Ein nasskalter Herbsttag Ende September – was kann es da Besseres geben, als in trockener Halle dem Ball hinterherzuhasten? Nun: Die an und für sich beachtliche Spielerzahl reduzierte sich am Vorabend doch noch um zwei, Gile (Rücken) und Captain Hugi (Ferse) mussten Forfait deklarieren. Von den Neuzugängen waren Kris Abdi sowie Corsin Luzio Hockeygott von Beginn an auf dem Court, Rüedel hingegen musste erst noch die letzten Stimmzettel entziffern und sollte kurz nach dem ersten Pausentee eintreffen. Die Herkulesaufgabe, Spielleiter Hügli zu vertreten, fiel Samwise zu, und – so viel sei vorweggenommen – er tat dies mit Bravour.

Schon der Austragungsort nahm es vorweg, da konnte es auch die Brüni-Mähne nicht kaschieren: Die Spielstätten sind deutlich westlicher gerückt, Zürcher Teams noch und nöcher warten auf die Toggenburger in dieser Spielzeit. Für den Start waren hier gleich zwei Gegnerschaften aus besagtem Kanton vorgesehen, los ging das Tageswerk gegen die Floorball Riders.

Die Startminuten gehörten definitiv den näher Beheimateten: Bereits in den Startminuten gelang ihnen nach einer scharfen Hereingabe bei einem Eckfreistoss das 1:0 – entweder schlief Joista ein klein wenig, alternativ könnte auch HJS zu wenig spekuliert haben. Kurz darauf konnten die Dürtner, Buebiker und Rütner bereits verdoppeln, ein geblockter Ball fand einen völlig freistehenden Spieler und von jenem den Weg ins Tor. Erst jetzt nahmen die Drehzahlen auch bei der Toggenburg-Beta allmählich Fahrt auf. Besonders Chlörli hatte sich für die neue Spielzeit viel vorgenommen, gelang ihm doch in der abgelaufenen Saison noch nicht alles. Da leisteten die Gegner just Aufbauhilfe Ost, das entsprechende Zuspiel verwertete der United-Haudegen gnadenlos. Leider kam dann doch noch einmal etwas Ungemach auf, Pit tat es seinen Gegnern gleich und konnte den Assist beim 3:1 zugunsten der Riders proklamieren.

Nun denn, akute Zeit für Panik war noch nicht angebrochen, zumal ja ein Zwei-Tore-Vorsprung erfahrungsgemäss äusserst labil ist. Tatsächlich waren die Toggis gleich nach dem imaginären Seitenwechsel sofort in der Spur, rasch schon gelang Gitzi der Anschluss zum 2:3, der minimst verkaterte Silberstern bereitete den Treffer mustergültig vor. Nun waren die St. Galler klar besser im Strumpf, sinnbildlich dafür der Ausgleichstreffer durch Luchs, welcher mit stupender Stocktechnik die Hereingabe von Gitzigätzi in den Maschen deponierte. In Überzahl – der grundsätzlich eher standfeste Sportchef wurde tatsächlich bei einem Bandenlauf aus dem Gleichgewicht gebracht – wollte dann noch nicht ganz alles klappen, somit mussten die Schlussminuten die Entscheidung bringen. Unser Hockeygott zeigte sich hier für einmal etwas übermotiviert, nach einem härteren Stockschlag wanderte auch er in die Kühlbox. Doch auch der United-Abwehrriegel liess kaum etwas zu. Schliesslich kam es gar noch besser: Töbeli schnappte sich den Ball direkt aus der Gegnerschaft, zog Richtung Tor – und tatsächlich lagen die Toggenburger erstmals in Front. Chlor krönte schliesslich mit dem Treffer ins verwaiste Tor eine tolle Leistung mit dem Hattrick, die ersten Punkte der Saison waren in trockenen Tüchern.

Zwei Spiele Pause standen nun an – doch wohin? Zwar bot die Festwirtschaft ordentliche Kost, Tische oder ähnliche Bequemlichkeiten waren indessen nicht auszumachen. Hier muss das Fanionteam von Zürisee Unihockey definitiv noch nachrüsten. Somit wurde rasch der Geräteraum geplündert und ein Schwedenkasten-Oberteil entführt, ehe ein Pausenjass Realität wurde. Im Schieber triumphierte die Kombo Chlor/Schreiberling dank Weisglück gegen Luchs/Remo, auch im anschliessenden Molotow blieb Choller das Glück hold – noch eine Ranking-Führung nach der ersten Runde für den Polizeibullen. Rasch die Klamotten gerüstet und die Knochen entstaubt, schon stand die Affiche gegen die Hausherren auf dem Plan.

Wie anders war doch dieses Spiel im Vergleich zur ersten Tagesaktivität: Die Mannen von Zumikon zeigten ein technisch sauberes, aber doch eher ungefährliches Passspiel, einzelne Akteure legten aber schon früh zutage, dass sie über ein gehöriges Pfund im Abschluss verfügen. Die Toggenburger setzten dem Nadelstiche entgegen, blieben aber vorerst am starken Keeper der Zürisee-Equipe hängen. Kleinere Ansätze von Nettigkeiten seitens des Heimteams wurden mit einem Lächeln und Winken erwidert, auf der Anzeigetafel änderte all dies wenig – Tore: Fehlanzeige.

Äusserst grosszügig die Unparteiischen, welche einen tadellosen Job zeigten, auch diesmal: Erneut konnten durch den nicht umgesetzten Seitenwechsel Kräfte gespart werden. Tatsächlich durften die Churfirsten-Pläuschler dadurch noch leicht zulegen, das Spiel blieb aber auf Messers Schneide. Wiederum war es insbesondere Chlörli, welcher die Gegner durcheinanderwirbelte. Zwar blieb er mit einem unnachahmlichen Vorstoss erfolglos, der Abpraller seines Abschlusses brachte hingegen Lario satt im Gehäuse unter. Der späte Initialtreffer brachte die Zumiker nun unter Zugzwang, Räume taten sich auf. Nun schlug die Stunde des Temporärcaptains: Einem gegnerischen Verteidiger entwendete er gekonnt den Ball, lief Richtung Tor und brachte mit einem sauberen Hocheckschuss die Toggenburger zwei Längen in Front. Und ehe dann nochmals Gefahr aufkommen sollte, fiel noch das 3:0: Lüzchen flankte über das ganze Feld, seinen Assist beim Treffer von Gitzi durfte er bereits auf der Bank sitzend feiern. Ein kleines Kabinettstückchen bot in den Schlusssekunden noch Sportchef Meile, düpierte er doch gleich zwei Forechecker in einer Szene. Ohne Gegentreffer durfte somit die volle Punkteausbeute bejubelt werden.

Der Start ist gelungen, übertriebene Euphorie ist indessen noch nicht angebracht: Viele starke Teams warten in dieser Gruppe auf, die nächsten Spiele werden weisen, wohin der Weg in dieser Saison führt. Indessen kam doch noch leise Kritik in der Garderobe auf, hatte doch keiner der Newcomer sich zu einer Hopfentee-Spende entschieden – hier herrscht definitiv noch Luft nach oben, an der Heimrunde am 16. Oktober muss eine klare Steigerung erfolgen. Fürs H2 an der Zumiker Chilbi: 1.609km, Jörgerl Watumba, Krizzli, Pit Sahat, Käpt’n Samwise, Neckertremo, Quors, Rodolfo, Tobias Barnerssoi, Pargätz, Lario Luchs, Silverstar, ich; Chefpuzzler: Nachwuchs erste Verteidigungslinie.