Bazenheid – Mit Freude stellten die schlaftrunkenen Silverstar, Hollebolle und Homer am frühen Sonntagmorgen am Speakertisch fest, dass heute der Weltnormentag abgehalten wird. Die lange Zeit organisationslos gebliebene Runde wurde auf Geheiss von Swiss Unihockey durch United Toggenburg ausgetragen – die Norm war also bereits erfüllt. Somit galt es nun, die 13 genormten United-Spieler auf entsprechend zu bezeichnende Linien aufzuteilen. Kurz vor Spielbeginn trafen dann tatsächlich mit Präsi Rust und Joel 1.1 die letzten Akteure für die geplanten Formationen „Euler“, „Da Vinci“ und „Hawking“ ein. Nach der desaströsen Startrunde in die Saison 12/13 wurde als spontane Gegenmassnahme ein Satansblock mit den grössten Ikonen des Herren 2 als Überzahl- und Feuerwehrformation gebildet, ausserdem durfte man wieder einmal auf Brecher Choller zählen, während sein kongenialer Sturmkollege Hurdi-san am Türmlihus-Stand an der Olma Betten und Ähnliches verticken musste und deshalb dem Fest nicht beiwohnen konnte.
In der ersten von zwei Heimrunden warteten die Drachen aus Mörschwil sowie die zweiten Waldkircher aus St.Gallen auf die Toggenburger – nota bene waren beide zum jeweiligen Zeitpunkt noch ungeschlagen. In einer Mischung aus Beängstigung und Belustigung stellte man fest, dass die Gegner aus Mörschwil bereits gefühlte drei Stunden vor der Partie mit ihren Matchvorbereitungen begannen und einen hochmotivierten Eindruck hinterliessen. Das Herren II von United Toggenburg zeigte sich darob aber wenig beeindruckt, vielmehr stellte man bald einmal fest, dass man ja eigentlich sogar überlegen war. Insbesondere die Altmeister – wenn auch zum Teil erst seit kurzer Zeit im Team – liessen ihre Klasse aufblitzen. Zuerst markierte Meile auf Zuspiel von Capitano Hugi den ersten Treffer, ehe Präsi Rust einen seiner unerwarteten, aber unglaublich präzisen Höllenschüsse zum 2:0 folgen liess. Dies weckte nun die Gäste aus Mörschwil doch etwas, nach zehn Spielminuten konnten sie den Anschlusstreffer fabrizieren. Gegen Ende des Startabschnittes konnte dann ein durchaus typischer Vorstoss von Choller nur regelwidrig gestoppt werden. Meile setzte den fälligen Penalty mehr oder weniger bewusst neben das Gehäuse, schliesslich wollte man die Überzahltauglichkeit des Satansblockes ein erstes Mal begutachten. Ebendieser Meile sowie Joel 1.1 boten anschliessend Anschauungsunterricht für nicht näher zu bezeichnende Spieler eines nicht näher zu bezeichnenden Teams von United Toggenburg, wie ein solches Powerplay aussehen könnte. Prompt folgte somit nach rund 17 Pässen der neuerliche Vorsprung von zwei Toren, Meile hatte den Ball sicher im Tor untergebracht.
Nach der Pause warteten die Toggenburger gespannt auf die Reaktion von Mörschwil auf diesen unerwarteten Rückstand. Tatsächlich geschah danach – nichts. Die Spieler beider Teams neutralisierten sich weitgehend, Torchancen waren auf beiden Seiten kaum mehr zu verzeichnen, so dass das Endresultat identisch mit dem Spielstand zur Pause verblieb. Ein Akteur von Mörschwil zeigt sich überrascht über die Stärke von United Toggenburg II nach der schwachen Vorstellung an der Runde in Wängi zuvor. Auch die Toggenburger selbst wussten nicht recht, wie zwäg man eigentlich genau sei, das Spiel gegen WaSa II würde sicherlich Aufschluss darüber geben. Tinu Silvestri war jedenfalls zufrieden: mit 3:1 respektive eben 3.1 hatte man immerhin die Kreiszahl Pi genau auf eine Stelle gerundet.
Die Gegner von Waldkirch-St.Gallen zeigten sich in der Vorbereitung doch etwas weniger engagiert als Mörschwil zuvor, dennoch war man bezüglich der Stärke der mit ehemaligen NLA-Stars gespickten Truppe bestens gewarnt. Diesmal konnte man das Spieldiktat nicht für sich behaupten, vielmehr boten die WaSa-Spieler besten Anschauungsunterricht im Bezug auf das Zusammenspiel. Ein erstes Tor für die Olmastädter musste der Torhüter aka Schreiberling auf seine Kappe nehmen, das zweite fiel dann wohl nach einem Stockschlag eines WaSa-Spielers, dennoch war das Pausenverdikt von 0:2 sicherlich verdient. Präsi Rusts Knie wurde durch einen Gegenspieler unbeabsichtigt in Mitleidenschaft gezogen, somit übernahm er den temporären Trainerposten und versuchte, die Toggenburger mit den richtigen Worten wieder in die Spur zu bringen.
Manch ein Toggenburger rechnete wohl schon mit einer herben Niederlage, doch bot sich kurz nach Wiederanpfiff eine Überzahlchance nach einer harten Strafe gegen WaSa wegen fehlender Distanz zu Homer. Erneut durfte der Satansblock ins Geschehen eingreifen. Zwar dauerte es nun etwas länger, doch auch diesmal konnte das Powerplay ausgenutzt werden, Säntscher zeichnete sich für den Anschluss verantwortlich. Offensichtlich nahmen aber die Brodwoorscht-Spieler den Gegner aus Schlorzifladen-City immer noch nicht allzu ernst, diesbezüglich schaffte Choller Abhilfe. Nachdem er so ziemlich jeden Ball durch den ganzen Nachmittag hindurch versemmelt hatte, platzierte er einen Gewaltschuss aus der Spielfeldhälfte präzis in der weiten hohen Ecke – da gab es wohl nichts zu halten. Noch besser kam es für die Toggenburger knapp vier Minuten vor Ende der Partie: Gilä der Ältere konnte Joel souverän lancieren, dieser brachte die Toggenburger aus steilem Winkel in Front. Die letzten Minuten mussten sich die United-II-Spieler den beinahe erdrückenden Angriffen von WaSa II entgegenstellen, Sekunden vor Spielende tat dann auch noch der Pfosten seinen Dienst und bewahrte United vor dem Ausgleich. Wiederum war Silverstar besonders happy, mit 3:2 konnte er nicht bloss zwei weitere Punkte, sondern auch die beiden kleinsten Primzahlen auf dem Resultatbrett ablesen.
Eine Frage stellt sich nach diesen schönen Erfolgen dennoch: Wo stehen die Toggenburger wirklich? Offensichtlich hat das wiedervereinte Verteidigerduo Maaaco/Mischa nach der langen Verletzungspause von den intensiven Trainings profitiert und – wie alle Spieler – eine bärenstarke Abwehrleistung geboten, auch darf man den Choller-Bonus nicht ausser Acht lassen. Interessant ist sicherlich auch die Gruppenzusammensetzung, in welcher irgendwie Jeder Jeden schlagen kann. Jedenfalls freuen sich die Pläuschler von United II schon jetzt auf die kommende Runden in Weinfelden und Mörschwil, ehe dann kurz vor Weihnachten bei der zweiten Heimrunde zum traditionellen Schnitzelplausch geladen werden darf.

Fürs Zwei chügeleten: Simon Rolfes, Maaaco, Silverstar, Pippo aka Hollebolle, 1’609 Meter, Miiischa, Chlor, Säntscher, Silvan vo dene unterem Strich, Joel 1.1, de Präsi, Götti Hugi, Kilae le vieux, HJS.