Alle Vöglein sind schon da – und das mitten im tiefsten Winter! Am vergangenen Wochenende ging es hoch ins verschneite Sarnen zum jährlichen Vogelkunde-Wochenende. Mit Sommer- oder Winterfinken wurde frühmorgens das Ziel in der Zentralschweiz angestrebt, selbst Sperber Silberstern blies aufgrund der kalten Witterung seine vorgängigen Zeltpläne ab. Vor Ort wähnte man sich in der Tat noch im Winterwunderland, der ansonsten heiss begehrte rote Platz vor der Turnhalle war noch mit einer dicken Schicht weisser Pracht bedeckt. Ebenfalls winterlich gestaltete sich die Kadersituation, dank der Eintagsfliegen Joista und Maaaco verfügten die Herren-II-Bussarde zwar über 11 Feldspieler, dennoch waren die Abwesenheiten schmerzhaft, war doch beispielsweise Zugvogel Samwise noch in seinem Winterdomizil in Nepal oder Neapel (Hauptsache Italien).

Los ging es im Duell der Weitgereisten gegen den UHC Herisau. Auch die Thurgauer (O-Ton Speakertisch) waren nicht gerade mit viel Spielermaterial gesegnet, hatten aber die Reisestrapazen sichtlich besser hinter sich gebracht. Zwar waren die Toggis zur Pause noch mit 2:1 vorne, in der zweiten Hälfte zogen aber die Verteidigung und auch Torhüter Drian rabenschwarze 15 Minuten ein. Somit ging die Auftaktpartie mit 5:3 Toren verloren, nun wartete das kleinere Feld auf die von Aushilfscaptain Räöüli angeführte Equipe.

Gegen ULA gelang tatsächlich mit einem hauchdünnen Erfolg die Verhinderung des zweiten Abstiegs in die Runde der Gruppenletzten, erneut wurden aber zu viele Gegentore eingesteckt. Mit der frisch eingetroffenen Militärbrieftaube Andi im Gehäuse sollten doch noch weitere Punkte aufs Konto wandern, ein arges Defizit von 4:0 konnte in den Schlussminuten aber knapp nicht mehr wettgemacht werden. Offensichtlich liess sich die Offensivabteilung rund um den angeschlagenen Lulic von den nun immer zahlreicher werdenden Spotttölpel-Rufen, mit welchen Silverstar sicherlich überhaupt gar nichts zu tun hatte, doch allzu sehr aus dem Konzept bringen. Somit stand mit der Partie gegen die ebenfalls auf dem 3. Platz ihrer Gruppe rangierenden Hoornetze bereits die letzte Chance auf einen Rang in den Meriten an. Zwar lief die Kugel nun gut in den Reihen der Schwarz-Gelben, aber irgendwie trafen selbst Fussballer Jan Gilemann und der diesmal ohne Morphium aufspielende Gygi diesen komischen, viel zu kleinen Rahmen mit einem viel zu grossen Torhüter darin nur allzu selten. Eine logische Punkteteilung ergab für beide Teams das klare Verdikt: Die Finalspiele sind weg, ab jetzt darf gebechert werden!

Mit einem horrenden Tempo pickten die bierseligen Amseln aus der Ostschweiz die dargereichten Speckzöpfe und Chips des traditionellen Apéros weg, bei strahlendem Sonnenschein zeigte sich Sarnen nun längst aper und wohlig warm. Mit dem ersten Sonnenbrand des Jahres ging es nach einigen Jassrunden – Joista heimste den Tagessieg ein, Pocahontas fasste nach einem Starterfolg gleich zweimal völlig überraschend eine Kartoffel für die Molotow-Niederlagen – hinein in die Mensa zum herbeigesehnten Festgelage. Schnapsdrossel Prezi gönnte sich zur Abkühlung gleich einmal ein alkoholfreies Bier, der Rest der munteren Clique blieb hingegen dem normalen Hopfengebräu treu. Zwar entwendete ein unbekannter Rabe gleich mehrere Dessertlöffel und ein Schmutzfink reinigte sein Salatbesteck in der Wasserkaraffe, ansonsten blieb das Dinner bis zur abschliessenden Vorausleistung für einen Schiri-Einsatz in der Form eines Heuschnapses sehr gesittet. Je später der Abend, desto mehr drängten die Nachteulen zum Aufbruch. Die vom Sportchef und ZwickedAli angeführte Ausgangsfraktion liess sich vom wohlduftenden Nebel und den geschnetzelten Hits der 90er gut anstecken, auch wenn gemäss Chriegsadi selbst in seiner Kompanie der Frauenanteil höher als in besagter Spelunke sein dürfte. Ragoul durfte von anderen Teams die unerwartete Nachricht vom Abstieg unserer ersten Mannschaft in Empfang nehmen, auch diese Verwirrungen lösten sich aber in Wohlgefallen auf. Als dann gar noch die Bunkertüre zur Kemenate geöffnet werden konnte, begaben sich die ersten Toggis aufs Stängeli, die ausdauernderen St.Galler wanderten aber dann doch lieber erst zum Krähen des Hahns in die Federn.

Nach einem reichhaltigen Frühstück sollte es wieder ad Ääbet gehen, doch irgendwie fehlten ja urplötzlich Jörgerl und Sniper Maaaco, womit keine zwei Blöcke mehr gebildet werden konnten. Dank dem herbeigeschwommenen Sommerpneu-Egli komplettierte nun aber ein Fisch die muntere Vögelschar, womit auch die letzten beiden Gruppenpartien kräftemässig einigermassen über die Runden gebracht werden konnten. Im Clásico gegen Chnoflige zu früher Stunde war dann der fehlende Schlaf deutlich zu erkennen, die Berner wiesen die grössere Flughöhe auf und gewannen das Spiel – trotz erneuter Aufholjagd in den Schlussminuten – knapp mit 3:2, auch gegen den UHC Uster resultierte zwei Stunden später eine ärgerliche, wenn auch unbedeutende Niederlage mit einem Tor Unterschied. Somit ging es im abschliessenden Platzierungsspiel gegen Uetigen um den Platz 11. Nun war auch Egil im Turniermodus angekommen, mit einem herrlichen Treffer legte er den Grundstein für einen abschliessenden Erfolg. Die Uetiger handelten sich durch eine kuriose Wahl der Federkleiderfarbe eine Wechselfehlerstrafe ein, siegsichernd war indessen aber erst der Treffer von Präsi Rüstü ins verwaiste Gehäuse. Somit konnte zum Schluss immerhin noch ein zweiter Sieg eingefahren werden, nach den beiden frechen Finaleinzügen in den Vorjahren war ein Rückschritt aber auch höchste Zeit geworden.

Mit diesem letzten Auftritt der H2-Papageien ist die Saison 2016/17 abgeschlossen, bis zum Hengst-Heiri-Ausflug im Juni bleiben die Toggis nun in ihren Nestern. Abschliessend soll an dieser Stelle wieder ein herzlicher Dank an das tolle OK von Ad Astra Sarnen gerichtet werden. Ein intensives, sonniges und sehr unterhaltendes Turnier lieferte den idealen Saisonabschluss in der Spielzeit mit dem 5. Gruppensieg in der Meisterschaft de suite. Einziger kleiner Kritikpunkt: Wo bleibt der Waschbär?

Fürs Zwei nisteten, brüteten und flogen: Kilaim, Resli, Pocahontas, Gygi, Lulubre, el Presidente, Ragoul, Silvie, 1.609km, Joista, Maaaco, Negil, Goaliandi, der Sonnenbrand.