-Saison. Dank des ausbleibenden Triumpfs in Waschbär-City haben somit auch Präsi Rüstü und CapitanoUgi weiterhin eine offene Mission, wodurch sich ihr Kontrakt automatisch um eine weitere Spielzeit verlängert. Für die neue Saison sind die Zielsetzungen längst bekannt: Gruppensieger werden – und dann freiwillig absteigen.

Fürs Herren II spielten, assen, tranken, jassten und knuddelten Waschbären: Kilae le grand, Oli4, Silvan Davosfreak, Gänchen klein, Mike van Sonnenbrand, Bartli Zwickzwack, Looping Peter, Säntsch der Helmputzer, Erzherzog Jörgerl, 1.609 km, Tinu Silberbart, McRäouli, Pirmin, Gummihugi, dee wo de komisch Schiri gsuechthett; Minister für Partyfetzigkeiten: Stu, Postfinance Goldhelm: VögtlisStef; Cheftrömmler: Wöschbär.