Nach dem glücklichen, aber nicht unverdienten Auswärtserfolg zeigen die Toggenburger im Heimspiel eine erschreckend schwache Leistung. Die Gäste waren über weite Strecken des Spiels die aktivere Mannschaft, konnten sich ein deutliches Chancenplus erarbeiten und zeigten insgesamt auch die grössere Willensleistung.

Bazenheid – Nur geringfügig musste die Aufstellung für das zweite Spiel der Auf-/Abstiegsserie angepasst werden, für den abwesenden Thomas Keller rückte Bruhin in die Startaufstellung nach. Taktisch zogen wohl beide Teams die gleichen Schlüsse aus dem Initialspiel, mit einer geordneten Defensive wurde jeweils versucht, frühe oder unnötige Gegentreffer zu verhindern. Die Gäste wirkten in der Startphase etwas spritziger, folgerichtig brachte Homberger seine Farben in Spielminute acht in Führung, wurde bei seinem Abschlussversuch aber auch nur ungenügend gedeckt. Noch zeigten sich die Ostschweizer wenig beeindruckt, Bruhin glich nur 90 Sekunden später mit einem präzisen Schuss das Resultat wieder aus. Eine anschliessende Überzahl wurde zwar dominant gestaltet, blieb jedoch ohne zählbaren Erfolg. Danach glitten die Toggenburger wieder in das Fahrwasser der Vorpartie ab: Den Gästen wurden zahlreiche Konterchancen eingeräumt, noch scheiterten die abschlussgefährlichen Zürcher Unterländer entweder am Gehäuse oder Torhüter Dario Liechti. Einer der wenigen Entlastungsangriffe brachte unmittelbar vor der Pause die schmeichelhafte Führung für United Toggenburg ein – Gian Liechti traf auf Zuspiel von Andreas Gyr. Allerdings war allen Spielern der Heimmannschaft vollauf bewusst, dass die gezeigte Leistung für einen Erfolg nicht genügen konnte.

Die Warnzeichen wurden wohl gesehen, zu einer Reaktion darauf waren die Toggenburger auch nach der Pause aber nicht in der Lage. Urplötzlich zeigten sich das Team von Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf von der kaltblütigen Seite: Erst glich Mächler aus, danach trafen fast im Minutentakt Huber, erneut Homberger und Fritschi, so dass zur Spielmitte die Gäste mit 5:2 Toren führten. Das Heimteam musste reagieren, wählte die Auszeit und reduzierte auf zwei Formationen. Diese Massnahmen zeigten tatsächlich Wirkung, erst verkürzte Rutishauser auf Vorlage von Eicher, zwei Minuten später war Gian Liechti erfolgreich, den Pass zu diesem Treffer lieferte Solenthaler. Der unnötig eingefangene Rückstand nach 40 Spielminuten schmerzte trotzdem sehr, waren doch stets individuelle Fehler für die Gegentore verantwortlich.

Dank der beiden Tore der nominell dritten Sturmlinie lag zu Beginn des Schlussabschnitts UBN plötzlich wieder in Schlagdistanz, vorerst musste aber eine Unterzahlsituation nach einem Vergehen von Rüegg überstanden werden. Die Defensive agierte diesmal tadellos, Gian Liechti durfte sich gar eine dicke Chance nach einem Freistoss notieren lassen. Danach mittete sich das Spiel zwischen beiden Mannschaften ein, so dass die Zeit aus Sicht der Toggenburger gnadenlos knapper und knapper wurde. Als Weder acht Spielminuten vor Schluss zum 6:4 für Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf traf, schien das Momentum wieder zu kippen, allerdings konnte Gian Liechti mit seinem dritten Treffer – diesmal wurde er in Überzahl von Captain Bick lanciert – die Gelb-Schwarzen wieder heranführen. Für den Ausgleich reichte es diesmal nicht, Pargätzi kam mit seinem Abschluss dem 6:6 noch am nahesten. In der Schlussphase musste somit alles riskiert werden, ein verirrtes Zuspiel fand schliesslich den Weg direkt vor das Tor, wo Roffler nur noch einzuschieben brauchte. Den Gästen gelangen vor der Schlusssirene noch zwei weitere Treffer, welche aber aus United-Sicht nicht mehr von Belang waren. Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf konnte somit die Serie zum 1:1 ausgleichen und den Heimvorteil zurückerobern.

Mit etwas Distanz muss konstatiert werden, dass die Spieler von United Toggenburg es nicht geschafft haben, die Lehren aus der ersten Partie zu ziehen. Zu viele Zweikämpfe um den Ball gingen verloren, zu viele Abschlüsse und Kontermöglichkeiten wurden den Zürchern zugestanden. In offensiver Hinsicht vermochte einzig die junge Sturmlinie um Rutishauser, Gian Liechti und Solenthaler anhaltend Gefahr zu erzeugen, die arrivierten Spieler blieben über weite Strecken blass. Nach der Gegentrefferserie im Mitteldrittel und im Schlussabschnitt hielten die Toggenburger mit den Gästen erfolgreich mit, ansonsten liessen die St.Galler den äussersten Einsatz oftmals vermissen. Nur mit einer mannschaftlich geschlossenen und kämpferischen Einstellung können sich die Toggenburger Siegeschancen herausspielen – dies muss nun endgültig allen klar werden.
 

United Toggenburg: Dario Liechti; Bruhin, Luzio; Bruggmann, Eicher; Tannheimer, Andreas Gyr; Rüegg; Zwicker, Christoph Abderhalden, Baumann; Frey, Pargätzi, Bick; Rutishauser, Gian Liechti, Solenthaler; Eisenring, Philip Gygax; Mazzucchelli.