Herren I

Bazenheid – Wer hätte das gedacht? Exakt 224 Tage nach dem bitteren Abstieg aus der 1. Liga schliesst die erste Mannschaft des UHC United Toggenburg die Hinrunde verlustpunktefrei ab. Im letzten Spiel der ersten Hälfte der Saison 2019/20 waren die Drittplatzierten Red Lions aus Frauenfeld zu Gast. Das hart umkämpfte Spiel endete mit einem 4:3 Sieg der Hausherren.

Zwei Wochen nach dem siegreichen Spitzenkampf in Winterthur stand für United Toggenburg bereits das nächste Gipfeltreffen an. Mit den Red Lions Frauenfeld forderte das vermutlich spielstärkste Team der Gruppe den Tabellenführer. Auf Seiten des Heimteams musste Coach Zellweger einzig auf den abwesenden Gyr verzichten. Es war somit alles angerichtet für ein hochklassiges Spitzenspiel vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse.

Die Thurgauer starteten hochmotiviert in die Partie und setzten die Gastgeber ab dem ersten Bully unter Druck. So kamen sie bereits nach wenigen Sekunden zu einem Ballgewinn, der jedoch unbelohnt blieb. Die Gastgeber konnten sich jedoch schnell darauf einstellen und kamen selbst zu ersten Chancen. In der 5. Spielminute fand Rüegg Abderhalden mit einer schönen Spieleröffnung. Dieser nutzte die Freiheiten und erwischte den Gäste-Torhüter aus grosser Distanz zum frühen Führungstreffer. In der Folge flachte das Spiel etwas ab. Frauenfeld war mehrheitlich in Ballbesitz, kam jedoch nur vereinzelt zu Chancen. Die wenigen Abschlüsse aufs Tor waren sichere Beute für Liechti im Toggenburger Tor. Sekunden vor Ende des ersten Spielabschnitts kamen die Thurgauer doch noch zu einer Grosschance, doch Stampfli konnte nach einer Freistossvariante nicht reüssieren. So ging es mit einer knappen Führung der St. Galler in die erste Pause.

Das zweite Drittel startete ähnlich wie das Erste. Die Gäste waren mehr in Ballbesitz, doch wiederum war das Heimteam erfolgreich. Solenthaler erkämpfte sich einen Ball und bediente Bollinger, der den Vorsprung mit einem schönen Abschluss verdoppeln konnte. Nach diesem Tor erhöhten die Red Lions den Druck auf das Tor von Liechti. Dieser schien jedoch unbezwingbar und brachte die gegnerischen Angreifer an den Rand der Verzweiflung. Doch auch die Toggenburger konnten im Verlauf des Drittels einige gefährliche Nadelstiche setzen. Landolt, Bruggmann und Abderhalden scheiterten jedoch allesamt am Torhüter oder der Torumrandung. So ging schlussendlich auch der zweite Spielabschnitt mit 1:0 an das Heimteam.

Co-Trainer Herger erinnerte seine Mannschaft in der zweiten Pause an die Partie in Winterthur, als der Gegner im letzten Drittel einen 3-Tore Rückstand aufholen konnte. An diesem frühen Sonntagabend galt es nun den Kasten möglichst lange rein zu halten und in der Offensive die Entscheidung zu suchen. Die Toggenburger kamen mit Schwung aus der Kabine und konnten auch im dritten Spielabschnitt nach wenigen Minuten jubeln. Gygax bediente von hinter dem Tor Bruggmann, der den Torhüter in der nahen Ecke erwischte. Der Jubel war kaum abgeklungen, als Stampfli nach einem Abpraller zum Anschlusstreffer einschieben konnte. Herger auf der Bank der Hausherren schien leicht ernüchtert, da die Parallelen zur letzten Partie trotz seiner warnenden Worte immer grösser wurden. Zu seiner Erleichterung sorgte die nominell dritte Linie weiter für Unruhe in der Hintermannschaft der Gäste. Tannheimer, der den verletzt ausgeschiedenen Solenthaler ersetzte, kam im Slot an den Ball und legte ihn geschickt auf Bollinger zurück. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und erhöhte mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 4:1. Kurz darauf wurde Steinemann von den starken Schiedsrichtern wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt. Das Überzahlspiel der Toggenburger kam jedoch nicht in die Gänge und blieb ungefährlich. Knappe sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit nahmen die Thurgauer das Time-Out und läuteten so eine hektische Schlussphase ein. Bereits kurz darauf verliess der Torwart der Gäste sein Gehäuse und machte Platz für einen sechsten Feldspieler. Hier zeigten sich die spielerischen Stärken der Frauenfelder, welche den Ball schön in ihren Reihen zirkulieren liessen. Gleichzeitig wirkten die St. Galler etwas desorientiert und unruhig. Tatsächlich konnte Stäheli mit einem herrlichen Direktschuss auf Querpass von Ullmann zum 2:4 Anschluss treffen. Noch immer blieben mehr als zwei Minuten zu spielen. Die roten Löwen hatten nun definitiv Blut geleckt und kamen gut eine Minute vor Schluss zum nächsten Treffer. Knup versenkte aus kurzer Distanz nach einem Abschluss von Pfister. Nun sah sich das Trainerduo des Heimteams zum Time-Out gezwungen. Für die letzte Spielminute wurden auf beiden Seiten alle verfügbaren Kräfte mobilisiert. Die Thurgauer kamen nochmals gefährlich vor das Toggenburger Tor, doch die Defensive rund um den weiterhin bärenstark agierenden Liechti behielt die Oberhand. So erlöste schlussendlich die Schlusssirene das Heimteam und liess die treuen Supporter der Gastgeber aufatmen.

9 Spiele, 9 Siege und ein Torverhältnis von +36. Diese Momentaufnahme nach der Hinrunde der Saison 2019/20 konnte nach der letzten Saison so nicht erwartet werden. Nun gilt es sich nicht von diesen Zahlen blenden zu lassen. So waren doch mehrere Siege eher schmeichelhaft, wobei auch die eine oder andere Niederlage möglich gewesen wäre. Nichtsdestotrotz darf die erste Mannschaft von United Toggenburg Bazenheid mit dieser Hinrunde sehr zufrieden sein. Der Auftakt zur Rückrunde erfolgt bereits am kommenden Sonntag um 17:00 Uhr im Ifang gegen den STV Berg.  

United Toggenburg Bazenheid – UH Red Lions Frauenfeld 4:3 (1:0, 1:0, 2:3)
Ifang, Bazenheid. 98 Zuschauer. SR Diem/Piotrowska.
Tore: 5. C. Abderhalden (A. Rüegg) 1:0. 26. M. Bollinger (L. Solenthaler) 2:0. 45. (44:04) A. Bruggmann (P. Gygax) 3:0. 45. (44:24) D. Stampfli 3:1. 49. M. Bollinger (T. Tannheimer) 4:1. 58. R. Stäheli (F. Ullmann) 4:2. 59. D. Knup (S. Pfister) 4:3.
Strafen: keine Strafen gegen United Toggenburg Bazenheid. 1mal 2 Minuten gegen UH Red Lions Frauenfeld. United Toggenburg: Liechti; Rüegg, Resegatti; Bruggmann, Landolt; Eicher, Stillhart; Büchel, Abderhalden, Frey; Keller, Bruhin, Gygax; Thaddey, Bollinger, Solenthaler; Tannheimer, Schwizer; Egli.