Die Auswärtspartie gegen die Vipers InnerSchwyz war stets auf Messers Schneide. Im Duell zweier taktisch ähnlich aufgestellter Mannschaften überlassen die Toggenburger den Zusatzpunkt dem Gegner, nun müssen Punkte gegen Spitzenteams realisiert werden.

Schwyz – Die Ausgangslage war verlockend: Mit einem Vollerfolg würde United Toggenburg zu den Vipers InnerSchwyz punktemässig aufschliessen und mit besten Voraussetzungen in die weiteren Partien um die Playoff-Plätze starten. Die Defensive bereitete indessen etwas Sorge, da Thomas Keller abwesend war und gleichzeitig Tannheimer mit einem Zehenbruch aus der Partie der Vorwoche für mehrere Spiele ausfallen wird. Christoph Abderhalden wurde anstelle der beiden in die Abwehr beordert.
Die ersten zehn Spielminuten blieben tor-, aber nicht ereignislos: Beide Teams setzten auf eine kompakte Defensive und rasche Konter, somit mussten sich United-Keeper Dario Liechti und sein Gegenüber auf Seiten der Heimmannschaft nicht über fehlende Arbeit beklagen. Eine frühe Überzahl nach einem Stossen der Innerschwyzer blieb ungenutzt, so dass der erste Treffer doch den Einheimischen zufiel – Heinzer fand sich nach einem Pass frei vor dem United-Tor und traf präzise. Zwar blieben die Toggenburger in diesem Startabschnitt insgesamt ungefährlicher, dennoch durfte kurz vor der Pause der Ausgleich bejubelt werden; Baumann traf aus der Distanz, wobei der gegnerische Torhüter durch das Nichteingreifen von Pascal Gyr noch entscheidend irritiert wurde.

Nach der Pause lockte die Aussicht auf die erstmalige Führung, mit Schuler nahm bereits wieder ein Spieler der Vipers auf der Strafbank Platz. Die Überzahlformation lief nun deutlich besser, so dass Gian Liechti einen Pass von Zwicker zwar nicht perfekt traf, aber durch den spitzen Winkel doch das 2:1 aus Sicht der Gäste verbuchte. Das Zwischenhoch sollte aber nicht über die Spielanteile hinwegtäuschen: Nach wie vor waren die Innerschwyzer die aktivere Mannschaft, zur Spielhälfte hin wirkte sich dies auch auf das Resultat aus. Innerhalb von weniger als einer Minute drehten sie das Spiel durch Marco Regli und Heinzer, beide Male fiel die Abwehrarbeit von United Toggenburg ungenügend aus. Mit vollem Einsatz sollte dieser Rückschlag behoben werden, allerdings wählten die St. Galler die Brechstange: Mit Bick, Eicher und Herger fassten gleich drei Akteure zwischen den Spielminuten 30 und 40 eine kleine Strafe. Mit den Geschehnissen in Unter- respektive Überzahl dürfen die Toggenburger sicherlich zufriedener sein, gekonnt hielten sie den Ball in ihren Reihen und stellten das Heimteam vor Schwierigkeiten. Das erste Powerplay blieb ohne Torfolgen, in der zweiten Überzahl erhöhte danach Bachmann für die Vipers auf 4:2. In der dritten Strafe zeigte schliesslich Zwicker eine überragende Leistung, hielt den Ball lange, suchte dann den Weg aufs Tor und verkürzte tatsächlich mittels Shorthander kurz vor der Pause.

Mehr Einsatz, mehr Disziplin – die Vorgaben für die Gäste waren rasch gemacht. Tatsächlich zeigten sich die Gäste im Schlussabschnitt nun auch bei nummerischem Gleichstand auf Augenhöhe, so dass Pascal Gyr – stets für ein Tor gut – schon nach zwei Minuten auf Vorlage von Zwicker zum 4:4 ausglich. Die 18 weiteren Spielminuten verkamen zur Nervenprobe für die Zuschauer und die Betreuer auf beiden Seiten; die Vipers Innerschwyz durften für sich mehr Chancen beanspruchen, scheiterten aber regelmässig am starken Torhüter Dario Liechti und seinen kämpferischen Vorderleuten. Frey durfte sich die beste Chance notieren lassen, sein Versuch, den Torhüter auszuspielen, endete aber knapp am Gehäuse. Die insgesamt gerechtfertigte Punkteteilung und eine Verlängerung waren die logische Konsequenz.

Diese war dann allzu jäh entschieden: Ein umstrittener Strafstossentscheid wurde mit einer ebenso umstrittenen Verwandlung durch Aeschbacher zur Entscheidung zugunsten des Heimteams. Einmal mehr vermögen die Toggenburger eine gelungene Vorstellung nicht zur vollen Punkteausbeute zu nutzen.
Den verpassten Chancen darf nun nicht nachgetrauert werden: Im dritten Spiel des Jahres 2018 zeigen die Ostschweizer zum dritten Mal eine tolle Leistung. Nun müssen die dadurch erzielten drei Punkte dringend Zuwachs erhalten – die nächste Gelegenheit dafür steht schon heute Sonntag um 19 Uhr zuhause gegen Unihockey Limmattal an.

Für United Toggenburg spielten: Dario Liechti; Rüegg, Resegatti; Bruggmann, Wickli; Eicher, Christoph Abderhalden; Thaddey, Gian Liechti, Frey; Rutishauser, Bick, Zwicker; Pascal Gyr, Herger, Baumann; Philip Gygax; Mazzucchelli.