Wattwil – In der 7. Runde der Saison 2019/20 empfing der Tabellenführer United Toggenburg die Nesslau Sharks zum Derby in der Turnhalle Grüenau in Wattwil. In einer umkämpften Partie waren die Hausherren meist tonangebend, zeigten sich aber zu wenig konsequent im Abschluss. Auf der Gegenseite versuchten die Gäste mit schnellen Gegenstössen für Gefahr zu sorgen. Schlussendlich war die Taktik von United Toggenburg erfolgreicher. Mit dem 4:2 Sieg konnte die Tabellenführung weiter verteidigt werden.

In den Abwehrreihen der Toggenburger kam es zu einigen Veränderungen gegenüber dem Kantersieg in Domat/Ems. Während Captain Resegatti in die Mannschaft zurückkehrte, musste Trainer Zellweger auf die abwesenden Landolt und Eicher verzichten. Dafür durfte er wiederum auf die Dienste von Abwehrturm Luzio zählen. In der Summe konnte Zellweger damit auf 14 Feldspieler zurückgreifen. Die Gäste aus dem Obertoggenburg waren da mit 19 Feldspielern um einiges zahlreicher zugegen. Sportlich gesehen hatten die Sharks nach einem starken Saisonstart mit drei Siegen in Folge etwas den Tritt verloren und drei Niederlagen aneinandergereiht. Man war sich also auf Seiten des Heimteams bewusst, dass das Derby für die Gäste genau zum richtigen Zeitpunkt zur Wiedergutmachung kam.

Die Partie begann ohne grosses Abtasten. Bereits kurz nach Spielbeginn konnte Büchel dank seiner Schnelligkeit zwei Gegenspieler ausspielen und alleine auf den Gäste-Torhüter Grob losziehen. Dieser behielt jedoch knapp die Oberhand und verhinderte somit die frühe Führung der Hausherren. In der Folge kam United Toggenburg in regelmässigen Abständen zu Chancen, doch entweder scheiterte man am eigenen Unvermögen, am Goalie oder gar an der Torumrandung. Auch die Nesslau Sharks kamen vereinzelt zu gefährlichen Aktionen. Doch Liechti im Tor des Heimteams war auf dem Posten und parierte die Abschlüsse auf seinen Kasten. Als sich United Toggenburg kurz vor der ersten Pause gedanklich bereits in der Kabine befand und den Ballbesitz leichtfertig verspielte, fasste sich Moser ein Herz und traf zehn Sekunden vor Drittelsende mit einem schönen Schuss ins hohe Eck. Somit konnten die Gäste das erste Drittel für sich entscheiden.

Das Trainerduo Zellweger/Herger war sich einig, dass man im weiteren Spielverlauf vor allem die Geduld nicht verlieren darf. Zusätzlich forderte Herger ein verbessertes Zweikampfverhalten um die Oberhand in dieser Partie zu gewinnen. Wiederum war Büchel für die erste gefährliche Aktion nach Wiederanpfiff zuständig. Nachdem Frey den Verteidiger der Sharks unter Druck gesetzt hatte, kam der Ball glücklich via Torumrandung zu Büchel. Dieser spitzelte den Ball zum Ausgleich ins Netz. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt erst 18 Sekunden im zweiten Spielabschnitt. United Toggenburg hatte nun Blut geleckt. Zwei Zeigerumdrehungen später konnte Resegatti im Mittelfeld einen Ball erobern und direkt Bruhin lancieren. Dieser spedierte den Ball vors Tor, wo Gygax zur Führung für das Heimteam ablenken konnte. Nach dem Führungstreffer waren weiterhin die Hausherren am Drücker. Solenthaler und Gygax trafen jedoch nur die Torumrandung. Auch das Überzahlspiel nach einer Strafe gegen Moser blieb ohne Auswirkung auf den Zwischenstand. Das Spiel ging nun jedoch definitiv nur noch in eine Richtung. Doch Grob lief im Tor der Gäste zur Hochform auf. Abschlüsse von Keller und Büchel konnte er jeweils mirakulös abwehren. Gegen Ende des zweiten Drittels schien dem Heimteam jedoch langsam die Kontrolle über das Spiel zu entgleiten. Man konzentrierte sich nun zunehmend auf Gegner und Schiedsrichter. Als logische Konsequenz fasste Abderhalden nach einem unnötigen Foul eine Zweiminutenstrafe wegen Stossens. Das Powerplay der Gäste blieb jedoch ungefährlich. So konnten dieses Mal die vereinten Toggenburger mit einer Eintore-Führung in die Kabine.

Für die letzten 20 Minuten fasste man auf Seiten des Heimteams die Vorgabe kühlen Kopf zu bewahren. Bereits nach einer guten Minute musste jedoch Bruggmann nach einer unglücklichen Aktion für zwei Minuten auf die Strafbank. Tatsächlich konnten die Nesslauer in ihrer zweiten Überzahlsituation reüssieren. Nach einem Abschluss von Moser verwertete Müller den Abpraller. United Toggenburg zeigte sich jedoch nicht geschockt vom Ausgleich und drückte auf den neuerlichen Führungstreffer. Thaddey scheiterte mit einem Weitschuss aber wiederum an der Querlatte. Besser machte es Büchel. Nach einem wunderschönen Diagonalpass vom starken Frey traf er per Direktschuss zum 3:2. Grob im Nesslauer Tor war für einmal machtlos. Nun mussten die Gäste mehr riskieren. Doch bereits zwei Minuten nach dem neuerlichen Führungstreffer lancierte Thaddey einen schnellen Konter. Via Bruhin kam der Ball zu Bollinger, der problemlos zum 4:2 traf. In den letzten neun Spielminuten gelang es dem Heimteam das Ergebnis ziemlich souverän zu verwalten. Der Sieg hätte gar noch höher ausfallen können, doch Solenthaler scheiterte ein weiteres Mal an der Torumrandung. Somit blieb es beim 4:2 Derbysieg zugunsten von United Toggenburg.

Nach dem siebten Vollerfolg kann die Equipe von Coach Zellweger weiterhin von der Tabellenspitze grüssen. Zum Schluss der Hinrunde folgen nun die interessanten Spiele gegen die beiden Verfolger aus Winterthur und Frauenfeld. In diesen Partien muss das gesamte Potential der Mannschaft über 60 Minuten ausgeschöpft werden um den starken Gegnern die Stirn zu bieten. Zuerst geht es in Wochenfrist gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen UHC Winterthur United. Der Spitzenkampf wird am Samstag um 19:00 Uhr in der Sporthalle Oberseen in Winterthur angepfiffen.


United Toggenburg Bazenheid – Nesslau Sharks 4:2 (0:1, 2:0, 2:1)
Turnhalle Grüenau, Wattwil. 63 Zuschauer. SR Inauen/Reut.
Tore: 20. (19:50) M. Moser (J. Tischhauser) 0:1. 21. (20:18) S. Büchel 1:1. 24. P. Gygax (J. Bruhin) 2:1. 43. M. Müller (M. Moser) 2:2. 49. S. Büchel (S. Frey) 3:2. 51. M. Bollinger (J. Bruhin) 4:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen United Toggenburg Bazenheid. 1mal 2 Minuten gegen Nesslau Sharks. United Toggenburg: Liechti; Rüegg, Resegatti; Bruggmann, Luzio; Büchel, Abderhalden, Frey; Keller, Bruhin, Gygax; Thaddey, Bollinger, Solenthaler; Tannheimer; Egli.