Nach zwei starken, aber punktelosen Heimspielen können die Toggenburger gegen die Red Lions Frauenfeld nicht an das Gezeigte anknüpfen. Zwar dürfen sie wiederum bis in die Schlussminuten von Punkten träumen – die präsentierte Leistung hätte solche aber auch nicht verdient. 

Frauenfeld – Einmal mehr besiegelt ein Treffer ins verwaiste Tor das Schicksal von United Toggenburg. Dem Treffer von Kressebuch zum 7:5 aus Sicht der Thurgauer gingen aber viele Fehler und ungenutzte Chancen auf beiden Seiten voraus – insbesondere die Aufschlüsselung der Toggenburger Sünden bereitet doch etwas Kummer und Schmerz.

Der Start zumindest schien den Toggenburgern zu glücken: Die Gäste führten in den Startminuten die feinere Klinge, Tore wollten aber noch nicht fallen. Eine übertriebene Körpercharge von Wickli wurde nach zehn Spielminuten mit einer Strafe geahndet, die Unterzahlsituation wurde aber erfolgreich überstanden. Wickli konnte sich aber sogleich für seinen Fauxpas beim Team entschuldigen: Von der Strafbank kommend schnappte er sich den Ball, zog alleine aufs Tor und traf zur United-Führung. Der Initialtreffer wirkte aber nicht so, wie dies wünschenswert gewesen wäre: Gleich zweimal wurde der Ball zu lange in den eigenen Reihen gehalten, die Red Lions zeigten sich gnadenlos und drehten das Spiel jeweils nach der Balleroberung durch Koster und Wenk innerhalb weniger Sekunden. Nun zeigten sich jedoch auch die Frauenfelder spendabel und handelten sich gleich zwei leicht überschneidende Strafen ein, in Überzahl erwiesen sich die United-Akteure aber noch als harmlos. Das nächste Geschenk überreichte wieder United Toggenburg, doch auch die Strafe gegen Zwicker blieb ohne Folgen – Weihnachten ist halt doch erst in drei Wochen…

Die Fehler im United-Spiel waren rasch auszumachen: Ein ungenügender Einsatz und das mangelhafte Passspiel brachten die Misere herbei. Die Behebung dieser Makel erwies sich aber als schwierig: Kaum war die Partie wieder angepfiffen, stand es nach einem weiteren Defensivaussetzer bereits 1:3, Wenk bedankte sich diesmal artig. Als Stäheli vier Minuten später einen schnellen Vorstoss der Red Lions gar zum vierten Treffer ausnutzte, schien das Spiel endgültig zuungunsten der Toggenburger zu kippen. Die nominell dritte Formation erwies sich an diesem Abend jedoch äusserst angriffslustig, Pargätzi verkürzte auf Vorlage von Rutishauser – musste aber nur wenige Minuten später mit einer Knieverletzung forfait erklären. Die Toggenburger Aussetzer rissen indessen nicht ab, mit Bruggmann wanderte bereits der dritte Spieler mit einer völlig unnötigen Aktion auf die Strafbank. Stäheli traf erneut, United lag nun mit 2:5 im Rückstand. Zwar gelang auch Bruggmann mit einem Treffer die Rehabilitation, die zwei Tore Rückstand zur zweiten Pause waren dennoch unnötig.

Für den Schlussabschnitt war wieder einmal voller Einsatz von den Toggenburgern gefordert. Diesmal gelang die Erhöhung der Pace, das Schlussdrittel wurde zum offenen Abnutzungskampf. Erst verkürzte Baumann per Freistoss auf Vorlage von Thaddey, postwendend wurde aber Steinemann zu wenig behelligt und konnte mit einem Distanzschuss Torhüter Liechti bezwingen. Trotz Zweitorerückstand schien die Partie aber noch nicht entschieden, handelte sich ein Spieler des Heimteams gleich vier Strafminuten ein. Das Powerplay erwies sich aber immer noch als zu träge, trotz des Angriffs mit sechs Feldspielern fiel der Anschlusstreffer erst in der zweiten Strafe; Gian Liechti war auf Vorlage von Zwicker erfolgreich. Mit nummerischem Gleichstand und ohne Torhüter verkam die Schlussminute naturgemäss zum Vabanque-Spiel – einmal mehr mit dem schlechteren Ende für United Toggenburg.

Nach der neuerlichen Niederlage müssen sich die Toggenburger definitiv in der Tabelle nach hinten orientieren. Am kommenden Sonntag steht die Affiche gegen die Zuger Highlands um 19 Uhr im Ifang in Bazenheid an – nur mit einem Erfolg kann die Negativspirale gestoppt und der Anschluss an die Mannschaften über dem Tabellenstrich nicht vollends verloren werden. Dazu muss die gezeigte Lethargie schnellstmöglich überwunden werden.
 

United Toggenburg: Dario Liechti; Resegatti, Rüegg; Bruggmann, Eicher; Tannheimer, Wickli; Gian Liechti, Thaddey, Baumann; Zwicker, Pascal Gyr, Frey; Rutishauser, Christoph Abderhalden, Pargätzi; Schwizer, Thomas Keller; Mazzucchelli.